![]() Ausgabe 08/2010 INHALT 1. Vorfahrt für den Klimaschutz: Wie der Ökolandbau seine Betriebssysteme optimieren kann 2. Hühnerhaltung: Welche Pflanzenarten die artgerechte Freilandhaltung unterstützen 3. Den Boden schonen mit sanftem Pflügen: Wie Ökobauern ihre Bodenbearbeitung optimieren können 4. Bio oder nicht Bio? Wie man Lebensmittel aus ökologischem Anbau von konventionellen Produkten unterscheiden kann 5. Imagegewinn oder Gesichtsverlust? Die gemeinsame Vermarktung von ökologischen und konventionellen Produkten --------------------------------------------------------- 1. Vorfahrt für den Klimaschutz: Wie der Ökolandbau seine Betriebssysteme optimieren kann Wie kann die biologische Landwirtschaft einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten? Dieser Frage wird im Rahmen eines interdisziplinären Projektes nachgegangen. Die Ausführung des Projekts wird von Forschern der Technischen Universität München betreut. In einem ersten Schritt werden mit dem Pflanzenbau und der Milchviehhaltung beispielhaft die Bereiche mit dem zunächst größten Umsatz an Klimagasen herausgegriffen. In einem zweiten Schritt zeigen die Forscher die wesentlichen Einflussfaktoren und wollen herausfinden, wie die Emissionen verringert werden können. Die Ergebnisse sollen es erleichtern, die Betriebe entsprechend zu beraten und den ökologischen Landbau weiterzuentwickeln. 2. Hühnerhaltung: Welche Pflanzenarten die artgerechte Freilandhaltung unterstützen Unter natürlichen Bedingungen verbringen Hühner mehr als die Hälfte des Tages damit, zu picken, zu scharren und nach Futter zu suchen. In der ökologischen Hühnerhaltung ist es deshalb zwingend vorgeschrieben, den Tieren genügend Auslauf ins Freie zu bieten. Doch die Grasnarbe ist damit höchsten Belastungen ausgesetzt - vor allem in stark frequentierten Bereichen. Wissenschaftler der Universität Göttingen untersuchen derzeit, welche Pflanzenarten sich am besten eignen, den Hühnern einen ansprechenden Grünauslauf zu bieten. Das hat nicht nur optische Gründe, sondern kommt auch der artgerechten Haltung der Tiere entgegen. 3. Den Boden schonen mit sanftem Pflügen: Wie Ökobauern ihre Bodenbearbeitung optimieren können Wer Saatgut einfach auf den Boden streut, wird niemals etwas ernten - das wissen selbst Hobbygärtner. Eine Bodenvorbereitung, zum Beispiel durch Pflügen, ist daher unerlässlich. Doch jedes Aufreißen der Ackerkrume hat auch Nachteile, denn das Bodenleben wird gestört und die Abtragung des wertvollen Bodens durch Wind und Wasser gefördert. Deutsche Forscher haben nun untersucht, ob es für den Ökolandbau mögliche Auswege aus diesem Dilemma gibt. Sie begleiteten über drei Jahre mehrere Ökobetriebe, die neue Verfahren der Bodenbearbeitung getestet haben. Das Ergebnis: Schonende Bodenbearbeitung ist ohne wesentliche Ernteeinbußen möglich. Auf das tiefe und für den Boden besonders schädliche Pflügen kann sogar ganz verzichtet werden. Die Forschungsergebnisse sind jetzt in dem Buch "Öko-Ackerbau ohne tiefes Pflügen" erschienen. 4. Bio oder nicht Bio? Wie man Lebensmittel aus ökologischem Anbau von konventionellen Produkten unterscheiden kann Die Vielfalt und Menge an ökologischen Lebensmitteln nimmt in Europa weiter zu. Es ist ein Wachstumsmarkt. Deshalb wird es immer wichtiger, mit geeigneten Analysemethoden die Qualität der Lebensmittel überprüfen zu können. Die Herausforderung besteht darin, Produkte aus ökologischem und konventionellem Anbau zuverlässig voneinander unterscheiden zu können. Wissenschaftler der KWALIS Qualitätsforschung Fulda GmbH haben zu diesem Zweck verschiedene Analysemethoden getestet - und dabei überprüft, ob diese tatsächlich helfen, pflanzliche Lebensmittel aus konventionellem und ökologischem Anbau auseinanderzuhalten. Die Forscher untersuchten Äpfel, Möhren, Mais und Weizen. Die Proben stammten sowohl aus wissenschaftlich definierten Langzeitversuchen als auch aus ökologisch und konventionell arbeitenden Anbaubetrieben. Dabei konnten die Forscher zeigen, dass die Proben aus ökologischem Anbau eine bessere arttypische Ausprägung aufweisen und der Nachweis des jeweiligen Anbauverfahrens einwandfrei funktioniert. 5. Imagegewinn oder Gesichtsverlust? Die gemeinsame Vermarktung von ökologischen und konventionellen Produkten Welche Chancen oder Probleme entstehen bei der Vermarktung von ökologischen und konventionellen Produkten unter einer gemeinsamen Regionalmarke? Dieser Frage gehen Forscher des Instituts für ländliche Strukturforschung (IflS) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt nach. Rund 150 Regionalinitiativen in Deutschland vermarkten Bioprodukte, rund 100 davon gemeinsam mit konventionellen Produkten, meist unter gemeinsamen Regionalmarken. Die Vermarktung erfolgt häufig über den konventionellen Lebensmittelhandel. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, welche Chancen und Risiken die Verwendung von Regionalmarken im Naturkostfachhandel bietet. Um die Möglichkeit einer verstärkten Nutzung der Regionalmarken zu prüfen, sollen Status quo, Probleme sowie mögliche Synergie-Strategien mit Regionalinitiativen analysiert werden. Den kompletten Inhalt der achten Ausgabe 2010 finden Sie unter www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau Der Newsletter kann bestellt werden unter themendienst@oekolandbau.de sowie auf www.oekolandbau.de/service/newsletter/ --------------------------------------------------- Elmar Seck Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Deichmanns Aue 29 53179 Bonn Tel.: (02 28) 99 68 45-29 26 Fax: (02 28) 68 45-29 07 E-Mail: themendienst@oekolandbau.de www.oekolandbau.de -----------------------------------------------------
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