"Der röhrende Hirsch - in der guten Stube der Großeltern in Öl verewigt und belächelt - gehört in freier Natur zu den faszinierendsten Erlebnissen!" Jahr für Jahr suchen Rothirsche ihre traditionellen Brunftplätze auf. "Ihre hormonell gesteuerte Angriffslust macht aus einstigen Rudelgenossen jetzt erbitterte Gegner", so Münchhausen. Auf dem Brunftplatz geht es um Kampfgeist, Schnelligkeit und Kraft - all das wird untermalt von stoßweise herausgepressten Brunftschreien. Beim so genannten "Frage-Antwort-Ruf" legt der stärkste Hirsch auf dem Brunftplatz, der Platzhirsch, sein gewaltiges Geweih zurück und röhrt erneut, um gegenüber seinen Rivalen das "letzte Wort" zu behalten. Im Anschluss an das akustische Duell wird der Boden mit Geweih und Vorderläufen aufgewühlt. Dann schreiten die Kontrahenten häufig steifbeinig im Parallelmarsch nebeneinander her. "Der Imponiermarsch dient dazu, die Kräfte des Gegners einzuschätzen! Auf dem Höhepunkt der Angeber-Aktion kommt es dann zu einer Vierteldrehung - und die Hirsche fahren mit den Geweihen zusammen", schildert Hilmar Freiherr von Münchhausen das Brunft-Spektakel. Die Muskelstränge der Tiere sind gespannt: Beide schieben sich über den Kampfplatz, bis der Schwächere seine Unterlegenheit erkennt und die Flucht antritt. Dann treibt der Platzhirsch mit stakkatoartigem Sprengruf die Hirschkühe wie einen Harem zusammen und kümmert sich um die Damen. I Das faszinierende Naturereignis der Rotwildbrunft bleibt dem Naturfreund in Deutschland jedoch weitgehend verborgen. Deshalb ermöglicht die Deutsche Wildtier Stiftung Rotwild-Freunden in Wildtierland Gut Klepelshagen (Mecklenburg-Vorpommern) die Brunft vor Ort in freier Wildbahn zu erleben. Die 7. Hirschtage in Wildtierland finden vom 5. - 26. September statt. Informationen zum Programm und die Anfahrtsbeschreibung unter 039753 2970 oder www.Wildtierland.de.
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