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Politik & Gesellschaft   
EU-Agrarpolitik muss ökologisiert werden
Naturland trifft Bundesministerin Ilse Aigner zum agrarpolitischen Austausch
Gräfelfing - Die gesellschaftlichen Leistungen des Öko-Landbaus müssen mit der Neugestaltung der europäischen Agrarpolitik nach 2013 stärker honoriert werden. Dies war eine Kernforderung von Naturland an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei ihrem Besuch auf dem Arche-Hof Schlickenrieder in Otterfing bei München am 13. August. Öko-Bäuerinnen und Bauern arbeiten ohne chemisch-synthetische Kunstdünger und Pestizide und ohne Agro-Gentechnik, sie schonen die natürlichen Ressourcen, engagieren sich häufig in sozialen Projekten und leisten einen wichtigen Beitrag für regionale Wertschöpfungsketten. "Wir fordern von der Politik, mit Weitsicht Meilensteine für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft zu setzen und somit den Öko-Landbau zu stärken. Auch die Unterzeichnung des Weltagrarberichts durch die Bunderegierung wäre ein dringend notwendiger Schritt in die richtige Richtung", so Hans Hohenester, Öko-Landwirt und Naturland Präsidiumsvorsitzender.

Kernforderungen von Naturland
Der Ökologische Landbau erfüllt eine Vielzahl der Ziele der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik und verdient deshalb besondere Unterstützung. Die Vertreter des Naturland Präsidiums übergaben an Ministerin Aigner ein Forderungspapier, das unter anderem folgende Punkte umfasst:

- Erhalt des Agrar-Budgets im EU-Haushalt
Das Leitbild einer multifunktionalen Landwirtschaft, die vielfältige, von der Gesellschaft erwünschte Leistungen erbringt, kann nur auf Grundlage einer ausreichenden Mittelausstattung erreicht werden.
- Bindung aller Agrar-Zahlungen der EU an konkrete gesellschaftliche Leistungen
Nur mit überzeugenden Begründungen wird es gelingen, ausreichende Mittel für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zu erhalten. Nicht das "Gießkannenprinzip", sondern relevante Leistungen für Umwelt und Beschäftigung müssen Grundlage der Zahlungen sein.
- Berücksichtigung des Faktors Arbeit in der Verteilung der Mittel
Gelder für die Erhaltung der bäuerlichen Einkommen (sogenannte "1. Säule") müssen in Zukunft an Arbeitsplätze gebunden werden. Zahlungen, die sich wie bisher nur an der Fläche orientieren, bieten hohe Einkommen für diejenigen, die große Flächen industriell bewirtschaften und benachteiligen Betriebe, die vielen Menschen Arbeit bieten. In einem zukünftig geänderten System wird die derzeitige Modulation überflüssig.
- Umschichtung der Ko-Finanzierungsmittel, um eine größere Unabhängigkeit der Agrar-Umweltprogramme von der Finanzlage der einzelnen Bundesländer zu erreichen
Die Ko-Finanzierung von EU-Programmen durch Bund und Länder muss so umgestaltet werden, dass die Agrar-Umweltprogramme von der Finanzsituation des jeweiligen Bundeslandes unabhängig werden, da hier konkrete Leistungen für Natur-, Umwelt- und Tierschutz erbracht werden.
- Unterzeichnung des Weltagrarberichts durch die Bundesregierung
Der Weltagrarbericht zeigt auf, wie durch eine bäuerliche und extensive Landwirtschaft globale Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele erreicht werden können. Naturland fordert die Bundesregierung auf, diesen zu unterzeichnen und seine Ergebnisse in Agrar- und Entwicklungspolitik umfassend zu berücksichtigen.

Das Naturland Forderungspapier und Informationen zu den gesellschaftlichen Mehrleistungen des Öko-Landbaus können unter folgendem Link nachgelesen werden: www.naturland.de

Naturland fördert den Ökologischen Landbau weltweit und ist mit über 55.000 Bauern und über 500 Herstellern als Naturland Partner einer der größten Öko-Verbände. Als zukunftsorientierter Verband gehören für Naturland Öko-Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen.

 
Quelle: Naturland e.V. Carsten Veller, D-82166 Gräfelfing
http://www.naturland.de
c.veller@naturland.de
    

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