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Bauen   
Das Öko-Label Fluch oder Wohltat?
"Demeter" - "Bioland", Anbaumarkt im Natur-kosthandel, die vielen Verbrauchern bekannt sind und diesen Marken vertrauen. Im Na-turkostbereich hat sich über viele Jahre oder gar Jahrzehnte die Qualitätsarbeit zwischen Nahrungsmittelherstellern und Konsumenten entwickelt, die ihresgleichen im deutschen Einzelhandel sucht. Versuche zu einem ver-gleichbaren Markenbewußtsein und Mar-kenqualität in anderen ökologischen Produk-tionssektoren zu kommen, hat es in den ver-gangenen Jahren immer wieder gegeben. Die Textilbranche z.B. kennt die Marken "Green Cotton" oder "Öko-Tex".

Der Label-Urwald
Den buntesten Strauß an Öko-Blümchen hat zweifellos die Bauproduktbranche einge-sammelt. Ob Häuser, Teppiche, Lacke, Heimtextilien, Tapeten oder Kunststoffe, für alles gibt es - meist grüne - Abzeichen, neu-deutsch "Logos" oder österreichisch "Pik-kerl", die dem Verbraucher die Kaufent-scheidung erleichtern sollen. Diese Hilfe-stellung ist bei der unübersehbaren Vielzahl der Produkte im Regal tatsächlich notwen-dig. Aber sie ist auch in den meisten Fällen irreführend, denn Symbole mit grünen Bäumchen oder bunten Blumen kann jeder verwenden und Begriffe wie "Bio-," "gesund", "natürlich" sind nicht geschützt. Das Wett-bewerbsrecht verbietet zwar irreführende Werbung, muß aber zur Erlangung des Öko-Siegels nur ein Kriterium erfüllt sein, dann trägt das Produkt das "Siegel" zu Recht.

Der Käufer muß also die Kriterien zur Vergabe des Siegels kennen, dann erst kann er seine Kaufentscheidung begrün-den.

Der blaue Engel
Der "blaue Engel" ist wohl das älteste (seit 1977) und bekannteste Umweltzeichen. Es zeichnet Produkte aus, die innerhalb einer Vergleichsgruppe die umweltfreundlichsten sind. Das Ziel dieses Zeichens war eine Schadstoffreduzierung bei besonders gifti-gen Produkten, z.B. asbestfreie Bremsbelä-ge. Produkte, die die Umwelt nicht belasten, können keinen Umweltengel erhalten - ein Paradox.

Wer garantiert was?
Viele andere Zeichen wurden von Herstel-lern oder Herstellerverbänden geschaffen, um die Verkaufschancen bestimmter Bau-produkte zu verbessern. Ein typischer Ver-treter dafür ist das G.U.T.-Zeichen der Ge-meinschaft umweltfreundlicher Teppichbo-den e.V. Diese Hersteller lassen ihre Ware auf bestimmte Inhaltsstoffe prüfen. Die zu-lässigen Inhaltsstoffe und Grenzwerte sind allerdings sehr großzügig gehandhabt. Ähn-lich verhält es sich mit dem gelben Blüm-chen der Hersteller von Heimtextilien. Ange-sichts der zulässigen Inhaltsstoffliste wird sich das Vertrauen des Verbrauchers in Grenzen halten.

Andere Öko-Zeichen reagieren auf die har-sche Kritik von Umweltverbänden. So ver-weist ein Zeichen der Fenster-Recycling-Initiative auf das Bemühen der Mitgliedsfir-men hin, kaputte PVC-Fenster einzusam-meln und einer Wiederverwertung zuzufüh-ren. Nur wer zahlt den Rücktransport?

AUB (Arbeitsgemeinschaft umweltfreundli-ches Bauprodukt), Gealan, QUH, DINPlus, AUF90, der Namen sind so viele wie Blumen auf der Wiese. Einige blühen nur kurz, ande-re dagegen sind dauerhaft. Zu diesen zählen die baubiologischen Gutachten der baubio-logischen Institute in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz. Sie prüfen im Auftrag eines Herstellers nach unterschiedlichen und umfangreichen eigenen Kriterienkatalogen, die "baubiologische Eignung" eines Baupro-dukts. Die Prüfung umfaßt nicht die Verar-beitung, Haltbarkeit oder technische Eigen-schaften eines Produkts. Diese werden still-schweigend vorausgesetzt. Das erworbene Zertifikat wird von den Herstellern für die Werbung eingesetzt. Die Menge der derart bewerteten Bauprodukte ist gering. "So steht er da (der Baustoffkunde) als dummer Tor und ist so schlau als wie zuvor".

Die ÖkoPlus-Baustoffprüfung
Diese unbefriedigende Situation bei der ökologischen und baubiologischen Produkt-bewertung im Baubereich wollten die Öko-Plus Händler für ihre Produktsortimente än-dern. Seit 1995 arbeiten sie an einem Be-wertungssystem, das allen Händlern hilft ihr Produktsortiment nach begründeten Kriterien auszuwählen. 1997 hat der Qualitätsarbeits-kreis in der ÖkoPlus-Kundenzeitschrift seine Bewertungsmethode und Kriterienliste ver-öffentlicht. 1998 wurde den Herstellern der erste Teil der 200 Produktbewertungen zu-gänglich gemacht und deren Kritik, falls be-rechtigt, eingearbeitet. Um möglichst viele Bewertungen dokumentieren und bearbeiten zu können, werden die Informationen in ei-ner Datenbank erfaßt. Diese gewährleistet auch auf Dauer die zeitsparende Pflege der Daten. Nur so kann die regelmäßige Revisi-on und Überarbeitung der Kriterien durch-geführt und die Dynamik des Instruments gesichert werden.

Für die Entwicklung des Bewertungssystems wurden weder öffentliche Forschungsmittel noch Stiftungsgelder eingesetzt, noch lagen Aufträge von Herstellern oder Lieferanten vor. Die Arbeit wurde von den ÖkoPlus Händlern getragen und finanziert.
Damit liegt zum ersten Mal in Deutsch-land eine unabhängige, an den Interessen der Verbraucher orientierte, herstellerbe-zogene Produktbewertung vor.

Das ÖkoPlus-Sortiment = geprüfte Quali-tät
Eine Veröffentlichung der Einzelbewertun-gen ist in Deutschland leider nicht möglich, da nach dem Wettbewerbsrecht, im Gegen-satz zu Amerika, vergleichende Werbung nicht zulässig ist (Auskunft der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs). Die ÖkoPlus-Vertragshändler sind an die Ergeb-nisse der Produktbewertung gebunden und verpflichtet diese bei der Gestaltung ihres Produktsortiments zu berücksichtigen. Des-halb können Sie dem ÖkoPlus-Zeichen ver-trauen "Geprüfte Qualität".

Pressetext für ÖkoPlus Händler

Copyright bei ÖkoPlus AG, Wiedergabe nur zur Marke-tingunterstützung der ÖkoPlus-Händler. Redaktionelle Bearbeitung durch den ÖkoPlus-Händler zulässig. Die Autorenverantwortung liegt beim ÖkoPlus-Händler.

 
Quelle: ECO-News, D-81371 München
http://www.oneworld.de/Oekoplus
Oekoplus@t-online.de
    

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