Klimaautomatik kommt teuer Die Forscher erhoben im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU www.bafu.ch, wie viel Treibstoff sechs modernen Diesel- und Benzin-Pkws verbrauchen. Getestet wurde dies jeweils bei ein- und ausgeschalteter Klimaanlage sowie bei unterschiedlicher Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit und Fahrbedingung. Wie zu erwarten war, stieg der Energie- und somit Spritverbrauch der Klimaanlage umso mehr, je wärmer und feuchter die Außenluft war. An einem durchschnittlichen Schweizer Sommertag (27 Grad Celsius, 60 Prozent Luftfeuchte) und bei Stadtverkehr betrug dieser Mehraufwand 18 Prozent. "Weit weniger bekannt dürfte allerdings sein, dass eingeschaltete Klimaanlagen auch dann Sprit verbrauchen, wenn es draußen kühler ist als im Fahrzeug", so Weilenmann. Klimaanlagen schalten im heute üblichen Automatik-Betrieb erst bei als fünf Grad Außentemperatur ab, um das Vereisen der Kühlgeräte zu verhindern. Dies geschieht, da sie trotz ausbleibender Hitze die Luft im Fahrzeuginnenraum entfeuchten, etwa um beschlagene Windschutzscheiben bei Regen vorzubeugen. "Das kann sinnvoll für die Sicherheit sein, jedoch nur bei Bedarf und nicht im Dauerbetrieb", betont der Forscher. Ausschalten bei weniger als 18 Grad Ideal zum Treibstoff-Sparen ist es, wenn man die Automatik ausschaltet, sobald sie nicht mehr benötigt wird. Würde man dies etwa bei 18 Grad abwärts konsequent tun, so reduziert sich der Klimaanlagen-Mehrverbrauch übers Jahr von 5,4 auf 1,7 Prozent, zeigte die Forschung. "Den Komfort verändert das nicht, da 23 Grad im Fahrgastraum am angenehmsten sind", so Weilenmann. Bei Hitze hingegen sei die Nutzung der Klimaanlage allerdings ratsam, da sie Aufmerksamkeit des Fahrers und somit die Sicherheit erhöhe. Nicht zuletzt kommt die bewusstere Nutzung auch dem Klima zugute. "Auch die CO2-Ausstöße der Klimaanlage reduzieren sich damit um zwei Drittel", betont der Experte. Würde man neue Klimaanlagen entsprechend und konsequent programmieren, wäre das ein großer Vorteil. "Das Ziel der Autohersteller lautet, durch die Forschung den Treibstoffverbrauchs jährlich um ein Prozent zu verringern. Hier wären hingegen über zwei Prozent ohne viel Aufwand möglich." Die Natur und die Geldbörse der Fahrer würden profitieren, die Autohersteller aber weniger - denn die Zielvorgabe berücksichtigt diesen Mehraufwand nicht. Abstract der Originalstudie unter pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/es903654t (Ende) Aussender: pressetext.schweiz Redakteur: Johannes Pernsteiner email: pernsteiner@pressetext.com Tel. +41-44-200-11-44
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