Die Menschenrechtsorganisation Survival International ruft den deutschen Sportartikelhersteller Puma dazu auf, seine Investition in das Tourismusunternehmen Wilderness Safaris zurückzuziehen. Wilderness Safaris betreibe auf dem Land der Gana Buschleute in Botswana gegen den Willen der Ureinwohner eine Touristen-Lodge. Der Sprecher der Buschleute, Jumanda Gakelebone, sagte laut Survival International: "Wir, die Buschleute, bitten alle Unternehmen, keine Anteile an der Lodge zu kaufen, solange unsere Rechte nicht respektiert werden und wir keine Freiheit haben. Nichts ist schmerzlicher als einen Swimmingpool in der Wüste direkt in unserer Nähe zu sehen, in dem Leute schwimmen während wir selbst kein Wasser haben". Survival International-Direktor Stephen Corry: Es sei geradezu obszön, Luxus-Tourismus im Central Kalahari Reservat auf dem Land der Buschleute zu unterstützen, während die Buschleute selbst von der eigenen Regierung unmenschlich behandelt werden. Die Regierung verweigere nämlich den Ureinwohnern die Nutzung der Wasserlöcher im ihrem angestammten Heimatland, der Kalahari. Infos: Survival Deutschland, Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin E-Mail: presse@survivalinternational.de Grasende Rinder sind keine Klimasünder Beim Klimaschutz wird fast jeden Monat ein anderes Schwein durchs Dorf getrieben. Zuletzt waren es die Rinder. Doch nun sagen deutsche Forscher: Die Auswirkungen der Viehhaltung auf den Klimawandel würden deutlich überschätzt. Im Gegenteil. Die Weide-Viehhaltung ist sogar gut für das Klima: "Sie reduziert vielmehr die Abgabe von Lachgas an die Atmosphäre", meldete jüngst die dpa. Die Aussage stamme von einem der deutschen Wissenschaftler des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung/Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), die ein Jahr lang in in der Inneren Mongolei den "Abgasen" der Rindviecher nachforschten. Frage: Warum musste es unbedingt die "Innere Mongolei" sein? Gibt es denn keine traditionellen Rinderweiden mehr in Deutschland oder im Rest Europas? Stehen bei uns schon alle Rindviehcher im Massenstall? Stadtwerke Ülzen verheizen wieder Regenwald Die Umweltschutzorganisation Rettet den Regenwald klagt abermals die Stadtwerke Ülzen an, in ihrem Blockheizkraftwerk erneut Palmöl zu verheizen. "Damit trägt der Energieversorger weiterhin auf unverantwortliche Weise zur Regenwaldvernichtung bei", sagt Rettet den Regenwald und fordert ein sofortigen und endgültigen Stopp der Stromerzeugung aus Palmöl. Die Organisation bittet um Mithilfe bei ihrer Protestaktion. Infos: Rettet den Regenwald e.V. info@regenwald.org www.regenwald.org Es stinkt in Niedersachsen zum Himmel Laut Pressemitteilung des BUND Landesverband Niedersachsen e.V. droht dem Bundesland noch mehr Gestank durch Massentierhaltung wie bisher. "Wer den Bau eines Großschlachthofes für fast 130 Mio. Hähnchen in Niedersachsen mit Steuergeldern subventioniert, und dann die Augen vor den Problemen verschließt, die durch den damit ausgelösten Stallbauboom in der Umgebung verursacht werden, der handelt nicht zum Wohle der Niedersächsischen Bevölkerung", sagt Stefan Ott, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Niedersachsen. Doch nicht nur die Nachbarn neuer Ställe fühlten sich vor allem durch den Gestank belästigt. Auch die Umwelt werde belastet, vor allem durch Ammoniak: Fakt ist, so der BUND, dass sich die Bundesrepublik 2001 international verpflichtet hat, die Umweltbelastungen - z.B. durch Ammoniak - bis 2010 zu reduzieren. Dieser Schadstoff stamme zu einem sehr großen Teil aus der Intensivtierhaltung, und er ist klimaschädlich! Der BUND Landesverband Niedersachsen fordert deshalb: "Um gesunde Wohnverhältnisse, attraktive Erholungslandschaften und intakte Natur in Niedersachsen zu erhalten, müsse der Bau neuer Stallbauten in Niedersachsen stärker gesteuert werden als bislang." Doch halt? Was bedeutet bitteschön das Wort steuern? Wenn Massentierhaltung zum Himmel stinkt, nachweißlich klimaschädlich und ganz sicher nicht tierfreundlich ist, dann sollte diese Massentierhaltung nicht gesteuert, sondern augenblicklich gestoppt werden! Da hat der (BUND-)Wolf wohl zu viel Kreide gefressen, oder? Infos: BUND Landesverband Niedersachsen e.V. Mail: carla.juhre@nds.bund.net Internet: www.bund-niedersachsen.de Brasilien: Proteste und Verschüttete In Brasilien gab es vergangenen April zum einen extreme Regenfälle im Südosten des Landes: Diese haben zu den schlimmsten Erdrutschen seit Jahrzehnten geführt. Über 250 Menschen kamen allein im Großraum Rio de Janeiro um. Schuld waren aber in Wirklichkeit nicht die außergewöhnlich heftigen Regenfälle, sondern die jahrzehntelange Untätigkeit der städtischen und der Landesbehörden in der offiziell wunderbarsten Stadt der Welt. Statt den ärmeren Bevölkerungsschichten beim Hausbau zu helfen, haben die Behörden deren Probleme schlichtweg sträflich ignoriert! Und während in Rio de Janeiro die Bevölkerung unter Stromausfall, Überschwemmungen, Verkehrschaos und Erdrutschen litt, gingen im fernen Brasilia in Zentralbrasilien ein paar hundert Menschen auf die Straße, um gegen das genehmigte Mega-Staudammprojekt Belo Monte in Südostamazonien zu protestieren. Belo Monte wird eines der kulturell und ökologisch reichhaltigsten Regionen im Amazonas-Staat Pará unter Wasser setzen und damit vernichten - vor allem um hinterher mit dem produzierten Strom die für die Menschheit lebenswichtigen Aluminium-Dosen und Alu-Folien zu produzieren. Bereits Ende der 1980er Jahre kämpften vor allem die Ureinwohner vom Volk der Kayapó gegen das Projekt und konnten es dank internationaler Hilfe vor allem aus dem "linken" und "grünen" Politikspektrum auch stoppen. Das war auch recht einfach für die internationalen Linksgrünen, schließlich war der geplante Staudamm damals ein Projekt der rechten Militärdiktatur und ihrer konservativen Nachfolgeregierung. Ob das "linksgrüne" Politikspektrum des 21. Jahrhunderts nun ebenso fähig sein wird, quasi dieselben wahnsinnigen Staudammprojekte des nun gleichfalls "linken" und "grünen" Präsidenten Lula da Silva zu stoppen? Peru: Öl-Gigant bedroht noch unkontaktierte Indianer Das spanisch-argentinische Erdölunternehmen Repsol YPF plant auf dem Land unkontaktierter Indigener im peruanischen Amazonasgebiet nach Ölvorkommen zu suchen. Laut Menschenrechtsorganisation Survival International ist das Gebiet die Heimat von mindestens zwei der letzten noch unkontaktierten indigenen Völker dieser Erde. Es bestehe die Gefahr, dass die Völker durch den Kontakt mit den Arbeitern von Repsol stark dezimiert werden. Auf einer Strecke von 454 km sollen Schneisen in den Regenwald geschlagen werden, um schließlich entlang der Streck etliche Probesprengungen vorzunehmen. Survival International protestiert gegen die Erdölsuche und Erdölausbeutung in Amazionien insbesondere in Gebieten noch nicht kontaktierter Ureinwohner! Weitere Infos: www.survivalinternational.de Flächenvorteil für Solarstrom Laut Internetmedium Telepolis brauche "Solarstrom für Elektroautos weniger Platz zur Erzeugung als Biodiesel". Das sei Ergebnis der Forschung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart. Das Zentrum hatte untersucht, wie viel Fläche benötigt wird, um einen Pkw mit erneuerbaren Energieträgern anzutreiben. And the winner is: Den geringsten Flächenbedarf benötigte Solarstrom. Biodieseltreibstoff aus Raps verbrauchte dagegen eine 250-mal so große Fläche. Anmerkung: Als Umweltjournalist bin ich es leid, ständig solche Meldungen mit halben, in Wirklichkeit so gut wie nichts sagenden "Studien" lesen zu müssen. Die ZSW-Studie tut so, als würden die Autos, die Photovoltaikanlagen, die Agrardieselfabriken, die Batterien, die Straßen, die Tankstellen, die Minen für die Produktion der verschiedenen benötigten Metalle und Mineralien - als würde dies alles vom Himmel fallen. Autofahren ist viel mehr als nur Tankdeckel auf und Energie hineinkippen. Eine echte vergleichende Flächen- oder Ökobilanz hat dies alles zu berücksichtigen zusätzlich der Lebensdauer der einzelnen Fahrezeugkomponenten!
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