![]() Ausgabe 05/2010 INHALT 1. Mit Schlupfwespen gegen die Kohlmottenschildlaus - wie Ökobetriebe Rosen- und Grünkohl erfolgreich kultivieren können 2. Wie der Ökolandbau unsere Gewässer schützt - neuer Leitfaden "Wasserschutz im Ökologischen Landbau" erschienen 3. Auf die Sorte kommt es an - wie man im ökologischen Sommergerstenanbau die Streifenkrankheit vermeiden kann 4. Unkraut vergeht nicht? Forscher untersuchen, wie sich wuchernde Beikräuter auf die Ernte von Gemüseerbsen auswirken 5. Gesucht: Hennen mit Hingabe - Wissenschaftler untersuchen via Feldprüfungen, welche Legehennen sich für den ökologischen Landbau eignen --------------------------------------------------------- 1. Mit Schlupfwespen gegen die Kohlmottenschildlaus - wie Ökobetriebe Rosen- und Grünkohl erfolgreich kultivieren können Die Kohlmottenschildlaus richtete in der Vergangenheit in ökologisch bewirtschafteten Rosen- und Grünkohlfeldern oftmals großen Schaden an. Viele deutsche Ökobauern gaben daraufhin den Anbau dieser Kulturen auf. Forscher der Universität Kassel haben in den vergangenen Jahren untersucht, wie man dem Schädling beikommen und eine erfolgreiche Abwehrstrategie entwickeln kann. Ihre Praxisversuche zeigen: Mit einer Kombination aus sehr feinmaschigen Netzen und dem Einsatz von Schlupfwespen können Ökobauern gute Erfolge erzielen. 2. Wie der Ökolandbau unsere Gewässer schützt - neuer Leitfaden "Wasserschutz im Ökologischen Landbau" erschienen Die konventionelle Landwirtschaft zählt zu den größten Gewässerverschmutzern in Deutschland. Vor allem Stickstoff, Phosphor und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln belasten Seen und Flüsse. Auch das Grundwasser bleibt nicht verschont. So ist zum Beispiel in Schleswig-Holstein nur noch jede dritte Grundwasserprobe frei von Agrarchemikalien wie Diuron oder Bentazon. Der neue Leitfaden "Wasserschutz im Ökologischen Landbau" zeigt, dass es auch anders geht. Demnach belegen internationale Studien, dass Ökobauern deutlich weniger Stickstoff in die Umwelt und damit in die Gewässer entlassen. Der Einsatz von problematischen "Chemiecocktails" aus dem Bereich der Pflanzenschutzmittel ist im Ökolandbau ohnehin vollständig untersagt. Auch die schonende Bodenbearbeitung hat Vorteile für den Wasserschutz, denn es wird weniger Boden in die Gewässer abgeschwemmt. 3. Auf die Sorte kommt es an - wie man im ökologischen Sommergerstenanbau die Streifenkrankheit vermeiden kann Die sogenannte Streifenkrankheit ist im Sommergerstenanbau weit verbreitet. Wenn über mehrere Jahre zur Zeit der Getreideblüte eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kann die Krankheit das Saatgut deutlich schädigen. Die Streifenkrankheit wird durch den Pilz Pyrenophora graminea hervorgerufen, der sich in den befallenen Gerstenpflanzen über die Leitungsbahnen ausbreiten und die Pflanzen so stark schädigen kann, dass sie absterben. Wissenschaftler der Gesellschaft für goetheanistische Forschung e.V. (Getreidezüchtungsforschung Darzau) haben in Kooperation mit dem Institut für biologisch-dynamische Forschung nach Wegen gesucht, wie sich die Streifenkrankheit im ökologischen Sommergerstenanbau stoppen lässt. Die Forscher sind fündig geworden: Sie testeten 60 verschiedene Sommergerstensorten. Dabei konnten sie rund zehn Sorten ausfindig machen, die eine ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegen die Streifenkrankheit aufweisen. 4. Unkraut vergeht nicht? Forscher untersuchen, wie sich wuchernde Beikräuter auf die Ernte von Gemüseerbsen auswirken Das Ertragsniveau beim ökologischen Anbau von Gemüseerbsen ist häufig unbefriedigend. Schuld daran ist unter anderem die starke Konkurrenz durch Beikräuter, gegen die Biobauern meist nur mit dem Hackstriegel vorgehen können. Ein Forschungsprojekt des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat beikrautbedingte Ertragsverluste beim ökologischen Gemüseerbsenanbau unter die Lupe genommen. Gleichzeitig untersuchten die Wissenschaftler die biologische Stickstoff-Fixierung von Gemüseerbsen. Um die Datenbasis zu entsprechenden Entzugszahlen zu verbessern, ermittelten sie dabei die Stickstoff-, Phosphor-, Kalium- und Magnesiumgehalte im Erntegut. 5. Gesucht: Hennen mit Hingabe - Wissenschaftler untersuchen via Feldprüfungen, welche Legehennen sich für den ökologischen Landbau eignen Nicht jede Henne taugt für einen ökologisch wirtschaftenden Legehennenbetrieb. Sie sollte einerseits ruhig und robust sein. Andererseits muss sie über ein ausreichendes Leistungsvermögen verfügen. Längst nicht alle kommerziellen Legehennenherkünfte sind deshalb für die ökologische Legehennenhaltung geeignet. Ein Forschungsvorhaben des Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) hat ein Konzept für eine koordinierte Feldprüfung von Legehennen auf ihre Eignung für den ökologischen Landbau entwickelt. Dazu wurden Hühner aus vier verschiedenen Herkünften auf 17 Ökobetrieben und auf zwei Prüfstationen miteinander verglichen. Den kompletten Inhalt der fünften Ausgabe 2010 finden Sie unter www.oekolandbau.de/journalisten/themendienst-oekolandbau Der Newsletter kann bestellt werden unter themendienst@oekolandbau.de sowie auf www.oekolandbau.de/service/newsletter/ --------------------------------------------------- Elmar Seck Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Deichmanns Aue 29 53179 Bonn Tel.: (02 28) 99 68 45-29 26 Fax: (02 28) 68 45-29 07 E-Mail: themendienst@oekolandbau.de www.oekolandbau.de -----------------------------------------------------
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