Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 30.04.2010
Tiere beim Sex filmen verletzt die Privatsphäre
Filmexperte pocht auf mehr Tierrechte in Naturreportagen
Filmer dringen oft ohne Fragen ins Schlafzimmer von Tieren vor (Foto: pixelio.de/Miersch)
Norwich/Zürich (pte/30.04.2010/13:58) - Naturfilmer verletzen häufig das Recht von Tieren auf Privatsphäre, besonders wenn private und intime Momente gezeigt werden. Das behauptet ein englischer Filmexperte im "Journal of Media and Cultural Studies". Er analysierte eine Naturfilmreihe, die im Vorjahr von der BBC ausgesendet wurde. Besonders bei Szenen von gebärenden Tieren in deren Höhlen oder von Paarungen würden die Filmemachern ethische Grenzen überschreiten, so Brett Mills von der School of Film and Television Studies der Universität East Anglia www.uea.ac.uk/ftv.


Keine Skrupel beim Dreh

Grundsätzlich gesteht Mills Tierfilmen durchaus hohen Wert zu. "Durch ihre Aufklärungsarbeit haben eine entscheidende Rolle für die Mobilisierung von Bürgern in Umweltdebatten", so der Experte. Aus dem Spiel bleiben dürfe dabei jedoch nicht die Ethik, für die laut Mills neben Menschenrechten auch die Rechte der Tiere und deren Wohlergehen entscheiden würden. "Klingt es auch verrückt, auf ein "Tierrecht auf Privatsphäre" zu pochen, so können wir nie wirklich wissen, ob Tiere ihr Einverständnis geben. Vielmehr geben sie oft zum Ausdruck, dass sie im Moment lieber nicht beobachtet werden wollen."

Als Beispiel führt der Filmanalyst die auf BBC laufende Szene eines unter der arktischen Eisschicht gefilmten Narwals an, der vor der Kamera ganz offensichtlich zurückweicht. "Statt ihn alleine zu lassen berichteten die Filmemacher, ihre neue Kameratechnik erlaube es, das Tier weiter zu verfolgen. Man fragt sich stets, wie Tiere gefilmt werden sollen - nicht jedoch, ob es überhaupt angebracht ist", so Mills. So wie Menschen sollte man auch der Tierwelt ein Recht auf Intimität zugestehen, besonders etwa bei der Paarung oder beim Gebären - Momente, in denen auch die meisten Menschen keine ständige Beobachtung wünschen.

Dem Tier seine Würde zugestehen

Es gehe hier nicht um den klassischen Tierschutz, erklärt der Züricher Tieranwalt Antoine F. Goetschel www.afgoetschel.com im pressetext-Interview. "Dem Tier wird durch das Filmen der Intimität kein messbares Leid zugefügt. Allerdings ist es eine Frage des Umgangs mit dem Tier, da es durch solche Aufnahmen sehr wohl verdinglicht und ein Stück auch erniedrigt wird." Grundsätzlich sieht der Experte Tierfilme als "eindeutig bessere Alternative" zur Tierbeobachtung im Zoo oder im Zirkus, zudem hätten sie Großes für das Verständnis der Menschen über Tiere geleistet.

Empfehlungen zum richtigen Umgang gibt es schon länger. Bereits 1994 veröffentlichte das Europaparlament eine "Entschließung zum Wohlergehen und dem Status von Tieren in der Gemeinschaft". Dabei wird an die Filmwirtschaft appelliert, nicht unkritisch Szenen zu übertragen, die die Würde des Tieres verletzen. In der Schweiz ist die Würde des Tieres in der Bundesverfassung verankert. "Man sollte nicht alles technisch machbare auch durchführen. Vielmehr geht es hier darum, Mut zur Lücke zu zeigen anstatt alles bedenkenlos aufzunehmen, was vor die Kamera gerät", empfiehlt Goetschel.

BBC verteidigt sich

Die Naturfilm-Abteilung der BBC rechtfertigt in einer Stellungnahme ihr Vorgehen. "Die Filmtechnik ist mittlerweile so fortgeschritten, dass Naturfilmer Tierverhalten mit der geringsten möglichen Störung des Tieres filmen können. Die Filmer arbeiten eng mit den Wissenschaftlern zusammen, die die Komplexität des Tierlebens untersuchen." Für Goetschel noch keine befriedigende Antwort, zumal die Frage der Tierwürde nicht behandelt wurde. "Die BBC hat sich bisher einen hervorragenden Namen mit Tierfilmen gemacht. Es wäre gut, wenn sie auch in diesem Gesichtspunkt eine Vorreiterrolle einnimmt." (Ende)


Aussender: pressetext.schweiz
Redakteur: Johannes Pernsteiner
email: pernsteiner@pressetext.com
Tel. +41-44-200-11-44

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge


11.08.2025
Die richtige Gesichtspflege in den heißen Sommermonaten Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung stellen eine besondere Belastung für die Gesichtshaut dar.