Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 27.03.2010
Aquarienbesitzer räumen Meere leer
Wirbellose Tiere im Fokus der Tierfreunde
New York/Miami/München (pte/27.03.2010/13:35) - Die Riffe vor den Florida Keys sind von Schnorchlern und Fischern gerne besucht. In den vergangenen Jahren ist noch eine weitere Gruppe hinzugekommen. Dabei handelt es sich um Tierhändler, die sich vor allem für wirbellose Tiere wie Krebse, Garnelen, Schnecken interessieren, denn der Markt dafür ist seit einigen Jahren massiv gewachsen.

Rund 700.000 Meerwasser-Aquarien gibt es in den USA. Mit der modernen Technik, ist es leichter geworden, kleine Riffbecken mit Korallen, Seeanemonen, Krebsen, Krabben, Seegurken und Schnecken ins Wohnzimmer zu bringen. Ein Resultat aus diesem Boom ist das steigende Interesse und der boomende Markt für diverse Meerestiere. Für die Biodiversität am echten Riff hat dies allerdings nachteilige Folgen.

Forscher kritisieren schonungslose Entnahme

165 lizensierte Sammler gibt es in Florida. Sie versorgen Tierhändler mit Ware und agieren nach eigenen Angaben nachhaltig, da keine neuen Lizenzen ausgestellt werden und zudem für viele Tierarten tägliche Entnahme-Limits vorgeschrieben sind. Experten wie etwa Andrew Rhyne, Direktor des New England Aquarium www.neaq.org, warnen jedoch davor, dass die Bestände von wirbellosen Tieren sehr schnell erschöpft sein kann.

Rhyne hat in einer Studie im PLoS ONE Anfang 2010 berichtet, dass die Zahl der Organismen, die zwischen 1994 und 2007 gesammelt wurden, jährlich um 13 Prozent anstieg. 2007 wurden rund 8,8 Mio. Spezies entnommen. Im gleichen Zeitraum veränderte sich auch die Zusammensetzung der Arten bei den Wirbellosen. 1994 wurden nur sechs Spezies der insgesamt 15 am häufigsten vorkommenden Tiere als Aquariumtiere gesammelt. 13 Jahre später waren es neun der 15, die die "ökologischen Nischen" in den privaten Aquarien füllten. Darunter waren etwa 700.000 Turbo-Schnecken und 2,4 Mio. Blaufuß-Krabben.

Wirbellose haben große Bedeutung für die Riffe

Gerade wirbellosen Tieren komme große Bedeutung zum Erhalt der Riffe zu. "Wenn einzelne Tierarten an einer gewissen Stelle übersammelt werden, gerät das ökologische Gleichgewicht schnell aus dem Ruder", so Rhyne. "Dieser Artikel weißt uns darauf hin, dass nicht nur in Entwicklungsländern wie in Indonesien, sondern auch in den Florida Keys ein intensives Absammeln von wirbellosen Korallenriffbewohnern für die Ausstattung von privaten Meerwasseraquarien stattfindet", meint der Riffexperte Christian Wild von der Universität München www.palmuc.de/core/ gegenüber pressetext.

Dabei werde deutlich, dass zwischen Tiersammlern und Meeresbiologen Uneinigkeit bezüglich der Nachhaltigkeit dieser Aktivität sowie den möglichen Konsequenzen für das Funktionieren der lokalen Korallenriffökosysteme herrsche. "Ein übermäßiges Absammeln von algenfressenden Schnecken und Seeigeln kann zum Beispiel zum Überwuchern und Ersticken der riffbildenden Steinkorallen durch schnellwüchsige Algen führen", so Wild. Das sei ein Phänomen, das insbesondere in den karibischen Korallenriffen immer häufiger beobachtet wird.

Nachzucht von Meerestieren kaum möglich

"Ich kann mich der im Artikel erwähnten Aussage von Andrew Rhyne nur anschließen und denke auch, dass es unseriös ist, zu behaupten, diese intensive Entnahme von Tieren aus den Korallenriffen in Florida wäre nachhaltig. Denn man weiß viel zu wenig über die Ökologie der Tiere und das Funktionieren der Riffökosysteme", kritisiert Wild.

Die grundsätzliche Problematik bei der Riffaquaristik liege sicherlich darin, dass die allermeisten der eingesetzten Organismen nicht nachgezüchtet werden können, sondern stattdessen Wildfänge aus Korallenriffen gemacht werden müssen. "Eine Reihe von Faktoren, darunter großer Stress während Fang und Transport sowie Umgewöhnung an Aquarienverhältnisse und unsachgemäße Haltung, führen dazu, dass ein Großteil der im Riff gefangenen Organismen nicht lange überlebt."

"Das bedeutet, dass umso mehr Riffbewohner eingesammelt werden müssen, damit nur wenige Tiere im Wohnzimmeraquarium das Auge des Betrachters erfreuen", schildert Wild. "Insofern denke ich, dass man als umweltbewusster Mensch komplett auf die Meerwasseraquaristik verzichten, und sich die faszinierenden Riffbewohner stattdessen besser in ihrer natürlichen Umgebung anschauen sollte." (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-307

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber