"Die illegale Treibnetzfischerei hat in den letzten Jahren immer stärker zugenommen. Die Aktion war mehr als überfällig", begrüßt ein Sprecher der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) das harte Vorgehen der Küstenwache. "Insbesondere russische Fischtrawler dringen immer wieder aus russischen Hoheitsgewässern, wo Treibnetze noch erlaubt sind, in internationale Gewässer ein". Die "Arctic Wind" hatte mehr als eine Tonne Lachs an Bord, eines ihrer Netze war 8 Kilometer lang und 100 Meter tief. In dem für Meerestiere nicht zu erkennenden Nylon-Netz fand man 3 tote Haie und über 20 Seevögel, darunter 2 Albatrosse. Ein Überwachungsflugzeug der US-Küstenwache hatte zuvor beobachtet, wie in einem anderen von der "Arctic Wind" ausgelegten Netz ein Wal ertrank. Seit 1991 setzt sich die GRD für die Abschaffung von ökologisch unvertretbaren Fischereimethoden wie der Treibnetzfischerei ein. Immer noch sterben jährlich Hunderttausende von Delfinen, Walen, Robben, Haien und Seevögeln hauptsächlich beim Tunfisch grausam und sinnlos in den "Mauern des Todes". "Besonders skandalös ist, dass in europäischen Gewässern diese Art der Fischerei immer noch erlaubt ist. Erst im Jahr 2002 soll sie gänzlich verboten werden", so die GRD. Damit Treibnetzware auf dem deutschen Markt unverkäuflich ist, setzt die GRD das weltweite "International Dolphin-Safe Monitoring Program (IMP)" um. Unter dem IMP verpflichten sich Fischer und Händler keinen mit Treibnetzen oder durch Umkreisen von Delfinen gefangenen Tunfisch anzubieten. Bislang haben sich über 95% der deutschen Tunfischimporteure dem IMP angeschlossen. Die GRD gibt dazu eine Verbraucher-Liste der bestätigten "delfinsicheren" Tunfischmarken heraus. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. wurde 1991 vom dreifachen Weltumsegler und Dokumentarfilmer Rollo Gebhard gegründet. Hauptziel der gemeinnützigen Organisation ist es, wildlebende Delfine und Wale zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten. Diese Meeressäuger sind durch unselektive Fischereimethoden wie die Treibnetzfischerei, zunehmende rücksichtslose Ausbeutung mariner Ressourcen, Meeresverschmutzung durch Giftstoffe, Abfälle und Lärm, sowie direkte Jagd heutzutage stark gefährdet.
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