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Geld & Investment   
Wiedereröffnung der Zellulosefabrik am Baikalsee - Schweizer Bank verzichtet auf Investitionen
Bonn, 27. Januar 2010: Die Schweizer Bank Clariden Leu verzichtet wegen der Gefährdung des Baikalsees durch die Wiederinbetriebnahmen eines Papier- und Zellulosewerks auf Investitionen in das russische Unternehmen Rusal. Die Entscheidung wird von der Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) als wegweisender Schritt eines Finanzinstituts zur die Erhaltung eines bedrohten Ökosystems begrüßt.

Die Privatkundenbank Clariden Leu, eine Tochter der Credit Suisse, wird nach einem Bericht der Basler Zeitung keine Aktien des Aluminiumkonzerns Rusal in ihren Emerging Markets Fund aufnehmen. Hauptaktionär von Rusal ist der Oligarch Oleg Deripaska, der zugleich Mitinhaber des umstrittenen Zellulosewerks am sibirischen Baikalsee ist. Die Fabrik galt lange Zeit als größter Verschmutzer. Ihre Schließung im März 2009 wurde von Umweltschützern weltweit begrüßt. Aufgrund einer Anfang dieses Jahres erlassenen Verordnung von Ministerpräsident Wladimir Putin soll das Kombinat nun wieder die Produktion aufnehmen.

"Die Entscheidung der Züricher Bank Clariden Leu zeigt, dass neben Umweltschützern auch Investoren kein Verständnis für den fahrlässigen Umgang mit einem extrem sensiblen Ökosystem haben", so Udo Gattenlöhner, Geschäftsführer des GNF. "Die Finanzwirtschaft sollte sich ein Beispiel nehmen und im Internationalen Jahr der Biodiversität ihr Engagement für die Erhaltung bedrohter Natur ausbauen".

Am Baikalsee arbeitet der GNF seit über 10 Jahren mit lokalen Naturschützern zusammen und unterstützt sie bei der Umsetzung von Projekten und Aktionen zum Erhalt der "Perle Sibiriens". Dort leitete die Zellstoff- und Papierfabrik BPPM mehr als vier Jahrzehnte ihre anfallenden Produktions- und Abwässer ungeklärt in den Baikalsee, pro Tag fielen ca. 100.000 m³ giftiges Abwasser an.

Der Baikalsee ist das größte Süßwasserreservoir der Erde und somit von internationaler Bedeutung. Zu den 2500 Tier- und Pflanzenarten am ältesten See der Welt zählt unter anderem die bedrohte Baikalrobbe. Im Jahr 1996 hat die UNESCO den Baikalsee in die Liste der Weltnaturerbestätten aufgenommen.

Mit dem Verzicht auf Investitionen und Kreditvergabe können Banken die Geschäftspolitik von Firmen, die an Naturzerstörung beteiligt sind, beeinflussen. Unterstützung bei der Bewertung und strategischen Einbindung von Biodiversität in ihr Risikomanagement erhalten Finanzdienstleister durch die kürzlich gestartete Europäische Business and Biodiversity Kampagne. Ziel dieser vom GNF in Kooperation mit sechs europäischen Partnern koordinierten Aktion ist es, die Integration von Biodiversität in Unternehmensprozesse zu fördern.

Über den Global Nature Fund
Der Global Nature Fund (GNF) ist eine gemeinnützige internationale Stiftung für Umwelt und Natur, die 1998 gegründet wurde. Weltweit arbeitet der GNF mit Naturschutzverbänden, staatlichen Stellen und Partnern aus der Wirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung von Seenregionen zusammen. Der Sitz der Hauptgeschäftsstelle befindet sich in Radolfzell am Bodensee. Zentrales Projekt des GNF ist Living Lakes - ein internationales Netzwerk von Seen, welches sich der Sicherung der Trinkwasserreserven der Erde sowie dem Schutz und der Renaturierung von Seen und Feuchtgebieten widmet. Die Europäische Business and Biodiversity Kampagne des GNF wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des LIFE+ Programms gefördert.


Kontakt:
Stefan Hörmann, Projektleiter
Global Nature Fund - Geschäftsstelle Bonn
Kaiserstraße 185-197, 53113 Bonn
Phone: +49-(0)-228-24290-18
Fax: +49-(0)-228-24290-55
Mobile: +49-(0)-160-5321052
Email: hoermann@globalnature.org
Internet: www.globalnature.org
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.globalnature.org
hoermann@globalnature.org
    

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