Sommer 2002. Starke Regenfälle ergießen sich zuerst in den Alpen, dann über den Karpaten. Die Folge: Jahrtausendhochwasser vor allem in Tschechien und Ostdeutschland. Dresden unter Wasser. Solche Fluten hätten auch München und Augsburg erheblich schaden können, würden nicht Stauseen oberhalb dieser Städte die Wassermassen begrenzen. Für die bayerische Landeshauptstadt übernimmt der Sylvensteinspeicher bei Bad Tölz diese Aufgabe. Augsburg schützt derweil der Forggensee bei Füssen. Beiden Rückhalte-Systemen gemeinsam: Sie treiben an ihrem Auslauf Wasserkraftwerke an. Mit einem Jahresertrag von mindestens 170 Millionen Kilowattstunden decken diese tüchtigen Triebwerke den privaten Strombedarf von über eineinhalb Millionen Leuten. Solchen "Speicherbecken zur Stromerzeugung" in anderen Alpenstaaten (vor allem der Schweiz) sprechen Forscherinnen und Forscher der politechnischen Universität Turin ähnliche Schutzwirkung zu, wie sie vom Forggensee und vom Sylvensteinspeicher nachgewiesen ist. Nicht ohne Grund. Denn wegen des Klimawandels rechnen die Turiner Forscher mit einer fünf mal größeren Gefahr von Jahrhunderthochwassern in den Alpen. Hält nämlich nicht Schnee das Wasser in den Bergen zurück, fließt Regenwasser in wärmeren Zeiten rasch zu Tal. Ergebnis: Hochwassergefahr. Extreme Witterung kann freilich selbst weniger bergige Gebiete bedrohen. Umso beruhigender, dass auch Stauseen kleinerer Wasserkraftwerke ganze Ortschaften im 'Flachland' schützen. Allein im Kreis Ravensburg (Oberschwaben) mindestens zwei. Solche Rückhaltesysteme weisen derweil noch ganz andere Vorteile auf. Während Hitzeperioden belebt ihr Verdunstungswasser nahe Pflanzen. So bleiben zum Beispiel Bäume stark - nicht zuletzt wegen hohen Grundwasserspiegeln nahe der Stauweiher und -seen. Badegäste gewinnen indes den Stauseen noch zusätzliche Freuden ab. Wasserkraft - heimisch-klimafreundliche Energie. Sie liefert in Deutschland rund 20 bis 27 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr. Genug für etwa 10 bis 15 Millionen Privatpersonen. Verschiedene Fachleute haben errechnet, dass sich diese Strommenge zwischen Waterkant und Watzmann noch verdoppeln ließe. Durch Ausbau, Optimierung und Neubau von Wasserkraftanlagen. Schließlich arbeiteten um 1900 rund 80.000 solcher Triebwerke in deutschen Gewässern. Im Jahr 2000 noch knapp 8.000. Also ein Zehntel. Klima- und Umweltexperte Ernst Ulrich von Weizsäcker: "Da gibt es wieder viel zu tun." So weit der Artikeltext. Für eine rasche Veröffentlichung mit Belegexemplar wäre ich Ihnen sehr dankbar. Publizierung am besten, b e v o r Frühjahrshochwässer aufkommen. Gruß und herzlichen DANK Julian Aicher Pressesprecher im Vorstand der "Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg eV" Leutkirch-Rotismühle ReMail: julian.aicher@t-online.de www.wasserkraft.org Tel.: (0 75 61) 7 05 77
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