Der Skandal um Gen-Baumwolle, die als Biobaumwolle verkauft wurde, macht Kontroll- und Regulierungsdefizite deutlich. Dank der großen und stark steigenden Nachfrage durch die Verbraucher zeigt der Markt für Öko-Textilien ein rasantes Wachstum. Das hat dieses Geschäft auch für schwarze Schafe attraktiv gemacht hat. Jetzt rächt es sich, dass Baumwolltextilien weder in der EU-Ökoverordnung noch in den gesetzlichen EU-Regelungen der Food/Feed-Verordnung berücksichtigt wurden - wie alle Non-Food Produkte. Wir fordern mit Nachdruck schon seit 2008 die Schließung dieser Regelungslücke. Wir fordern zudem sowohl die Anbieter von Öko-Textilien als auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und die staatlichen Gewerbekontrollen auf, mit wirksamen Maßnahmen in Zukunft ihrer Verantwortung zu verhindern, dass Verbraucherinnen und Verbraucher getäuscht werden. Es kann nicht sein, dass erst die Recherche von Journalisten solche Missstände an den Tag bringt. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wir ermutigen, weiter Öko-Textilien nachzufragen und auf gute Kontrollen zu bestehen. Kaum ein anderes Produkt wird in diesem Ausmaß mit Pestiziden gespritzt und schadet durch den Anbau Mensch und Umwelt wie Baumwolle aus konventioneller Produktion.
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