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Politik & Gesellschaft   
Jahreskonferenz Rat für nachhaltige Entwicklung
Hauff fordert Weichenstellung vor Kopenhagen
Auf der Jahreskonferenz des Nachhaltigkeitsrates zwei Wochen vor Beginn des Klimagipfels von Kopenhagen forderte der Vorsitzende Volker Hauff die Bundesregierung zur Abkehr von ihrer "noch zu breiten und undifferenzierten Wachstumsstrategie" auf. Die Konjunkturpolitik der neuen Bundesregierung sei nicht geeignet, einer Wiederholung der Finanz- und Wirtschaftskrise vorzubeugen und Deutschland auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zu bringen. Sie müsse sich stattdesen viel entschiedener auf zukunftsfähige, kohlenstoffarme Wirtschafts- und Technologiezweige sowie auf Energieeffizienz konzentrieren.

Volker Hauff bei der Jahreskonferenz
Nach Hauffs Ansicht wird die bisher herrschende, vorrangig statistische Wahrnehmung volkswirtschaftlichen Wachstums den Herausforderungen des Klimawandels an die Welt nicht gerecht: "Wenn wir nicht vor allem dort wachsen, wo wir den Klimawandel bremsen und seine Auswirkungen begrenzen können, ist die Wirtschaftskrise nur der Vorläufer einer viel schlimmeren ökologisch-ökonomischen Krise", sagte Hauff. "Die Weichen jetzt richtig zu stellen ist Aufgabe aller, aber vor allem der Job der Bundesregierung".

Kopenhagen als wichtigster Wirtschaftsgipfel aller Zeiten
Eine differenziertere Wachstumsstrategie sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Hauffs Worten auch beim Klimagipfel in Kopenhagen vom 7. bis zum 18. Dezember vorweisen können, um gegenüber der Welt entschieden auftreten und wirksame Impulse geben zu können. "Kopenhagen steht nicht nur für einen Klimagipfel", so Hauff, "in Wirklichkeit wird es der wichtigste Wirtschaftsgipfel aller Zeiten". Er appellierte an die Kanzlerin, sich in den UN-Klimaverhandlungen in der dänischen Hauptstadt für einen CO2-Emissionsmarkt für Industrieländer einzusetzen und Schwellenländer durch die verbindliche Zusage von Technologietransfers für Wachstumsstrategien ohne Steigerung ihres CO2-Ausstoßes zu gewinnen - dies insbesondere im Energiesektor.

Bei der Übergabe des Reports "Sustainability made in Germany":
Pekka Haavisto, Derek Osborn, Angela Merkel, Björn Stigson, Jennifer Morgan, Volker Hauff (v.l.n.r.)
Fotos: Rainer Lutter, Andrea Linß-Stelte, LIBOMEDIA
© Rat für Nachhaltige Entwicklung
Gutachten: Abstimmung von Nachhaltigkeitspolitik und Wirtschaft nötig
Hauff forderte die Bundesregierung außerdem dazu auf, die Empfehlungen des Gutachtens "Sustainability made in Germany - we know you can do it" eingehend zu prüfen, das eine internationale Gruppe aus sieben Klima-, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsexperten am Montag in Berlin der Bundesregierung übergeben hat. Das Gutachten empfiehlt eine bessere Abstimmung der deutschen Nachhaltigkeitspolitik mit der Wirtschaft und institutionelle Reformen auf Ebene der Bundes- und Landesministerien, insbesondere: eine stärkere Führung durch das Bundeskanzleramt, die engere Einbeziehung aller Bundesministerien in Nachhaltigkeitsthemen und eine wirksamere parlamentarische Kontrolle im Sinne der Nachhaltigkeit.

Das Gutachten "Sustainability Made in Germany - we know you can do it" finden Sie in englischer und deutscher Sprache ab 16:00 Uhr zum Download unter:
www.nachhaltigkeitsrat.de/presseinformationen/pressemappen/jahreskonferenz-23-11-2009/?blstr=0

Ehrung der besten Nachhaltigkeitsberichte
Im Rahmen der Jahreskonferenz wurden außerdem hervorragende Nachhaltigkeitsberichte geehrt. Das Berliner Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und future e.V. - verantwortung unternehmen bewerteten über 100 Berichte deutscher Unternehmen. Die Sieger wurden vom Bundesminister für Arbeit und Soziales Franz Josef Jung und Volker Hauff ausgezeichnet. In der Kategorie Großunternehmen erhielt der Bericht des Chemieunternehmens BASF die höchste Punktzahl im IÖW/Future-Ranking gefolgt von Siemens und BMW. Der beste Bericht der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) kam von dem Versandhandelsunternehmen Memo, einem Spezialhändler für umweltfreundlichen Bürobedarf. Auf die Plätze zwei und drei in der Kategorie KMU kamen die Öko-Brauerei Neumarkter Lammsbräu und die Berliner Kommunikationsagentur Johanssen und Kretschmer.



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Quelle: forum Nachhaltig Wirtschaften Büro Süd, D-81371 München
http://www.nachhaltigkeitsrat.de
christian.schaudwet@nachhaltigkeitsrat.de
    

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