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Politik & Gesellschaft   
Die Überwindung der Spaltung Europas darf nicht auf die Zeit ab 1989 reduziert werden
Berlin, 10. November 2009 - Obwohl Willy Brandt als Wegbereiter der Friedens- und Entspannungspolitik mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden ist, wurde bei den offiziellen Feierlichkeiten zum Mauerfall nicht auf seine großen Leistungen hingewiesen, auch nicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Stattdessen werden konservative Märchen verkündet. Der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands erklärt zu den Ansprachen zum 20. Jahrestag des Mauerfalls:

Die NaturFreunde Deutschlands waren in ihrer langen Geschichte immer ein Teil der Friedensbewegung in Deutschland und Europa. Wir haben uns stets für Freiheit, Versöhnung und Zusammenarbeit eingesetzt. Deshalb sind wir empört, dass die Überwindung der Spaltung Europas bei den Ansprachen zum 20. Jahrestag des Mauerfalls auf die Zeit ab 1989 reduziert wurde, um ein konservatives Märchen zu verkünden.

Tatsächlich hat vor allem die Idee der sozialen Demokratie zur Delegitimierung des DDR-Kommunismus beigetragen und nicht der Neoliberalismus, der im Gegenteil die Gräben wieder tiefer machte. Und es ist kleinkariert und geschichtsvergessen, die großen Leistungen vor allem von Willy Brandt für ein geeintes Europa einfach zu verschweigen, aber die eigene Rolle zu überhöhen.

Das konservative Lager hat die Ostpolitik Brandts mit aller Härte bekämpft. Niemand bestreitet die Verdienste Helmut Kohls 1989, aber warum wird die Vorgeschichte verschwiegen? Und auch 1989 war nicht alles richtig. So wurde versäumt, unserem Land eine gesamtdeutsche Identität zu geben. Die sozialökologische Modernisierung, die den Aufbau Ost mit dem Umbau West verbunden und unserem Land eine gemeinsame Identität gegeben hätte, war von Kohl und der CDU/CSU nicht gewollt.

Das konservative Lager ist nicht souverän. Willy Brandt, der auch NaturFreund war, wurde bekämpft, obwohl er für seine große Leistung den Friedensnobelpreis bekommen hat. Damals wurde seine Reformpolitik mit "Freiheit oder Sozialismus" diffamiert, heute wird die Wahrheit gekürzt und umgedreht. Die NaturFreunde Deutschlands fordern die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, diese Geschichtsverengung zu beenden. Ein klärendes Wort ist überfällig.



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Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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