"Normalerweise ist Ozon in Innenräumen kein Problem", meint Werner Balzer, Umweltanalytiker der Stadt Nürnberg www.stadt.nuernberg.de im pressetext-Interview. Ozonmoleküle sind ständig in Bewegung und daher baut sich das Gas in den Innenräumen sehr schnell ab. Erhöhte Ozonkonzentrationen in Innenräumen werden heute neben der Belastung von Außen durch eine Fülle von technischen Geräten - vor allem Fotokopierer, Laserdrucker, UV-Licht und elektrostatisch wirkenden Luftreinigern - verursacht. Zudem gibt es zur Beseitigung schlechter Gerüche resultierend aus Feuchtigkeit, Tabakrauch, von Tieren, Abfall oder sanitären Anlagen so genannte "Ozonluftreiniger". Der Nürnberger Umweltexperte Peter Pluschke lehnt den Einsatz solcher Ozonluftreiniger aus lufthygienischen Gesichtspunkten im Standardwerk "Luftschadstoffe in Innenräumen" aufgrund der ausgeprägten Toxizität ab. Es sei aus heutiger Sicht klar, dass Ozonkonzentrationen, die als erträglich eingeschätzt werden, keine ausreichende bakterizide und bakteriostatische sowie auch kaum desodorierende Wirkung haben. Heather Papinchak und ihr Team hat im Fachmagazin HortTechnology der American Horticultural Society www.ashs.org nachgewiesen, dass drei sehr häufig angebotene Zimmerpflanzen - Bogenhanf (Sansevieria trifasciata), Grünlilie (Chlorophytum comosum) und Goldgefleckte Efeutute (Epipremnum aureum) - Schadstoffe wie etwa Ozon in Innenräumen effektiv reduzieren können. Im Versuch, bei dem Ozon in einen abgeschlossenen Innenraum gepumpt wurde, wurden die Schadstoffe bei Anwesenheit der Pflanzen schneller abgebaut als ohne. Alle fünf bis sechs Minuten wurden Messungen durchgeführt. Weil Menschen in den Industrieländern 80 bis 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen verbringen, komme der Innenraumluftreinhaltung große Bedeutung zu. Das bedeute auch, dass schlechte Innenraumluft eines der größten Gesundheitsrisiken darstellt. Nach Schätzungen des UN Development Program sterben jährlich zwei Mio. Menschen weltweit aufgrund von giftiger Raumluft. Obwohl der Großteil ärmere Länder betrifft, hat eine Studie in Australien gezeigt, dass schlechte Raumluft alleine dort jährlich Schäden von mehr als zwölf Mrd. Dollar verursacht. Diese sind auf Krankenstände, höhere medizinische Kosten und Verlust der Produktivität zurückzuführen. "Weil schlechte Raumluft sehr häufig auch in ärmeren Ländern ein Problem darstellt, könnten Pflanzen ein kostengünstiges Mittel sein, um die Innenraumluft zu verbessern", sagt Papinchak. (Ende) Aussender: pressetext.austria Redakteur: Wolfgang Weitlaner email: weitlaner@pressetext.com Tel. +43-1-81140-307
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