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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 05.09.2009
Stoppt Kinofilm DIE BUCHT - THE COVE die deutschen Delfinarien und den japanischen Delfinfang?
(Hagen/Taiji/Japan) Am 1. September eines jeden Jahres wird in den japanischen Küstenregionen wie in Taiji in alter Tradition die Delfinjagd eröffnet und im folgenden März mit einer Fangquote von rund 20.000 getöteten Meeressäugern abgeschlossen. Bis heute wurde jedoch kein einziger Delfin gefangen. Der Grund: Delfinschützer Ric O'Barry ist im Lande und sorgt für Unsicherheit und Angst bei den Delfinfischern vor weiterer Öffentlichkeit.

Seit dem Kinostart des Dokumentar-Thrillers DIE BUCHT - THE COVE in den USA am 31. Juli schaut die westliche Welt auf das dunkle Geheimnis der japanischen Delfinjäger. Von den getöteten Tieren werden die stärksten und schönsten für Stückpreise von bis zu 150.000 US-Dollar weltweit an Delfinarien verkauft. Der große Rest landet für rund 600 US-Dollar pro Delfin in den japanischen Kochtöpfen.

"DIE BUCHT - THE COVE", ein Kinofilm der speziellen Art mit Kinostart am 22. Oktober in Deutschland, sorgt jetzt weltweit für Empörung. Ric O'Barry, Ex-Delfin-Trainer der TV-Serie "Flipper", präsentiert mit Filmemacher Louie Psihoyos eine Dokumentation des Grauens. Von den japanischen Fischern und der örtlichen Polizei gejagt und immer wieder vertrieben realisierten sie einen oscarverdächtigen Öko-Thriller der mit "Ocean Eleven" verglichen wird und in den USA bereits mit mehr als zehn Filmpreisen ausgezeichnet wurde. Das Kinopublikum - geschockt, berührt und wütend. Für Kinder erst ab 12 Jahren zugelassen.

Mit Spezialeffekten und einer Profi-Ausrüstung mit Unterwasserkameras, unbemannten Flugdrohnen und einem Kamera-Zeppelin, Infrarotgeräten und versteckten Kameras in Steinattrappen und in Bäumen aus der Produktion des Star-Wars-Teams von George Lucas, gelang eine mitreißende Dokumentation über den brutalen und blutigen japanischen Delfinfang in dem kleinen beschaulichen Städtchen Taiji.

Hinter großen blickdichten Plastikplanen zum Schutz vor unerwünschten Einblicken findet das weltweit größte Gemetzel an gejagten Delfinen statt. Geräuschvoll in die Enge getrieben, gibt es vor den Lanzen und Messern der Delfinmörder kein Entkommen für die Meeressäuger. Delfinmütter mit ihren Babys versuchen verzweifelt zu entkommen, panikartig gebären trächtige Delfine ihren Nachwuchs und Delfinbullen wälzen sich mit durchschnittener Halsschlagader in ihrem eigenen hellroten Blut. Jeder Fluchtversuch wird durch Fischernetze zunichte gemacht. An den Schwanzflossen ausblutend an Ketten aufgehängt werden die abgeschlachteten Delfine mit Kränen auf die Ladeflächen der wartenden LKW's verfrachtet - auf ihrem Weg in die Kühlhäuser.

Währenddessen warten im angrenzenden Walmuseum die Manager der Delfin-Industrie auf den Bestand der sorgfältig ausgesuchten Show-Delfine, die den Rest ihres glücklosen Lebens in Delfinarien verbringen werden.

Delfin-Shows, Delfintherapie und Schwimmen mit den ewig lächelnden und freundlichen Flippern lassen auch in Deutschland die Kassen klingeln. Die Zoos in Duisburg, Münster und Nürnberg mischen bei dem Geschäft kräftig mit. Seit 1999 bietet der Tiergarten Nürnberg unter dem Deckmantel der Wissenschaft die medizinisch nicht anerkannte Delfintherapie an, um ab 2011 im Delfingeschäft voll einzusteigen. 24 Millionen Euro lässt sich der Zoo die neue "Delfin-Lagune" für eine Kapazität von bis zu 14 Delfinen kosten.

Angeblich gäbe es bisher keine Importe aus dem grausamen japanischen Delfinfang in den drei, von ursprünglich neun, deutschen Delfinarien in Münster, Duisburg und Nürnberg, so die Zooverantwortlichen. Jedoch wird verschwiegen, dass der Holiday-Park in der Pfalz zwei Delfine aus Japan in seinem Bestand hatte und diese bei Schließung des Delfinariums im Jahr 1994 an den Asterix-Park in Paris abgegeben hat. Kaum jemand würde mehr ein Delfinarium besuchen, wüsste er über die extremen Hintergründe des Delfinfangs, so Ric O'Barry. Die Zoo-Direktoren weisen jedoch jede Schuld an dem Delfinfang zurück. Dabei erzählen die Zoo-Chefs allerdings nicht, dass von den derzeit 18 Delfinen in deutscher Gefangenschaft insgesamt acht aus dubiosen Wildfängen in Mexiko und Kuba stammen.

Ric O'Barry hat in Deutschland mit dem Wal- und Delfinschützer Jürgen Ortmüller vor zwei Jahren das "Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)" mit Sitz im westfälischen Hagen gegründet. Gemeinsam fordern sie in Zusammenarbeit mit der deutschen Organisation ProWal des Wal- und Delfinschützers Andreas Morlok und dem Biologen Norbert Kochhan weltweit die Schließung der Delfinarien, um die Nachfrage nach den freiheitsliebenden Meeressäugern zu stoppen - so auch in Deutschland.

WDSF-Geschäftsführer Ortmüller: "Zusammen mit Ric O'Barry und ProWal haben wir in Berlin und in den Städten mit Delfinarien öffentlich für ein ausnahmsloses Importverbot für Wale und Delfine nach Deutschland und für die Schließung der Delfinarien protestiert, mit Politikern gesprochen, öffentliche Fachgespräche über die unsinnige Delfintherapie geführt und die Haltungsbedingungen in den deutschen Delfingefängnissen bei den Aufsichtsbehörden bemängelt - alles ohne wirklichen Erfolg für die sensiblen Meeressäuger. Die Bucht - The Cove wird auch die deutschen Kinobesucher wachrütteln. Keiner der diesen Öko-Thriller gesehen hat, wird jemals wieder einen Fuß in ein Delfinarium setzen. Das ist unsere gemeinsame Hoffnung mit den Filmemachern, damit der Mythos Flipper auch in Deutschland ein Ende hat und die geschundenen Freunde der Menschen Freunde in Freiheit bleiben."

Ric O'Barry hält sich derzeit noch in Taiji auf - angereist mit der Vermutung, dort wegen seiner schonungslosen Filmveröffentlichung verhaftet zu werden, zumal einige aufgebrachte Japaner ihm dies angedroht hatten. Die Begleitung durch mehrere Journalisten (u.a. der SPIEGEL) und einiger Filmteams hinterließ offenbar Eindruck bei der anrückenden Polizei. O'Barry vernahm erstaunt, dass die japanische Polizei auch nicht hinter der Delfinjagd stehe, jedoch aufgrund von Regierungsgenehmigungen für die Fischer nicht einschreiten könne. Möglicherweise bringt der Regierungswechsel in Japan eine Änderung beim japanischen Wal- und Delfinfang. Ein erster Hoffnungsschimmer für die Delfine, der hoffentlich bald Realität wird.-

Umfangreicher Bericht auf: www.wdsf.de



Nachfolgend:
Statement zu The Cove von WDSF und ProWal

Auf Anfrage stehen auch Fotos zur Verfügung.

Presseanfragen richten Sie bitte (bevorzugt per E-Mail) an das WDSF oder ProWal:

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)*
Meeressäuger-Umweltschutzorganisation
gUG (haftungsbeschränkt) - gemeinnützig
Möllerstr. 19, 58119 Hagen
Tel.: 0049/(0)2334/9190-22
Fax: 0049/(0)2334/9190-19
mobil: 01512 4030 952
E-mail: wds-forum@t-online.de
Internet: www.wdsf.de

*Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer u. Gründer WDSF
- HR B 8068 - Amtsgericht Hagen



WDSF-Kuratorium:
- Richard O'Barry (Ex-Tv-Trainer von Flipper, www.savejapandolphins.org)
- Paul Watson (Ex-Greenpeace-Mitbegründer und Präsident der Sea Shepherd Conservation Society, www.seashepherd.org)
- Dr. Christian Schulze (Biologe, PD Ruhr-Universität Bochum)
- Andreas Morlok (Buchautor, Wal- und Delfinschützer, www.walschutzaktionen.de)


Projekt Walschutzaktionen (ProWal)
Gemeinnützige Meeressäuger-Umweltschutzgesellschaft
gUG (haftungsbeschränkt) -
St-Nr.: 18158/02431
Amtsgericht Freiburg HR B 704171
Gesellschafter-Geschäftsführer: Andreas Morlok

Haydnstrasse 1
D-78315 Radolfzell
Tel: 0049 (0)7732 14324
Mobil: 0173 43585 96
E-Mail: ProWal-Deutschland@t-online.de
Internet: www.walschutzaktionen.de



Statement von WDSF und ProWal:

DIE BUCHT - THE COVE

Ein Kino-Öko-Thriller über die Delfinjagd schockiert die Welt

Von September bis März töten japanische Küstenfischer Jahr für Jahr rund 20.000 Delfine. Die stärksten und schönsten Meeressäuger werden für Stückpreise von bis zu 150.000 US-Dollar weltweit an Delfinarien verkauft.

Keine Wirkung - keine Ursache: Ohne das lukrative Geschäft des Delfinverkaufs, vermittelt durch professionelle Delfinmanager wie in Taiji/Japan, würde die Delfinindustrie nicht so sehr boomen. Ein toter Delfin für den Speiseplan der Japaner erzielt nur rund 430 Euro.

Delfin-Shows, Delfintherapie und Schwimmen mit den ewig lächelnden und freundlichen Flippern lassen auch in Deutschland die Kassen klingeln. Die Zoos in Duisburg, Münster und Nürnberg mischen bei dem Geschäft kräftig mit. Seit 1999 bietet der Tiergarten Nürnberg unter dem Deckmantel der Wissenschaft die medizinisch nicht anerkannte Delfintherapie an, um ab 2011 im Delfingeschäft voll einzusteigen. 24 Millionen Euro lässt sich der Zoo die neue "Delfin-Lagune" für eine Kapazität von bis zu 14 Delfinen kosten.

Angeblich gäbe es bisher keine Importe aus dem grausamen japanischen Delfinfang in den drei, von ursprünglich neun, deutschen Delfinarien, so die Zooverantwortlichen. Jedoch hatte der Holiday-Park in der Pfalz zwei Delfine aus Japan in seinem Bestand und diese bei Schließung des Delfinariums im Jahr 1994 an den Asterix-Park in Paris abgegeben.

Die japanischen Fischer rechtfertigen ihren Delfinfang mit Regierungshinweisen auf die Essgewohnheiten und die Traditionen im Land der aufgehenden Sonne. Von den tausenden von Tonnen des jährlich verzehrten Fleisches der getöteten Meeressäuger entfielen "nur" rund 1000 Tonnen auf Delfine, so die japanische Regierung in einer Stellungnahme. Auch in Schulkantinen von Taiji konnten die Kinder das Delfinfleisch auf ihren Tellern wiederfinden, weil nach Regierungsangaben "das Lernen von Aspekten der regionalen Gesellschaft eine Rolle spielt". Damit soll offenbar bereits Schülern vermittelt werden, dass das Delfinfleisch in Japan zu den wichtigen Grundnahrungsmitteln gehört. Und das, obwohl das Fleisch der Meeressäuger hochgradig mit Schwermetallgiften wie Quecksilber verseucht ist und Untersuchungen die Grenzwerte des japanischen Gesundheitsministeriums um teilweise das 48-fache übersteigen.

Seit Jahren protestieren westliche Regierungen und Tierschutzorganisationen gegen den Wal- und Delfinfang der Japaner, jedoch ohne Erfolg. Das könnte sich allerdings jetzt ändern.

"DIE BUCHT - THE COVE, ein Kinofilm der speziellen Art, sorgt derzeit in den USA für schockierende Aufmerksamkeit und ab dem Kinostart am 22. Oktober sicherlich auch in den deutschen Kinos. Ric O'Barry, TV-Trainer der Serie "Flipper" in den 60ern, präsentiert mit Filmemacher Louie Psihoyos eine Dokumentation des Grauens. Von den japanischen Fischern und der örtlichen Polizei gejagt und immer wieder vertrieben realisierten sie einen Öko-Thriller der mit "Ocean Eleven" verglichen wird und der bereits mehr als zehn Filmpreise in den Staaten erzielte. Das Kinopublikum - geschockt, berührt und wütend. Für Kinder erst ab 12 Jahren zugelassen.

Mit Spezialeffekten und einer Profi-Ausrüstung mit Unterwasserkameras, unbemannten Flugdrohnen und einem Kamera-Zeppelin, Infrarotgeräten und versteckten Kameras in Steinattrappen und in Bäumen aus der Produktion des Star-Wars-Teams von George Lucas, gelang eine mitreißende Dokumentation über den brutalen und blutigen japanischen Delfinfang in dem kleinen beschaulichen Städtchen Taiji.

Anmutend wie ein idyllischer Meereskurort mit einem Delfinarium und einem Walmuseum mit sauberen Straßen und hübschen kleinen Häusern lässt das Örtchen Urlaubsatmosphäre aufkommen - wäre da nicht das versteckte Grauen in einer kleinen Bucht.

Hinter großen blickdichten Plastikplanen zum Schutz vor jedem unerwünschten Einblick findet das weltweit größte Gemetzel an gejagten Delfinen statt. Geräuschvoll in die Enge getrieben, gibt es kein Entkommen für die Meeressäuger vor den Lanzen und Messern der Delfinmörder. Delfinmütter mit ihren Babys versuchen verzweifelt zu entkommen und Delfinbullen wälzen sich mit durchschnittener Halsschlagader in ihrem eigenen hellroten Blut. Jeder Fluchtversuch wird durch Fischernetze zunichte gemacht. An den Schwanzflossen ausblutend aufgehängt werden die abgeschlachteten Delfine mit Kränen auf die Ladeflächen der wartenden LKW's verfrachtet - für ihren Weg in die Kühlhäuser.

Währenddessen warten im angrenzenden Walmuseum die Manager der Delfin-Mafia auf den Bestand der sorgfältig ausgesuchten Show-Delfine, die den Rest ihres glücklosen Lebens in Delfinarien verbringen werden.

Ric O'Barry und seine engagierte Crew brauchen in dem Film nicht schauspielern - sie dokumentieren unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Gesundheit den eindrucksvollsten Kino-Schocker im 21. Jahrhundert über das Gemetzel an einer intelligenten Spezies, die den Planeten seit rund 60 Millionen Jahren bevölkert und die durch Menschenhand vom Aussterben bedroht ist.

Der Ex-Fernseh-Flippertrainer O'Barry fühlt sich mitverantwortlich für den Boom der Delfinarien und dem damit verbundenen Fang von mehreren tausend Delfinen. Nachdem der TV-Delfin Kathy, der die meisten Rollen in der Serie besetzte, Anfang 1970 in den Armen von Ric O'Barry bewusst seine Atmung einstellte und starb, konvertierte der bestbezahlte Delfintrainer der Welt zum aktiven Delfinschützer. Seine illegale und erfolgreiche Befreiung von Delfinen in Brasilien machte Schlagzeilen. Als er mit Genehmigung der US-Navy drei militärisch genutzte Delfine in einem umfassenden Projekt fast zwei Jahre auf die Auswilderung vorbereitet hatte, erhielt er kurz vor der Freilassung der Tiere ein Stopp der US-Militärleitung, weil Delfinindustrielle ihr Veto eingelegt hatten, um ihr milliardenschweres Delfingeschäfts mit den Shows nicht zu gefährden. Denn wenn bekannt geworden wäre, dass Delfine wieder ausgewildert werden können, hätten sie um ihren Bestand bangen müssen.

O'Barry wilderte jedoch zwei dieser Delfine, die er dafür qualifiziert hielt, trotz des plötzlichen Verbotes aus. Die Navy fing die Delfine wieder ein und pferchte sie in Becken mit 7 Meter Durchmesser, wo die Meeressäuger kurze Zeit später verendeten. Aufgrund eines von der US-Navy eingeleiteten Zivilgerichtsverfahrens wurde O'Barry wegen Entwendung von Militäreigentum zu einer Geldstrafe von 40.000 US-Dollar verurteilt, die von dem Popsänger "Mr. Bojangels" in einem Radio-Benefizkonzert wieder eingespielt wurde.

Ric O'Barry wurde 1991 mit dem Umweltschutzpreis der Vereinten Nationen für seine unermüdlichen Bemühungen der Re-Naturisierung von Delfinen ausgezeichnet und veröffentliche zwei Bücher über seine Aktivitäten.

Kaum jemand würde mehr ein Delfinarium besuchen, wüsste er über die extremen Hintergründe des Delfinfangs. Die drei Direktoren der Zoos mit Delfinarien in Deutschland Dag Encke (Nürnberg), Achim Winkler (Duisburg) und Jörg Adler (Münster) weisen jedoch jede Schuld an dem Delfinfang zurück. In Deutschland gibt es keine Delfine aus Japan, heißt es. Dabei verschweigen die Zooverantwortlichen allerdings, dass von den derzeit 18 Delfinen in deutscher Gefangenschaft insgesamt acht aus dubiosen Wildfängen in Mexiko und Kuba stammen.

Jeder zweite Delfin in Europa stamme aus freier Wildbahn und weiterer Bedarf sei geplant, sagt sogar Dag Encke vom Zoo Nürnberg in einem Zeitungsinterview. Der Delfinbestand in Deutschland ist überaltert. Erst im Juli starb ein Zuchtweibchen in Nürnberg. Alle sieben verstorbenen Delfinkälber in den letzten acht Jahren dokumentieren in Nürnberg in dem Todesreigen von insgesamt über 50 in deutschen Anlagen gestorbenen Delfinen das Scheitern einer Nachzucht. Von Artenschutz kann bei der Delfinhaltung in Gefangenschaft keine Rede sein, denn es ist seitens der Zoos niemals beabsichtigt, die Tiere oder deren Nachkommen wieder auszuwildern, weil die Entwöhnung vom Menschen äußerst zeitaufwändig und kostspielig wäre.

Nicht nur das Töten der Delfine ist barbarisch und ethisch unverantwortlich. Der Handel und die Zurschaustellung der intelligenten und freiheitsliebenden Tiere ist es ebenso. Aufgrund der gescheiterten und nicht selbsterhaltenden Nachzucht in Europa werden immer noch Delfine aus der freien Wildbahn gefangen. Obwohl es keine gesetzlich vorgeschriebenen Studien und Bestandserfassungen (CITES) über die Delfinpopulationen (z.B. in Kuba) gibt, gelangen auch von dort Delfine in die EU und letztendlich auch nach Deutschland. Die Entnahmen von weiblichen Jungtieren für die Zucht in den Delfinarien kann der Zusammenbruch einer ganzen Delfinfamilie in der freien Wildbahn bedeuten. Auch die Mortalitätsrate der Tiere durch den Fang, Transport mit dem Flugzeug und der Eingewöhnungsphase in den Delfinarien ist enorm hoch.

Ric O'Barry hat in Deutschland mit dem Wal- und Delfinschützer Jürgen Ortmüller vor zwei Jahren das "Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)" mit Sitz im westfälischen Hagen gegründet. Gemeinsam fordern sie in Zusammenarbeit mit der deutschen Organisation ProWal des Wal- und Delfinschützers und Buchautors Andreas Morlok weltweit die Schließung der Delfinarien, um die Nachfrage nach den freiheitsliebenden Meeressäugern zu stoppen - so auch in Deutschland.

Ein schwieriges Unterfangen, stellt WDSF-Geschäftsführer Ortmüller fest: "Zusammen mit Ric O'Barry und Andreas Morlok von ProWal haben wir am Regierungssitz in Berlin und in den Städten mit Delfinarien öffentlich für ein ausnahmsloses Importverbot für Wale und Delfine nach Deutschland und für die Schließung der Delfinarien protestiert und mit Politikern gesprochen, haben öffentliche Fachgespräche über die unsinnige Delfintherapie geführt und haben die Haltungsbedingungen in den deutschen Delfingefängnissen bei den Aufsichtsbehörden bemängelt - alles ohne wirklichen Erfolg für die sensiblen Meeressäuger. Die Bucht - The Cove, der Film der am 22. Oktober auch in die deutschen Kinos kommt, wird wachrütteln. Keiner der diesen Öko-Thriller gesehen hat, wird jemals wieder einen Fuß in ein Delfinarium setzen. Das ist unsere gemeinsame Hoffnung mit den Filmemachern, damit der Mythos Flipper auch in Deutschland ein Ende hat und die geschundenen Freunde der Menschen Freunde in Freiheit bleiben."

Andreas Morlok: "Die Bucht - The Cove wird die Menschen weltweit sensibilisieren. Man sollte nicht allein mit dem gestreckten Zeigefinger auf eine Gruppe japanischer Fischer und Delfinhändler zeigen, sondern man sollte sich auch einmal selbst überlegen, ob man wirklich einen Zoo besuchen möchte, in denen Delfine in Gefangenschaft leben. Ob die Tiere aus japanischen Gewässern oder anderswoher stammen, macht für sie keinen Unterschied. Ein nicht artgerechtes Leben und ein trostloses und einsames Vegetieren in viel zu kleinen und kargen Betonbecken, Krankheiten und Leid bis zu seinem Tod ist für jedes Tier ein Schicksal, für welches nur die Besucher solcher Anlagen und die Raffgier der Betreiber verantwortlich sind." -

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