Mit dem Titel "Die Grenzen des Wachstums" erschien 1972 der Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit. Heute scheint das Buch ein alter Hut zu sein. Ob Schwarz, Rot oder Grün: Niemand traut sich mehr das Wachstum der nationalen und globalen Wirtschaft in Frage zustellen. So darf sich ungestraft der Verband der deutschen Automobilindustrie über eine anziehende Automobilkonjunktur freuen. Im Vergleich zu Februar 1999 seien die Pkw-Exporte in diesem Februar um elf Prozent höher. Bei den Lkws sei "sogar ein wahres Bestellfeuerwerk vor allem bei Schwer-Lkw eingetreten." 1999 wurden in Deutschland 5,3 Millionen Autos produziert - rund 20 Prozent mehr als 1991. Allein der deutsch-amerikanische Autokonzern DaimlerChrysler macht mit dem - bereits bei der Produktion extrem umweltschädlichen Fahrzeugen - jährlich einen Umsatz in Höhe von rund 280 Milliarden Mark. Grenzen des Wachstums - gelten nur für Tiere Weil nach Ansicht des kanadischen Fischereiministeriums viel zu viele Robben die spärlich gewordenen Meeresfische wegfressen, sollen in diesem Jahr wieder 285.000 Robben an Kanadas Küsten geschlachtet werden. Bereits 1999 zeigte das "mutige" Ministerium den Robben die Grenzen des Wachstums und ließ 275.000 Sattelrobben sowie 10.000 Klappmützenrobben abschlachten. Wie der internationale Tierschutz-Fonds meldet, lagern in Kanada noch größere unverkaufte Bestände von Robbenhäuten und- Öl aus den vergangenen Jahren. Infos: Internationaler Tierschutz-Fonds, Fax 040-5515055, Tel. 5554434. Verkehrsexperten fordern Kahlschlag der Alleen Im vergangenen Jahr starben 200 Menschen in Brandenburg, weil sie mit ihrem Fahrzeug gegen einen Allee-Baum knallten. Nun fordern Kölner Verkehrsforscher den Kahlschlag an Deutschlands Straßen. Künftig solle auf Bäume am Straßenrand weitgehend verzichtet werden, schreibt der Berliner Tagesspiegel. Während in Brandenburg zumindest noch über diesen Vorschlag diskutiert wird, wurde im südöstlichen Bayern bereits Vollzug gemeldet. Das Straußenbauamt Rosenheim ließ Anfang März die Bäume an der Isentalstraße bei Schwindegg abholzen. Aber wäre es nicht sinnvoller, statt teurer, umweltschädlicher Baumfällaktionen, drastische Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Alleen und gefährlichen Landstraßen einzuführen? Stürzender Baum rottet Tierart aus Ein zufällig umfallender Baum löschte Anfang des Jahres eine Tierart in Europa aus. Der Baum traf im spanischen Ordesa-Nationalpark einen Pyrenäen-Steinbock, er war der letzte Vertreter seiner Art. Das kann man wohl Pech nennen. Es ist aber nur ein Gerücht, daß Kölner Artenschutzexperten nun fordern, zum Schutz der anderen Tierarten präventiv alle Bäume in Europa zu fällen. Mehr Geld für Bus und Bahn Die bayerische SPD forderte jüngst im Landtag mehr Geld für Bus und Bahn. Doch gleichzeitig fordern südostbayerische SPD-Politiker mehr Geld für den Autobahnbau in Ostbayern. Da paßt etwas nicht zusammen. Fordern ist wahrscheinlich leichter und billiger, als sinnvolle Konzepte zu entwickeln und durchzusetzen. Treibnetze töten Delfine Noch immer treibt die Treibnetzfischerei in der EU ihr Unwesen. Als Folge davon wurden vergangenen Februar 300 tote Delfine an die französische Küste gespült. Erst Ende 2001 will die EU diese unökologische Fangmethode in ihren Gewässern verbieten. Etikettenschwindel mit Gentechnologie Wahrscheinlich weil die Bezeichnung Gentechnik unpopulär ist, spricht das rotgrüne Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten lieber von Biotechnologie. In seinem Rundbrief FAO-Aktuell Nr.5/2000 lobt das Ministerium: "In den letzten Jahren haben sich zwei Jahrzehnte intensiver und kostspieliger Entwicklung und Forschung auf dem Gebiet der landwirtschaftlichen Biotechnologie auszuzahlen begonnen. 1998 wuren 40 transgene Nutzpflanzenformen auf einer Gesamtfläche von ca. 28 Millionen Hektar angebaut. Die meisten davon waren neue Baumwoll-, Mais-, Sojabohnen- und Rapssorten. Die Entwicklungsländer hatten dabei einen Flächenanteil von 15 Prozent." Gen-Fett-Schokolade erlaubt Ein Fortschritt für die Menschheit: Schokolade darf nun offiziell nicht nur Kakao-Butter sondern auch andere Ölen oder Fetten selbst aus gentechnischer Produktion in der EU enthalten. Weniger Bäcker - mehr Arbeitslose Fusionities und feindliche Übernahmen gibt es nicht nur in der Chemie, Auto, Strom, Computer oder Bankenbranche. Auch unser Bäcker um die Ecke muß aufpassen, will er nicht gefressen oder zum Aufgeben gezwungen werden. Erst jüngst hat Europas größter Bäckerkonzern, Kamps in Düsseldorf, seine niederländischen Konkurrenten Quality Bakers Europe und Baker-street geschluckt. Experten schätzen nun, dass etliche der rund 50.000 Bäckereien in Deutschland den Konkurrenzkampf langfristig nicht überleben werden. Arbeit haben und hungern Der amerikanische Traum ist für rund 32 Millionen US-Amerikaner ein Alptraum. In einem der reichsten Länder der Welt hätten sie nicht genug zu essen, obwohl sie einen Job haben, sagt "Brot für die Welt USA". Die Kluft zwischen arm und reich werde in den USA von Jahr zu Jahr größer. Der Minimallohn betrage dort zur Zeit weniger als 10 Mark je Arbeitsstunde. Die meisten Häftlinge sitzen in den USA Die USA sind mit Abstand das Land mit den meisten Gefängnisinsassen weltweit. Derzeit sitzen 2 Millionen Menschen - ein Viertel aller Häftlinge weltweit - in einem US-amerikanischen Knast ein. Produziert Bush Häftlinge? George W. Bush, Governeur von Texas, ist beliebt bei republikanischen Amerikanern und vielleicht bald der neue Präsident der USA. Was die Welt von ihm zu erwarten hat, zeigt ein Blick auf die Gefängnis-Statistik seines Staates. Seit Bush junior in Texas regiert, stieg die Anzahl der Häftlinge dort um über 300 Prozent, von 41.000 im Jahr 1995 auf heute 150.000. Sind die Texaner durch Bush krimineller oder die Gefängnisse beliebter geworden? Hautkrebs kriegen fast alle Australier Die Chance für einen (weißen) Australier Hautkrebs zu bekommen liegt bei 70 Prozent. Besser geht es den Menschen im von Regenschauern und Nebeln heimgesuchten Großbritannien. Dort besteht die Chance Hautkrebs zu entwickeln derzeit bei "nur" 15 Prozent. 330.000 Krebsfälle in Deutschland Jährlich erkranken in Deutschland über 330.000 Menschen an Krebs, mit steigender Tendenz. Das Robert Koch-Institut in Berlin registrierte bei Männern vor allem vermehrte Darmkrebsfälle (25.000), während die Frauen zunehmend an Lungenkrebs (19.000) und Brustkrebs (46.000) erkranken. Menschen gegen Krebs Die Schulmedizin bekommt in Deutschland keine guten Noten von der Organisation "Menschen gegen Krebs". "Obwohl nicht-konventionelle Krebstherapien weltweit Tausenden von Menschen geholfen haben, Krebs zu besiegen, ist der Fokus der Schulmedizin ausschließlich auf Chemotherapie, Bestrahlung und Chirurgie gerichtet", heißt es in einer Mitteilung der Organisation. "Menchen gegen Krebs" hat sich die Aufklärung über alternative Behandlungsmöglichkeiten dieser Krankheit zum Ziel gesetzt. Infos bei: Menschen gegen Krebs, Postfach 1205, D-71386 Kernen, Fax 07151-910218.< Plündern für den Gaumen Die Brasilianer nennen sie "Süße Palme", Palmito Doce oder Jussara. Ihr an Spargel erinnerndes Mark gilt als besonders schmackhaft. Schon Brasiliens Ureinwohner aßen das "Palmherz" gebacken als "Moqueado". Dank rücksichtsloser Ausbeutung droht der "Süßen Palme" aber heute (zu Beginn des 21. Jahrhunderts) das Aus. Obwohl seit 1990 per Gesetz verboten, fällen trotzdem Palmherzjäger jährlich Tausende von Palmitos Doces, um an das delikate Palmherz zu gelangen. Nun droht der Palme mit dem wissenschaftlichen Namen Euterpe Edulis in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet auszusterben. Selbst Brasiliens Nationalparks sind vor den Palmherzdieben nicht mehr sicher. Bananen-Spenden an Politiker Nicht nur Deutschland, auch die USA scheinen im wahrsten Sinne des Wortes eine Bananenrepublik zu sein. Keinen anderen Rückschluß läßt eine Meldung von Time zu. Das US-amerikanische Nachrichtenmagazins listet auf: Seit 1991 sponsort Chiquita sowohl Bill Clintons Demokratische Partei mit insgesamt 1,4 Millionen US-Dollar als auch die Partei der Republikaner mit insgesamt 4,2 Millionen US-Dollar. Logisch, dass seitdem Republikanern wie auch Demokraten die vielen kleinen, bisher von der Europäischen Union gestützten Bananenproduzenten der Karibik und Westafrikas Wurst oder besser gesagt Banane sind. Wer zahlt, schafft an. Auf Teufel komm raus wollen folglich sowohl Präsident Clinton als auch seine republikanischen Gegenspieler die für Chiquita hinderliche europäische Bananenverordnung brechen, um den ums Überleben kämpfenden karibischen Bananenbauern das Wasser abzugraben. In Deutschland ist Chiquita übrigens schon lange die Nummer 1 im Bananenhandel mit einem Marktanteil von rund 45 Prozent. Könnte es vielleicht sein, daß die geheimnisvollen Spender von Helmut Kohl gleichfalls aus dem Hause Chiquita stammen? Schließlich ist die Bundesrepublik der einzige, größere Staat Europas, der die Chiquita von Anfang an - mit ausdrücklicher Billigung von Kohls politischem "Großvater" Konrad Adenauer - Zollfrei ins Land hineinläßt. Schutzgebiete ohne Schutz Eigentlich sollte Indonesiens Kutai-Nationalpark in Ostkalimantan auf ewig vor Abholzung geschützt sein. Doch nun wird das 198.604 Hektar große Regenwaldreservat - es ist eines der letzten Rückzugsgebiete der vom Aussterben bedrohten Orang Utans - Stück für Stück in Plantagen umgewandelt. Wie der "Indonesian Observer" berichtet, habe die Provinzverwaltung schon 15.000 Hektar des Nationalparks zur Abholzung sowie zur Ansiedlung von 13.000 Indonesiern frei gegeben. Nun fallen täglich 10 Hektar des Schutzgebiets der Axt zum Opfer. Noch zählt Indonesien zu den an Regenwald reichsten Ländern der Erde. Doch bei der gegenwärtigen Abholzungsrate werden die Urwälder des Inselstaats in 15 Jahren verschwunden sein, fürchtet das indonesische Umweltforum WALHI. Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors und der Redaktion
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