![]() Bild: Alexandra WaltherFür alle Fashionistas, Shopaholics und Gerne & Gut-Käuferinnen die gute Nachricht: Mode und Nachhaltigkeit schließen sich nicht länger aus - das haben die grünen Modeevents in Berlin gerade gezeigt. naturalbeauty.de war für Sie auf Fashion-Schau...Unsere zweite Haut ist so wichtig wie das Essen und die Kosmetik, die wir in und an unseren Körper lassen - findet Ex-Verbraucherministerin Renate Künast, und war deshalb gerne bereit, Schirmfrau der grünen Modemesse "thekey.to" zu sein. Das Amt füllte die Vorzeige-Grüne gewohnt überzeugend aus, Kunststück: "Ich habe ein ganz egoistisches Interesse an guter grüner Mode", ließ Künast wissen, "ich brauch' auch mal was Schickes für den Bundestag!" Davon gab es auf der thekey.to Einiges zu sehen: Im Kaiserlichen Postamt von Berlin-Neukölln hatten die Gründer der grünen Messe ein Stockwerk mit Einheitsständen aus ökologisch korrekter Wabenpappe bestückt, und etwa 50 Aussteller aus den Bereichen Mode und Design waren dem Ruf der Initiatoren Franc Prins, Gereon Pilz van der Grinten und Rostislav Komitov gefolgt. Von Babystramplern aus pestizidfreier und fair gehandelter Baumwolle bis hin zu Sportjacken aus recycelten PET-Flaschen war alles geboten. Was nachhaltig hängen blieb, war der Eindruck: Die Zeiten von Ökomode im Jutesackstil sind vorbei! thekey.to - ein wahres Schlüsselerlebnis! Bundestagstaugliche Mode für Frau Künast war in Neukölln allerdings etwas unterrepräsentiert, die richtige "High Fashion" wurde zeitgleich im "Green Showroom" im edlen Adlon-Hotel am Brandenburger Tor bewundert. Aber dazu später mehr. Bei thekey.to war, ganz dem alternativ-(r)evolutionären Anspruch der Macher entsprechend, hauptsächlich Streetwear vertreten. Streetwear in des Wortes bester Bedeutung zeigte das niederländische Label "Rambler": Straßenkinder in Amsterdam, London und Sao Paulo entwarfen und designten Shirts und Kleider nach ihren ganz eigenen Vorstellungen - "streetwear down from street". "Die Kids bekommen damit eine Plattform, sich auszudrücken, Unterstützung und im besten Fall eine neue Perspektive" verdeutlicht Projektleiterin Carmen van der Vecht - sozialverträgliche Produktion at its best! Neben der Streetwear gab's im Kaiserlichen Postamt von Neukölln auch Wohlfühlmode zu bewundern. Bei Markenamen wie "Fairliebt" oder "Göttin des Glücks" ist der Wohlfühlfaktor quasi garantiert, "redesign" oder "noch einmal" liefern im Designbereich das gute Gewissen gratis dazu. So richtig zum Einkuscheln sah beispielsweise die Frühjahr-/Sommerkollektion "Strandläufer" des Berliner Labels "slowmo" aus. Hinter slowmo steht das Geschwisterpaar Felicia und Melchior Moss, und beide stehen für grüne Wohlfühlmode mit klaren, modernen Schnitten. Über Nachhaltigkeit wollen die slowmos eigentlich gar nicht mehr reden, Biobaumwolle ist für die jungen Berliner ebenso selbstverständlich wie die Garantie, dass bei der Produktion ihrer Modematerialien weder Kinderarbeit, Genmanipulation noch umweltbelastende Verfahren im Spiel sind. Ähnlich selbstverständlich wurde das Thema Nachhaltigkeit im Green Showroom im noblen Adlon behandelt: "Ich möchte viel lieber über mein Design reden, ökologisch einwandfreie Materialien sind für mich selbstverständlich", sagt etwa die grüne Brautmoden Lady Liv Lundelius, die ihre beeindruckenden Hochzeitskleider (mit Seide von Seidenraupen, die nur von Demeter-Maulbeerbäumen speisten) im Adlon präsentierte. Vielleicht nicht bei Liv Lundelius, aber sicher bei deren Designerkolleginnen in den weiteren fünf zu Showrooms umgestalteten Adlon-Zimmern, wäre Renate Künast auf der Suche nach Bundestagstauglichem fündig geworden. Bei Green Showroom-Mitbegründerin Magdalena Schaffrin sicher, sie gilt in der Berliner Modeszene als die uneingeschränkte "queen of green fashion". Zeitlos schöne Styles sind das, die Schaffrin zaubert, bestens zu kombinieren mit den Naturledertaschen und -accessoires ihrer Co-Initiatorin Jana Keller. Neben den etablierten Öko-Labels waren im Adlon auch Naturkosmetik (etwa Dr.Hauschka) und Pralinen geboten und einige bemerkenswerte Jungtalente im Green Fashion Segment. Erklärter naturalbeauty-Favorit: Die spanische Designerin Jessica Reyes Rodriguez mit ihrem Label Queen & Princess - Blusen und Kleider für Mutter und Tochter. Traumschön! Und an dieser Stelle wollen wir uns einen Ausspruch von thekey.to-Initiator Franc Prins borgen, der auf die Frage, ob er sich als Weltretter verstehe, entgegnete: "Wir sind die Weltretter 2.0. Wir verbinden das Weltretterdasein mit Coolness." Auf die Adlon-Austellerinnen bezogen möchte man hinzufügen: Weltretterdesign mit zeitloser, wunderschöner Eleganz...
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