Die Debatte um Studiengebühren hat keinen erkennbar produktiven Beitrag geleistet, um die Hochschulstrukturen an den rapiden Wandel der Lebens- und Studienbedingungen an den Hochschulstandorten - der Trends für Leben, Arbeit und Bildung in der Wissensgesellschaft vorzeichnet - anzupassen. Sie ist vor allem Ergebnis bildungs- und hochschulferner finanzministerieller Bemühungen in einigen Bundesländern, einer Umschichtung in den öffentlichen Haushalten zugunsten von Bildung und Wissenschaft auszuweichen. Diese in der Sache nutzlose, verwirrende und ideolo-gische Debatte, dient allenfalls einigen KultusministerInnen, BildungspolitikerInnen und Wissen-schaftsrepräsentantInnen zur populistischen Profilierung als angeblich wagemutige TabubrecherInnen. Ob der Vorschlag zur Einführung von Studienkonten im Hinblick auf die Einwände gegen Studiengebühren besser ist, muß intensiv diskutiert werden. Wir wollen diese Debatte führen und sie auch in den Rahmen des Gesamtdebatte zu den Perspektiven der Bildungsfinanzierung stellen. Wir fordern die zuständigen FachministerInnen der Länder auf, noch vor der Sommerpause eine bundeseinheitliche Regelung zu finden, die eine Einführung von Studiengebühren ausschließt.
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