![]() Presseerklärung ATOM-GAU IN OHU = FINANZ-GAU IN MÜNCHEN 25 ATOMARE STÖRFÄLLE VON 2007 - 2009 IM 70 KM VON MÜNCHEN ENTFERNTEN AKW ISAR I UND ISAR II (LH MÜNCHEN MIT 25% BETEILIGT) SCHADENSPOTENZIAL BEI JEDERZEIT MÖGLICHEN ATOMAREN GAU: ZWISCHEN 1 UND 2,5 BILLIONEN EURO VORHANDENE DECKUNG FÜR ATOMARE SCHADENSHAFTUNG: CA. 50 MILLIARDEN EURO, D.H. MINIMUM 950 MILLIARDEN UNTERDECKUNG FAZIT: LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN MIT EINEM GESAMTVERMÖGEN VON CA. 8,9 MILLIARDEN EURO HAFTET ALS MIT-BETREIBER UND DAMIT GESAMTSCHULDNER IN VOLLER HÖHE UND IST DAMIT 1000MAL PLEITE "DAVID" BERNHARD FRICKE FORDERT OB UDE ZUM SOFORTIGEN STÄDTISCHEN AUSSTIEG AUS DER ATOMBETEILIGUNG IN OHU AUF, UM MÜNCHEN VOR DER TOTAL-PLEITE ZU BEWAHREN "Es ist absolut unverantwortlich, wie sich die Betreiber von Atomkraftwerken und damit auch die Verantwortlichen der Landeshauptstadt München um die virulente Haftungsfrage im falle eines jederzeit möglichen atomaren GAUs herumdrücken. Unsere Recherchen haben eine riesige Deckungslücke ergeben, die München in ein totales finanzielles Desaster hineintreiben würden. München sollte sich endlich aus der von den wenigsten Bürgern gewollten Komplizenschaft mit den Atom-Goliaths und aus Respekt vor den unsäglichen Leiden der Bevölkerung unserer Partnerstadt Kiew befreien", so DaGG-Chef Bernhard Fricke. Er wies darauf hin, dass die Autohaftpflicht für Sachschäden gesetzlich vorgeschrieben unbegrenzt einsteht und für Personenschäden regelmäßig eine Haftungssumme von 10 Millionen Euro gilt, wohingegen, als Witz des Jahrhunderts, die Atomhaftpflichtversicherung laut Auskunft des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auf Schäden bis insgesamt 250 Millionen Euro begrenzt ist. Weitere 150 Millionen Euro seien durch einen gemeinsamen Fonds der Betreiber garantiert und für weitere 250 Millionen Euro bürgten Land und Bund. Im Übrigen würden die Betreiber der Atomkraftwerke und ihre Gesellschafter mit ihrem ganzen Vermögen unbegrenzt (!) haften. Diese "unbegrenzte" Haftung erweist sich bei näherer Betrachtung als Mogel-Packung: Allein die Sachschäden (evakuierte Landstriche, vernichtete Ernten) von Tschernobyl werden auf rund 100 Milliarden EURO geschätzt, die Personenschäden sind unermesslich, sodass sie überhaupt nicht beziffert werden können. Die Prognos-Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums und andere fundierte Untersuchungen beziffern die Schadenshöhe eines GAUs im viel dichter besiedelten Deutschland auf 2,5 Billionen (=2.500 Milliarden) bis 5, 5 Billionen (= 5.500 Milliarden) Euro für Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden: das ist das 10- bis 20-fache des jährlichen Bundeshaushalts. Würde man eine Fläche von 10.000 qkm (das sind 100x100 km im Quadrat), in einem atomaren Sperrgebiet den Besitzern entziehen und für einen Quadratmeter nur 50 Euro ansetzen, ergäbe allein das schon einen Vermögensschaden von 500 Milliarden Euro. An dem Atomkraftwerk in Ohu ist neben der E.ON AG mit 75 % auch die Landeshauptstadt München durch ihre Stadtwerke zu 25 % beteiligt. Daraus folgt: Die Haftung der zu 75 % beteiligten E.ON AG ist durch das tatsächlich vorhandene Vermögen begrenzt. Die Konzern-Bilanz der E.ON AG weist ein Eigenkapital per 31.12.2007 von 55,1 Milliarden Euro aus, wovon aber der größte Teil in langfristigen Anlagewerten (z.B. auch der Grund- und Boden auf dem Atomkraftwerke stehen) gebunden ist. Im Ernstfall ist also mit dem Eintritt der Insolvenz zu rechnen. Dabei muss auch noch in Betracht gezogen werden, dass die Immobilien der Betreiber wenigstens teilweise radioaktiv verseucht und damit wertlos werden und die Aktienkurse total einbrechen. Also bleibt die Haftung an der Landeshauptstadt München hängen. Nach der konsolidierten Eröffnungsbilanz der Landeshauptstadt München zum 01. 01. 2008 beträgt deren Vermögen jedoch (nur) rund 8,9 Milliarden Euro. Auch dieses Vermögen ist natürlich größtenteils gebunden und nicht einfach realisierbar. "Die amtliche Liste der atomaren Störfälle zeigt, dass eine 100 % Sicherheit beim Betrieb von Atomkraftwerken nicht besteht und nie bestehen wird. Dass aus einem zunächst kleinen Störfall ein großer und aus einem großen ein GAU wird, ist nach Murphies Gesetz jederzeit möglich. Es ist allein ein göttlicher Gnadenakt und keinesfalls unser Verdienst, dass 23 Jahre nach Tschernobyl noch kein weiterer GAU eingetreten ist. Deshalb fordern wir einen sofortigen Ausstieg", so Fricke.
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