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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Umweltinstitut München e.V., D-80336 München
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 25.03.2009
30 Jahre nach dem Beinahe-GAU im AKW Harrisburg: Atomunfälle auf der Tagesordnung
Auch in deutschen Reaktoren häufen sich in jüngerer Vergangenheit die Zwischenfälle
München, 25. März - Am Samstag jährt sich zum 30. Mal der schwerste Atomunfall in der Geschichte Amerikas. Die partielle Kernschmelze im AKW Three Mile Island in der Nähe von Harrisburg gehört zusammen mit dem GAU von Tschernobyl zu den bekanntesten Unfällen in der Geschichte der Atomkraft. Dass bis heute nicht noch mehr passiert ist, hat nur mit Glück zu tun.

Der Unfall der Stufe 5 auf der siebenstufigen INES-Skala ereignete sich am 28. März 1979. Auslöser war ein kleines Leck im Reaktorsystem, das erst erkannt wurde, nachdem der nukleare Brennstoff im Reaktorkern schwer beschädigt war und zu schmelzen begann.
Radioaktivität wurde freigesetzt und Menschen mussten evakuiert werden, weil die überforderte Betriebsmannschaft von Three Mile Island nicht in der Lage war, angemessen zu reagieren.
Die Beseitigung der havarierten Anlage dauerte über zwölf Jahre und soll etwa eine Milliarde Euro gekostet haben.

Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München: "Harrisburg und Tschernobyl sind zwar die prominentesten AKW-Unfälle, doch sie sind bei weitem nicht die einzigen.
Und oft genug haben wir dabei einfach großes Glück gehabt." Bedenklich ist, dass sich die Zwischenfälle in Atomkraftwerken in der jüngeren Vergangenheit häufen - auch in deutschen Atomkraftwerken.

So zerfetzte im Dezember 2001 im AKW Brunsbüttel in unmittelbarer Nähe zum Reaktordruckbehälter eine schwere Wasserstoffexplosion ein Rohr auf einer Länge von knapp drei Metern.
Eine solche Explosion hatte man für unmöglich gehalten. Mittlerweile ist Brunsbüttel wegen einer Reihe von Mängeln schon seit zwei Jahren nicht mehr in Betrieb.
Im schwedischen AKW Forsmark kam es 2006 zu einem Kurzschluss und dem Versagen der Notstromdiesel. Im Juni 2007 misslang im AKW Krümmel infolge eines Trafobrands eine geregelte Schnellabschaltung, woraufhin die interne Notstromversorgung ausfiel. Der Reaktor steht seitdem still. Zwei extrem kritische Vorfälle, denn wenn die Stromversorgung zusammenbricht und ein Reaktor nicht mehr gekühlt wird, kann es schnell zu einer Kernschmelze kommen. Das AKW Forsmark stand kurz davor.
In der französischen Atomanlage Tricastin trat 2008 eine große Menge mit Uran kontaminiertem Wasser aus und verseuchte das Grundwasser und drei nahe Flüsse. Kurz danach wurde in zwei weiteren Atomanlagen in Frankreich Radioaktivität freigesetzt.

Ebenfalls 2008 wurden unglaubliche Schlampereien um das deutsche "Forschungsendlager" Asse aufgedeckt, die jahrzehntelang die versuchsweise Einlagerung von Atommüll begleiteten.
Kaputte Fässer, die im Salz vor sich hinrosten, mit radioaktivem Inventar, das niemand genau kennt, und das alles in einsturzgefährdeten Schächten. Ob die katastrophalen Zustände ohne weiteren Schaden beseitigt werden können und der strahlende Müll wieder geborgen werden kann, ist immer noch ungewiss. Die Asse galt als Versuchsanlage für Gorleben. Der Salzstock Gorleben soll nach dem Willen der Atomlobby einmal den heißen und hoch aktiven Atommüll für eine Million Jahre sicher verwahren. In der Asse gelang das noch nicht einmal für 30 Jahre.

Für Karin Wurzbacher, Physikerin am Umweltinstitut München, zeigt die Geschichte der Atomenergie, dass schwere Unfälle nicht verhindert werden können. "Je älter die Anlagen werden, desto größer wird das Risiko eines Unfalls mit schwerwiegenden Konsequenzen.
Insbesondere bei den in die Jahre gekommenen AKWs Biblis A und B, Neckarwestheim 1, Brunsbüttel und Isar 1 verbietet sich deshalb 30 Jahre nach Harrisburg jede Diskussion um Laufzeitverlängerungen. Ein Ausstieg aus dem Ausstieg wäre blanker Wahnsinn."

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Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das:
Umweltinstitut München e.V.
Karin Wurzbacher, Christina Hacker
Tel. (089) 30 77 49-11
kw@umweltinstitut.org
ch@umweltinstitut.org

Informationen über das Umweltinstitut München finden Sie unter:
www.umweltinstitut.org/selbstdarstellung

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