Auf Grund der Übernahme der Stromsparte des Energieversorgers Nuon durch den Vattenfall Konzern verlieren die Verbraucherinnen und Verbraucher in Berlin und Hamburg eine wichtige ökologische Alternative zu den vier großen deutschen Energieversorgern. Auf den lokalen Märkten der Großstädte ist Nuon der wichtigste unabhängige Wettbewerber der deutschen Energieriesen. Nuon war Auffangbecken für unzufriedene Vattenfallkunden, diese beziehen ihren Strom jetzt wieder ungewollt vom Konzern, der in der Vergangenheit besonders durch seine intransparente Informationspolitik bei Störungen in Atomkraftwerken auffiel. Durch die Übernahme wolle Vattenfall angeblich das niederländische Know-how im Bereich der erneuerbaren Energien nutzen und den Umbau in einen klimaneutralen Betrieb bis 2050 umsetzen. Es ist eher zu befürchten, dass Vattenfall seine antiökologischen Interessen unter Ausschaltung des atom- und kohlestromfreien Konkurrenten Nuon verfolgt. Verlorenes Vertrauen kann man aber nicht zurückkaufen. Die Fokussierung von Nuon auf die erneuerbaren Energien muss erhalten bleiben, am besten in dem Nuon eigenständig bleibt. Vattenfall darf seine größere Marktstellung in Berlin und Hamburg nicht zu Lasten des Verbrauchers und des Klimaschutzes missbrauchen. Der Konzern muss eine grundlegende Wende weg von Kohle und Atom, hin zu einer umweltverträglichen Energieerzeugung und hin zu fairen Preisen machen. Ein erstes Zeichen wäre der Verzicht auf den Bau des Kohlekraftwerkes in Moorburg sowie der Verzicht auf die Wiederinbetriebnahme des veralteten Atomkraftwerks Brunsbüttel.
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