Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 14.01.2009
Tequila-Boom verursacht ökologische Krise
Negative Folgen für soziale Strukturen und Umwelt in Mexiko
Agaven für Tequila wachsen mehr beim Bauern, sondern auf industriellen Flächen (Foto: Sarah Browen)
Guadalajara (pte/14.01.2009/06:05) - Die weltweit steigende Nachfrage nach Tequila beschert den mexikanischen Anbauregionen eine ökologische und soziale Krise. Das ergibt eine Studie der New North Carolina State University www.ncsu.edu, die den mit dem Boom verbundenen Wandel der Produktionsstrukturen problematisiert. Neben einer Auslaugung der Böden schaffen diese auch soziale Probleme. Damit sei bewiesen, dass eine Herkunftsbezeichnung eines Produkts allein nicht dessen soziale oder ökologische Nachhaltigkeit garantiere, so die Studienautorin Sarah Bowen.


Tequila wird ausschließlich aus der blauen Weber-Agave hergestellt, die frühestens nach sechs Jahren geerntet werden kann. Das Innere der Agave wird in Öfen unter Dampf gegart, zerkleinert und gepresst, bevor der erhaltene Sirup weiterverarbeitet und destilliert wird. Weltweite Bestimmungen der Herkunftsbezeichnung sichern, dass Anbau und Verarbeitung der Agave nur im mexikanischen Bundesstaat Jalisco und in vier anderen Regionen des Landes geschehen darf. Die Markenbildung hatte Erfolg: Seit 1994 boomt die Tequilaindustrie und vervierfachte bis 2007 die Produktion auf derzeit rund 300 Mio. Liter pro Jahr.

Kaum beachtet werden bisher jedoch die negativen Folgen dieser explodierenden Nachfrage. Die Industrie lässt sich nicht mehr von unabhängigen Bauern beliefern, sondern betreibt nun in großem Stil eigene Agavenpflanzungen auf neu geschaffenen Böden. "Diese Flächen waren zuvor meist tropische Wälder oder Laubwälder, in regenreichen Gebieten", betont Studien-Mitautorin Ana Valenzuela, Ethnobiologin an der Universität Guadalajara www.udg.mx im pressetext-Interview. Die intensive Agavenanbau und der Einsatz von Herbiziden lauge den Boden aus. Das geschehe auch bei schon zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen, da eine Rotation der Bepflanzung, die Belassung nötiger Zwischenzonen sowie eine Bodenbedeckung fehle.

Seit dieser Produktionsumstellung kam es zu großen Unregelmäßigkeiten in der Versorgung sowie im Preis der Agaven. Bowen und Valenzuela zeigten, dass hinter diesen Entwicklungen neben der langen notwendigen Wachstumszeit auch der Befall der Agaven mit Schädlingen und Krankheiten stehen. "Denn gleichzeitig gingen auch traditionelle Praktiken der Bauern wie etwa das Zurückschneiden der Agavenpflanze zur Reduktion der Schädlingen verloren. Die Industrie versucht, sie durch Pestizide und andere Chemikalien in den Griff zu bekommen", erklärt Valenzuela. Die Industrie wie auch die mexikanischen Behörden hätten bisher kaum auf die Forschungsergebnisse reagiert, so die mexikanische Tequila-Expertin.

Bowen weist auf die sozialen Konsequenzen des Wandels hin. "Damit untergräbt die Tequila-Produktion heute die soziale, auf Agavenanbau beruhende Verankerung der Region. Sie drängt dadurch unabhängige Agavenfarmer und Arbeiter ins Abseits." Normen zur Herkunftsbezeichnungen alleine würden somit kaum zum Erhalt der traditionellen Produktion von Tequila beitragen. "Das wird besonders im Amatitán-Tequila-Tal deutlich, in dem seit 400 Jahren Tequila erzeugt wird. Die sozialen und ökologischen Ressourcen sind hier bedroht", so die Studienautorin. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Johannes Pernsteiner
email: pernsteiner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-316

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber