![]() Doch darüber, wie die Evolution abläuft und was sie treibt, ja ob es überhaupt eine einheitliche Theorie für das komplexe Geschehen der Evolution geben kann, darüber hat die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten unzählige neue Erkenntnisse gesammelt. Als erstes deutsches Printmedium wagt das Magazin natur+kosmos in seiner Febuarausgabe (erscheint am 17. Januar 2009) eine Zusammenschau einiger der neuen Erkenntnisse. In der breiten Öffentlichkeit existiert immer noch eine holzschnittartige Sicht der Evolution, bestimmt durch die übermächtige Rolle des blinden Zufalls und durch Bilder wie das des "egoistischen Gens" von Richard Dawkins. Doch Erkenntnisse der Genomsequenzierung, der Molekularbiologie und anderer Disziplinen weisen darauf hin, dass die Evolution ein weit komplexeres und vielschichtigeres Geschehen ist, als es dem gängigen Bild entspricht. So wurden die vielgestaltigen Mechanismen, die die Aktivität der Gene steuern und kontrollieren, lange Zeit vernachlässigt; erst seit einigen Jahren werden sie verstärkt aufgeklärt. Auch spricht vieles dafür, dass das komplexe Zusammenspiel zwischen der Zelle, der Erbsubstanz DNA und der lange unterschätzten RNA eine viel wichtigere Rolle bei der Evolution spielt als angenommen; die Zelle verfügt über zahlreiche und noch nicht annähernd hinreichend erforschte Möglichkeiten, bei Bedarf ihr eigenes Erbgut umzubauen. Auch die Vererbung erworbener Eigenschaften, von komservativen Evolutionsbiologen lange Zeit als Hirngespinst abgetan, wird zunehmend als Tatsache erkannt und ihre Rolle bei der Evolution neu bewertet. Die Folgerung, zugespitzt formuliert: Lebewesen sind bei der Evolution nicht dem blinden Zufall ausgeliefert, sondern können auf Krisen und Herausforderungen reagieren und die Evolution aktiv mitgestalten. Ansprechpartner in der Redaktion: Martin Rasper, martin.rasper(at)natur.de Für Heftexemplare: Sonja Pesina, 089-45616-220, redaktion(at)natur.de
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