Greifvögel sind auf dem Vogelzug vielen Bedrohungen ausgesetzt. Vor wenigen Tagen wurden wieder 30 tote Weißstörche und 40 tote Schreiadler im Umfeld einer Wasseraufbereitungsanlage in Ägypten aufgefunden. Möglicherweise sind sie an einer Vergiftung gestorben. Auch kommen zahlreiche bedrohte Arten wie der Fischadler jedes Jahr in Europa an Stromleitungen ums Leben. Dies geschieht nicht nur auf dem Zug, sondern auch in den Brutgebieten. Der LBV fordert deshalb die Energieversorger zu einer konsequenten und vollständigen Umsetzung der gesetzlichen Verpflichtung zur Sicherung von gefährlichen Strommasten auf. Für den Schutz wandernder Tierarten wurde 1979 die Bonner Konvention unterzeichnet, für deren Umsetzung internationale Zusammenarbeit zwingend notwendig ist. In Italien z.B. haben sich Naturschützer jahrelang dafür eingesetzt, dass die horrenden Abschusszahlen von Greifvögeln an der Straße von Messina (zwischen Sizilien und Kalabrien) zurückgehen. Mit Erfolg: Sie sind auf ein Minimum gesunken! Gleichwohl müssen die internationalen Anstrengungen verstärkt werden, damit die Gefahren für Zugvögel generell verringert werden. Im Rahmen eines internationalen Arbeitstreffens zur Bonner Konvention wurde nun das Abkommen zum Schutz wandernder Greifvögel unterzeichnet. Hierzu will BirdLife International 2009 auch ein Projekt "Wandernde Thermiksegler", also z.B. Greifvögel, Störche und Pelikane, starten, um gerade für diese Gruppe von Zugvögeln die Gefährdungsursachen präziser nachvollziehen und Schutzmaßnahmen entwickeln zu können. Dies ist auch für uns wichtig, denn die in Bayern umgesetzten Schutzmaßnahmen können letztlich nur greifen, wenn die zu schützenden Arten den Zug ins Überwinterungsgebiet und zurück heil und in guter Kondition überstehen. Deshalb wird der LBV, der die Belange von BirdLife International in Bayern vertritt, das Projekt hierzulande auch tatkräftig unterstützen und u.a. im Rahmen von Artenhilfsprogrammen Schutzmaßnahmen für Großvögel umsetzen. . V.i.S.d.P. und Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Dr. Andreas von Lindeiner, Artenschutzreferent Landesbund für Vogelschutz (LBV), Eisvogelweg 1, D-91161 Hilpoltstein Tel. 09174/4775-0, Fax -75 Hilpoltstein, den 08.12.2008
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