Je näher ein Kind an einem Atomkraftwerk wohnt, desto höher ist sein Risiko, an Krebs zu erkranken. Das ist Fakt. Die Studie ist in der wissenschaftlichen Methode die beste, die es weltweit zu dieser Thematik gibt. Erstmals erkennen Atomkraftbefürworter dieses Ergebnis an, das seit Jahren von Atomkraftgegnern beobachtet wird. Trotzdem entbrannte ein erbitterter Streit über die Gründe dieses eindeutigen Ergebnisses. Prof. Maria Blettner, die als Auftragnehmerin für das 'Mainzer Kinderkrebsregister' für diese Studie verantwortlich zeichnet, lehnt trotz des eindeutigen Ergebnisses einen Zusammenhang zu den Atomkraftwerken ab, obwohl alle anderen möglichen Ursachen wissenschaftlich ausgeschlossen werden konnten wie z. Bsp. Pestizide, gesundheitliche Vorbelastung oder Lebensgewohnheiten. Dieser Ansicht hat sich völlig unverständlicher Weise die SSK angeschlossen. Emittierte ionisierende Strahlung deutscher Atomkraftwerke, die täglich im Normalbetrieb über den Kamin entweicht als Ursache kategorisch auszuschließen, wie dies nun geschieht, ist unwissenschaftlich. Denn das heutige Wissen über die Wirkung konstanter radioaktiver Niedrigstrahlung anthropogen erzeugter Radioaktivität ist weltweit immer noch gering und lückenhaft. Im Laufe der Geschichte des Strahlenschutzes mussten Grenzwerte immer wieder nach unten korrigiert werden, da das aktuelle Wissen über die gesundheitlichen Auswirkungen radioaktiver Strahlung nicht ausreichend war und heute noch ist. So erzeugte das Röntgen des Kopfes von Kindern zur Abtötung von Kopfläusen in den 1950er Jahren Gehirntumore bei Kindern - man wusste es damals eben nicht besser. Als die Folgen sichtbar wurden, wurde diese Praxis untersagt. Ein weiteres Beispiel aus neuerer Zeit ist der Wissenszuwachs hinsichtlich der Gefährlichkeit des radioaktiven, natürlich vorkommenden Radon. So ist der Grenzwert für Radon in der deutschen Strahlenschutzverordnung verschärft worden nachdem wissenschaftliche Ergebnisse zeigten, dass die Gefährlichkeit von Radon unterschätzt worden war. Radon verursacht 10% der Lungenkrebse. Wenn nachgewiesen ist, dass Kinder umso häufiger an Krebs erkranken, je näher sie am Atomkraftwerk und dessen Schornstein wohnen, aber Radioaktivität als mögliche Ursache kategorisch ausgeschlossen wird macht sich wissenschaftlich lächerlich und diskreditiert die Wissenschaft der Epidemiologie. Nicht die Radioaktivität ist als Ursache anzuzweifeln, sondern das lückenhafte Wissen über die Auswirkungen radioaktiver Niedrigstrahlung auf die menschliche Gesundheit. Leidtragende sind die Schwächsten, nämlich unsere Kinder. Gina Gillig, Vorstand der MÜTTER GEGEN ATOMKRAFT e. V. : "Wir fordern sofortige Konsequenzen von den Verantwortlichen. Es darf nicht sein, dass Kinder weiter an Krebs erkranken und sterben weil sie in der Nähe eines Atomkraftwerks wohnen. Sie haben ein Recht geschützt zu werden. Das bedeutet im Einzelnen: - Keine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken, denn das vergrößert das Leid der Kinder. - Keine Neubauten von Atomkraftwerken. - Den schnellstmöglichen Ausstieg aus dieser unverantwortbaren Technologie, national als auch weltweit." (2306 Zeichen) Gina Gillig Vorstand MÜTTER GEGEN ATOMKRAFT e. V. Frohschammer Straße 14 80807 München Tel. 089 / 31 77 28 13 Mobil: 0160 / 842 15 86 Fax 089 / 31 77 28 14 gina@gillig.de www.muettergegenatomkraft.de --------------------------------------------------- Sieghild Kerschbaumer Büro Mütter gegen Atomkraft e.V. Frohschammerstr. 14 80807 München Tel.und Fax 089-355653 kontakt@muettergegenatomkraft.de www.muettergegenatomkraft.de
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