Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 29.08.2008
Gerechtes Klimaschutzmodell: Industrieländer in der Verantwortung
"Greenhouse Development Rights"-Ansatz soll Blockadehaltung lösen
Berlin (pte/29.08.2008/16:00) - Angesichts der Grabenkriege zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern in Klimaschutzfragen soll nun ein neuer Ansatz für eine gerechtere Verteilung der weltweiten Emissionsreduktion sorgen. Das sogenannte "Greenhouse Development Rights"-Modell (GDR) www.ecoequity.org/GDRs räumt ärmeren Ländern ein Recht auf Entwicklung auch in Zeiten der Klimakrise ein. Dafür müssen die Industrieländer einen größeren Teil der Anstrengungen als bisher schultern. "Das GDR berechnet die nationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz unter Rücksichtsnahme auf die Entwicklungsstufen", erklärte Sivan Kartha, Forscher am Stockholm Environment Institute (SEI) www.sei-us.org, im Rahmen einer Präsentation bei der Heinrich-Böll-Stiftung.

"Dabei geht es insbesondere um die Verknüpfung des Rechts auf Entwicklung mit den Anforderungen des Klimaschutzes", so Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung www.boell.de. Laut dem GDR-Indikator zeichnen die 27 EU-Staaten, obwohl sie lediglich 6,6 Prozent der Weltbevölkerung stellen, für 16,8 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich und verfügen über 24,8 Prozent des weltweiten Pro-Kopf-Einkommens. Damit müssten sie einen Beitrag von 20,8 Prozent zum globalen Klimaschutz leisten. Indien wird dagegen trotz seiner Milliardenbevölkerung nur ein Anteil von zwei Prozent zugerechnet. "Im Fall von Deutschland heißt das etwa, dass bis 2020 statt der geplanten 40 Prozent eine Reduzierung des Treibhausgasausstoßes von 78 Prozent realisiert werden müsste", erklärt Jörg Haas, Experte für Ökologie und Nachhaltige Entwicklung bei der Heinrich-Böll-Stiftung, im Gespräch mit pressetext. Eine genaue Berechnung der konkreten Leistungen sei aber nicht möglich.

Da eine solche Emissionsvorgabe nicht allein im Inland zu stemmen wäre, sieht das GDR-Modell für die Industriestaaten eine erhebliche Förderung des Klimaschutzes in Entwicklungs- und Schwellenländern vor. Dies könne über einen reformierten Emissionshandel oder über ein Bündel anderer Finanzierungsmechanismen, etwa Waldschutzfonds, geschehen, so die Vorschläge der Klimaexperten. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die reichen Nationen des Nordens einen Klimaschutzbeitrag gemäß ihrer Leistungsfähigkeit und Verantwortlichkeit für den Klimawandel erbringen. Wichtigstes Ziel ist es, die Erderwärmung auf einen Wert von maximal zwei Grad zu begrenzen. "Das ist zweifelsohne ein sehr ambitioniertes Projekt für alle Länder und es ist nur zu erreichen, wenn der Norden seine Verantwortung annimmt", betonte Kartha.

Das Projekt, das neben Christian Aid, Eco Equity und dem SEI auch von der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt wird, erfreut sich bereits großen Interesses bei Umweltschützern aber auch von politischer Seite. "Ob ein solches Projekt umgesetzt wird, hängt vor allem vom politischen Willen ab", erläuterte Kartha. So müssten bindende Verpflichtungen für einen Nord-Süd-Transfer von finanziellen und technologischen Leistungen eingegangen werden. Angesichts der aktuellen Ankündigung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, in Zukunft verstärkt auf Atomenergie und Kohlekraftwerke zu setzen, sprach Kartha von einer "Schizophrenie in der Politik". Deutschland habe auf der anderen Seite mit dem Ausbau der Windkraft ein gutes Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Heute, Freitagnachmittag, soll das GDR-Modell übrigens im Bundesumweltministerium vorgestellt werden. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Jörn Brien
email: brien@pressetext.com
Tel. +49 - 8020837 - 49

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber