Am freien Markt wären die Risiken der Atomkraft allerdings nicht versicherbar. Daher ist es völlig unverständlich, dass andere Energieträger wie Öl und Gas besteuert werden, der Einsatz von nuklearen Brennstoffen aber steuerfrei bleibt. Während die Energiekonzerne prima Geschäfte machen, tragen der Staat und damit die Allgemeinheit schon bisher Kosten in Milliardenhöhe, die mit dem Rückbau von Atomanlagen und der nach wie vor ungelösten Entsorgung des Atommülls verbunden sind. Für solche Zwecke haben die Energiekonzerne eigentlich Rückstellungen von über 30 Milliarden Euro gebildet, die trotz Steuerbefreiung für andere Investitionen gewinnbringend eingesetzt werden. "Diese verdeckten Subventionen der Atomenergie dürfen politisch nicht länger hingenommen werden", forderte der NABU-Präsident. "Atomstrom sollte daher über eine Gefahrenzulage steuerlich den anderen Energieträgern gleichgestellt und so die Kraftwerksbetreiber an der Finanzierung der Folgekosten stärker beteiligen", so Tschimpke. Die Debatten über Lücken bei der Stromversorgung durch den geplanten Atomausstieg sind aus NABU-Sicht energiepolitisch überflüssig: Trotz der aus Sicherheitsgründen abgeschalteten Atomkraftwerke in Biblis, Brunsbüttel und Krümmel konnte Deutschland im letzten Jahr einen Exportüberschuss von beachtlichen 19 Milliarden Kilowattstunden Strom erzielen, der in 2008 sogar noch um rund 30 Prozent steigen dürfte. "Damit können wie geplant bis 2012 insgesamt sechs Atomreaktoren vom Netz gehen, ohne die Kapazitäten für die Kohleverstromung auszubauen", stellte NABU-Energieexperte Carsten Wachholz klar. Quelle: nabu.de 2008
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