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Energie & Technik   
Glos verbreitet Mär vom billigen Atomstrom
Zu den Atom-Vorschlägen einer Expertengruppe des Bundeswirtschaftsministers Michael Glos erklären Jürgen Trittin, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und Bärbel Höhn, stellvertretende Fraktionsvorsitzende:

Die sogenannten Experten von Herrn Glos wollen eine Laufzeitverlängerung der AKW auf 40 Jahre. Während das Vorzeigebergwerk für Atommülllagerung im Salz, die Asse bei Wolfenbüttel, gerade in radioaktiver Lauge absäuft, empfehlen die Atomexperten die Produktion Tausender Tonnen zusätzlichen hochradioaktiven Strahlenmülls. Das ist ökonomisch unsinnig und ökologisch verantwortungslos.

Der vorgeschlagene "Atomstrom-Tarif" wäre nichts als ein verlogener Propagandatarif, weil er die gesellschaftlichen Kosten der Atomkraft unterschlägt. Insgesamt hat die Atomkraft rund 100 Milliarden Euro an Subventionen erhalten, für das Atommülllager in Morsleben sowie den Abriss der Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe müssen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler gerade weitere 4,5 Milliarden Euro aufbringen und die Kosten eines schweren Atomunfalls wären unbezahlbar.

Für die Verbraucherinnen und Verbaucher macht Atomkraft den Strom nicht spürbar billiger.
Die alten, hochsubventionierten und abgeschriebenen Meiler bringen den Energiekonzernen einen Reingewinn von ein bis zwei Millionen Euro pro Anlage und Tag. Beim Verbraucherinnen und Verbraucher kommt davon schon heute nichts an. Daran würden auch Laufzeitverlängerungen nichts ändern, sie bringen für die Konzerne nur weitere Extraprofite.

Auch eine Selbstverpflichtung der Energiekonzerne, die Hälfte dieser Profite an die Verbraucher zurückzugeben, würde nach einer Studie des Ökoinstituts bis Ende 2010 lediglich rund 25 Cent pro Verbraucher und Monat bringen. Dieser minimalen Entlastung stehen 7 Milliarden Euro gegenüber, die die Energiekonzerne ihren Kunden jedes Jahr durch die ungerechtfertigte Einpreisung kostenlos zugeteilter Emissionszertifikate aus der Tasche ziehen. Wir fordern Minister Glos auf, diese Gewinne endlich abzuschöpfen und den Verbrauchern für Energiesparmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Das wäre eine konkrete, spürbare und sofortige Entlastung der Verbraucher, im Gegensatz zu vagen Ankündigungen zweifelhafter Wohltaten seitens der Atomkonzerne.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
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