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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 27.07.2008
Ethanol bedroht Kenias grösstes Flußdelta
20.000 Hektar des großen Tana-Flussdeltas sollen abgeholzt und in eine Zuckerrohrplantage umgewandelt werden.
Vor kurzem bestätigte die kenianische Regierung ein Entwicklungsprojekt zur Produktion von Agrosprit, Ethanol. 20.000 Hektar des ökologisch einmaligen 130.000 Hektar großen Tana-Flussdeltas sollen abgeholzt und in eine Zuckerrohrplantage umgewandelt werden. Weil diese Monokulturen große Mengen an Wasser und Pestizide benötigen ist auch der Rest des artenreichen Tana-Deltas betroffen. Über 350 im Delta heimische Tierarten sind bedroht, auch Löwen, Flusspferde, Elefanten und Affen.

Das gleiche gilt für die einheimische Bevölkerung der Region. Die Zuckerrohrmonokultur werde den lokalen Bauern und Viehzüchtern während der Trockenzeit das Wasser abgraben, fürchtet das Kenya Wetlands Forum und fordert einen Stopp des zerstörerischen Projekts, das von der Mumias Sugar Company und der staatlichen Tana- und Athi River-Entwicklungsagentur ausgeheckt wurde und nun die Existenz und Einkommen von zu 30.000 Menschen bedroht.

"Wir können das Feuchtgebiet doch nicht kaputt machen, nur weil wir Biotreibstoff und Zucker brauchen", warnt die kenianische Friedensobelpreisträgerin und Umweltschützerin Wangari Maathai. Außerdem heizt die Abholzung und Trockenlegung von Feuchtgebieten das globale Klima an. Internationale Forscher warnen erst vor kurzem insbesondere vor der Zerstörung von Feuchtgebieten in den Tropen. Das Trockenlegen von tropischen Sumpfwäldern setze je Hektar 40 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr frei. Zwar hat vor einigen Tagen ein kenianisches Gericht einer einstweiligen Verfügung gegen das Agrarenergieprojekt im Tana-Delta stattgegeben. Doch die Regierung hält weiter daran fest.

Schreiben Sie an die Regierung Kenias und teilen Sie ihr mit: Die Zerstörung von Ökosystemen für die Zucker- und Ethanolproduktion ist unmoralisch und ein Umweltverbrechen. Es zerstört nicht nur die Artenvielfalt Kenias, sondern heizt auch das globale Klima an. Fordern Sie von ihr, die eigenen Umweltgesetze anzuerkennen und das Ethanolprojekt für immer aufzugeben.
Quelle:
Rettet den Regenwald e.V. 2008


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