![]() Die wichtigste Neuerung des Festivals: Das Sonntagsprogramm wird nach der positiven Erfahrung mit dem späten Konzert Laurie Andersons im Vorjahr grundsätzlich gewichtiger und auch länger. So wird das TFF erneut erst gegen Mitternacht auf der Heidecksburg ausklingen, eben dort, wo es mit dem Sonderkonzert am Donnerstag gleichsam seine Ouvertüre erlebt. Zum TFF-Schwerpunktland des Jahres kürte der Programmbeirat Israel, dessen Künstler zeigen werden, dass ihre internationale Wahrnehmung völlig zu Unrecht unter dem alles überdeckenden Schatten der ideologischen und politischen Auseinandersetzungen leidet. Festivaldirektor Ulrich Doberenz ist zuversichtlich: "Natürlich waren wir auch in diesem Jahr gezwungen, eine schwierige Auswahl zu treffen, aber unser Publikum wird sich ein weit reichendes Bild von der spannenden und hochklassigen Szene Israels machen können." Dafür sprechen u.a. Namen wie Yasmin Levy, Sheva oder Amal Murkus. Mit der Rahmentrommel widerfährt einem der ältesten Instrumente der Welt die Ehre, im Mittelpunkt des Magie-Projekts zu stehen. Rahmentrommeln sind in unterschiedlicher Ausprägung rund um den Erdball verbreitet, in Brasilien z.B. als Tamborim, in Irland als Bodhrán. Den meist nur einseitig bespannten Trommeln werden mit der Hand oder durch Schlägel Töne entlockt. In Rudolstadt werden dies unter Leitung des Berliners Wolfgang Meyering renommierte Interpreten wie Glen Velez (USA) in einem eigens für das TFF erarbeiteten und nur dort zu erlebenden Programm tun. ![]() Der Focus regional, einige Jahre ausgesetzt, liegt in diesem Jahr auf Sachsen. Er eröffnet eine Spannbreite von traditionellem vogtländischem Bühnentanz der Trachtengruppe Elsterberg über die Lied-Comedy des Dredners Olaf Schubert bis hin zum Frisch-Folk der Leipziger Creole-Preisträger ulman. Ein besonderes Thema wird die von einer Reihe großartiger Künstler dargebotene "Hommage an Kurt Demmler", den produktivsten aller Liedtexter des deutschen Ostens. Die Preisträgerkonzerte zum deutschen Weltmusikpreis RUTH versprechen auch in ihrer 2008er Auflage Festival-Höhepunkte zu werden. Der von den in Rudolstadt engagierten ARD-Anstalten unter Leitung von MDR-Figaro, vom Trägerkreis des Bundeswettbewerbs Creole und dem TFF gestiftete und mit insgesamt 7.500 € dotierte Preis wird in vier Kategorien vergeben. So erhalten die Sängerin Bobo die Deutsche Ruth und die Gruppe Sarband die Globale Ruth, während die Ehren-Ruth für das musikalische Gesamtwerk an die Band Embryo geht und jene für besondere Verdienste um die Folk- und Weltmusik in Deutschland an den Ethnologen Christoph Borkowsky Akbar. Im Konzertprogramm gibt es eine Reihe von Namen, die aufhorchen lassen. So jener Billy Braggs, der in Rudolstadt wohl letztmalig mit Simon Emmersons Projekt The Imagined Village (England) zu erleben sein wird, oder der von Fanfare Ciocarlia, die mit Gypsy Queens And Kings in der Sonntagnacht ein unüberhörbares Ausrufezeichen hinter das 18. TFF setzen wollen. Nicht minder große Erwartungen weckt der Auftritt Erika Stuckys (Schweiz) - mit Film und Album "Heimatklänge" unlängst ein großes Thema im deutschsprachigen Feuilleton. Freuen dürfen sich Fans und Besucher darüber hinaus auf Achanak (Indien/ GBR), Marku Haavisto & Poutahaukat (FIN), die Madagascar All Stars, Gráda (IRL), The Proclaimers (SCO), Bonnie 'Prince' Billy (USA) u.v.a. Der Vorabend des Festivals (Donnerstag, 03. Juli 08, ab 21 Uhr) gehört Willie Colón, dem großen Star der New York Salsa. Zum diesjährigen Sonderkonzert des TFF erlebt der Schlosshof der Heidecksburg mit dem Posaunisten, Komponisten, Band-Leader und Produzenten einen der Pioniere lateinamerikanischer Musik. 1968 schickte sich der New Yorker mit puertoricanischen Wurzeln an, den noch heute elektrisierenden Sound der Salsa zu definieren, als er mit den legendären Fania All-Stars "Live at the Red Garter", eine epochale Live-Aufnahme, einspielte. Nun, genau 40 Jahre später, beglückt Willie Colón seine Verehrer/innen in Europa mit einigen wenigen Konzerten auf ausgewählten Festivals. In Rudolstadt wird er mit 15 Musikern auf der Bühne und einem großen Publikum die Unwiderstehlichkeit der New York Salsa zelebrieren. Informationen und Tickets: www.tff-rudostadt.de
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