"Jedes Atomkraftwerk weltweit ist ein unkalkulierbares Risiko für Mensch und Umwelt", sagt Gina Gillig, Vorstandssprecherin der Mütter gegen Atomkraft e.V., in einer ersten Stellungnahme. "Die Tatsache, dass die EU-Kommission alle EU-Staaten über den Störfall alarmiert hat, spricht dafür, dass es sich um einen schwerwiegenderen Unfall gehandelt haben muss", so Gillig weiter. "Außerdem habe der Vorfall gezeigt, dass die verantwortlichen Behörden und Politiker in Deutschland die Bevölkerung nur unzureichend informieren". "Es ist ungeheuerlich, dass weder die deutsche Bundesregierung noch die Bayerische Staatsregierung - Krsko liegt nur 380 km von München entfernt - am Tage des sogenannten europaweiten Atomalarms reagierten und ihre Bevölkerung nicht sofort detailliert informierten", so Gillig. Es gab am Tage des Unfalls keinerlei Verlautbarungen oder Informationen von den zuständigen deutschen Stellen. Solch hilfloses Agieren ist seit Tschernobyl bekannt. Man lässt die Bevölkerung zutiefst verunsichert, im Unwissen und auf sich allein gestellt. Es ist zu befürchten, dass auch ein eventuell notwendiger Katastrophenschutz nicht rechtzeitig funktionieren wird." Das Atomkraftwerk Krsko ist in den 1970er Jahren mit westlicher Technik von der US-Firma Westinghaus gebaut worden und 1983 in einem Erdbeben gefährdeten Gebiet in Slowenien in Betrieb gegangen. Nachdem es bereits 2003 zu einem Zwischenfall kam und daraufhin abgeschaltet wurde, ereignete sich am 4. Juni 2008 ein neuerlicher Störfall. Nach Auffassung des Vereins MÜTTER GEGEN ATOMKRAFT e. V., der sich nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gegründet hat, gibt es nur einen sinnvollen Katastrophenschutz: Die endgültige Abschaltung aller Atomkraftwerke weltweit. Jedes einzelne Atomkraftwerk ist eine Atombombe im eigenen Land und bedroht zudem die umliegenden Länder. Pressekontakt: Gina Gillig Vorstand MÜTTER GEGEN ATOMKRAFT e. V. Tel. 089 / 31 77 28 13 Mobil: 0160 / 842 15 86 E-Mail. gina@gillig.de
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