Wenn er seine Versprechungen einer Agrarwende ernst nimmt, muss er die brachiale Durchsetzungsstrategie der Agro-Gentechnikkonzerne stoppen. Die längst fällige Unterstützung bäuerlicher Landwirtschaft bietet mehr Schutz für die Lebensgrundlagen von vielen Bäuerinnen und Bauern. Seehofers Aufruf zur Agrarwende ist bislang allerdings purer Populismus. Gefordert ist direktes Handeln. Stattdessen blockiert der Agrarminister bei der im Mai anstehenden Agrarreform, dem sogenannten Gesundheitscheck der europäischen Landwirtschaft, jede Änderung, die die Wettbewerbssituation der bäuerlichen Landwirtschaft gegenüber der Agroindustrie verbessern würde. Bei Seehofers Forderung, man müsste die 3,8 Millionen Hektar Stilllegungsfläche in Europa möglichst rasch wieder unter den Pflug nehmen, hat der Minister wohl vergessen, dass die Stilllegungspflicht in Europa bereits ausgesetzt wurde. Auch ist auf EU-Ebene bereits jetzt Konsens, dass die Stilllegungsflächen im Rahmen des Health Checks generell aufgehoben werden. Wie der Bericht des Weltagrarrates vorgibt: Die Renaissance der Landwirtschaft liegt nicht in einer industriellen sondern einer ökologischen Intensivierung. Die klare Priorität muss auf dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, sozialer Verteilungsgerechtigkeit, der Umsetzung des Rechtes auf Nahrung und einer Ressourcen schonenden Ökologisierung der Landwirtschaft liegen. Wir fordern Minister Seehofer auf:
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