![]() Seid fruchtbar und mehret euch ¬- den himmlischen Auftrag haben Hasen schon immer sehr ernst genommen und vorbildlich umgesetzt. Und trotz des heute friedlichen Nebeneinanders war das Verhältnis Hase - Kirche nicht immer ungetrübt. Im Alten Testament wird er zu den unreinen Tieren gezählt: " ... denn er ist ein Wiederkäuer, hat aber keine gespaltenen Klauen ...", heißt es im dritten Buch Mose. Sein Verzehr war somit qua göttlichem Ratschluss tabu. Den frommen Kirchenvätern späterer Jahrhunderte war wohl eher sein Liebeswerben und seine ungezügelte Sinnlichkeit suspekt. Gerade deswegen verehrten andere Kulturen den Lebemann mit den langen Ohren. Heute noch setzt das Herrenmagazin "Playboy" auf die werbende Wirkung der Sex-Ikone Hase. Bei so viel Symbolik musste die Kirche nachziehen und die Heiden ins Boot holen. Schon im Mittelalter waren die Hasen christianisiert, bis sie zum Ostersymbol schlechthin wurden, dauerte es allerdings Jahrhunderte. Richtig in Schwung gekommen ist die Mode erst im 19. Jahrhundert, als die Industrie das Vermarktungspotenzial des Osterfestes für sich entdeckte: Postkarten, Naschwerk, Schmuck. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich der Osterhase überall. Heute ist er populärer als der Weihnachtsmann - zumindest was sein Auftreten in Schokolade ausmacht. Allein in Deutschland wurden 2006 12690 Tonnen Schoko-Osterhasen fabriziert. Der Osterhase hat sich wahrlich prächtig vermehrt. (1855 Zeichen) (Bild: Fotolia.de) Ansprechpartner in der Redaktion: Peter Laufmann, Tel 089 / 45616-220, Email: redaktion (at) natur.de
Artikel drucken Fenster schließen |