Wer seine Klimabilanz beim Reisen verbessern will, kann sich im Internet einen Anbieter für so genannte CO2-Kompensationszahlungen suchen. Verschiedene Organisationen geben Verbrauchern so die Möglichkeit, über eine Zusatzzahlung die gleiche Menge an CO2 einzusparen, die die Reise verursacht hat. Das Geld fließt zum großen Teil in Solar-, Wasserkraft-, Biomasse- und Energiesparprojekte in Entwicklungsländern. "Einige Anbieter investieren dieses Geld in sozial und ökologisch bedenkliche Großprojekte wie Staudämme. Verbraucher sollten daher darauf achten, dass die Kompensationsanbieter nach dem so genannten Gold Standard arbeiten", sagt Melanie Weber, Umweltreferentin der VERBRAUCHER INITIATIVE. Dieser Standard wurde von Umweltorganisationen und Wissenschaftlern entwickelt. Umwelt- und Sozialverträglichkeit werden ebenso geprüft wie die Beteiligung der lokalen Bevölkerung. Eine Investition ist nur dann sinnvoll, wenn das Geld direkt dort ankommt und klimaschonend investiert wird. Verbraucher sollten deshalb überprüfen, dass ihr Geld nicht über Mittlerorganisationen geleitet wird. Außerdem sollten Vielflieger auf der Website des Kompensationsanbieters nachsehen, ob eine unabhängige Kontrolle der Projekte vor Ort erflogt. "Für Deutschland prüft der TÜV vor Ort, ob diese Projekte wirklich klimawirksam sind, also ob zusätzlich CO2 eingespart wird und es sich nicht um Projekte handelt, die ohnehin geplant waren", so Melanie Weber. Diese zentralen Kriterien erfüllen die beiden deutschsprachigen Anbieter Myclimate und Atmosfair. Die VERBRAUCHER INITIATIVE bietet unter www.nachhaltige-produkte.de kostenlos einen umfassenden CO2-Rechner an, mit dem man die eigene Klimabilanz beim Reisen, im Haushalt, bei der Ernährung und beim Konsum ermitteln kann.
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