Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 31.01.2008
Globale Korruption vernichtet weltweite Fischbestände
Umweltorganisationen warnen vor Meeres-Overkill
Gland/Wien (pte/31.01.2008/13:55) - Weltweite Korruption setzt den globalen Fischbeständen immer mehr zu. Zu diesem Schluss kommt die World Conservation Union IUCN www.iucn.org in einer aktuellen Studie. Die Korruption erfasse sämtliche Bereiche des Fischfangs, kommt die Organisation zum Schluss. Die eigentliche Katastrophe daran sei jedoch, dass sich die Situation noch verschlimmern werde.

"Korruption frisst sich in die Knochen der Fischereiindustrie", meint der Experte Andrew Hurd, Deputy Head des IUCN Meeresprogramms. Die international vereinbarten Reglements über Fangquoten würden zumeist nicht eingehalten, da die Mengen der gefangenen Fische weltweit immer weiter abnehmen. Zudem frequentieren immer mehr "Piratenschiffe", die unter falschen Flaggen fahren, die Weltmeere. Ein weiteres großes Problem ist das falsche Ettikettieren von Fischen als "nachhaltig". Unter Druck geraten auch die Fischereiinspektoren, die dem Experten zufolge zunehmend bedroht oder geschmiert werden. Auch die Shrimp-Farmen in den tropischen Regionen stehen auf der Liste der IUCN: Hier würden vielfach Kinder als billige Arbeitskräfte eingesetzt.

Das Gesamturteil der IUCN ist dramatisch: Etwa ein Fünftel der gesamten Fische aus den Meeren sind illegal gefangen. Auch für die Experten sind diese Ergebnisse schockierend, denn Fangquoten werden nach Beständen errechnet. Viele Forscher haben den Druck auf die Fische unterschätzt und die Quoten zu hoch angesetzt. Nicht einmal das werde von den Behörden überwacht, kritisiert die Organisation. "Fischerei-Manager sollten zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie wissenschaftliche Gutachten ignorieren", so Hurd.

Für Meeresbiologin Antje Helms von Greenpeace sind solche Meldungen nur eine weitere Bestätigung der sich anbahnenden Katastrophe. "Im Grunde genommen ist das nichts Neues, allerdings hat sich die Lage in den vergangenen Jahren immer weiter zugespitzt", so Helms gegenüber pressetext. Vor neun Jahren habe die Umweltorganisation Greenpeace vor dem drohenden Zusammenbruch der Fischbestände gewarnt. Aktuelle Studien zeigen, dass 90 Prozent des Bestandes an Raubfischen wie etwa Tun, Schwertfische und Haie bereits aus den Meeren verschwunden sind. 76 Prozent der weltweiten Fischbestände sind überfischt, 366 von 1.519 Fischereien weltweit zusammengebrochen. 2005 wurden 158 Mio. Tonnen Fisch aus den Weltmeeren geholt. Das sind sieben Mal so viele wie noch 1950.

Nur ein Beispiel war die Meldung über den taiwanesischen Tunfisch-Trawler "Sheng Yi Hsing No.16", der am 15. August 2007 in den Hoheitsgewässern der mikronesischen Inselgruppe Palau aufgehalten wurde. An Bord des Schiffes konnten die Behörden des Palau Bureau of Marine Resources 650 Haifischflossen, zehn Haiköpfe und rund 94 Haifischkörper und sowie Marline, Mahi-Mahis, Wahoos und Barrakudas sicherstellen. Keiner der Fische war in den offiziellen Logbüchern des Fischkutters eingetragen. Zudem ist in den Hoheitsgewässern des Inselstaats das Fangen von Haien strengstens verboten. Experten wissen längst, dass dies nur ein Beispiel in einer Reihe ähnlich gearteter Fälle ist. In den Weiten des Pazifiks, des Indischen Ozeans oder des Atlantiks ist eine lückenlose Fangkontrolle kaum möglich.

Die Alarmglocken schrillen auch deswegen so laut, weil sich auf der Erde nach Berechnungen der FAO 3,5 Mrd. Menschen von Fisch ernähren. Ein Großteil davon lebt in den ärmsten Ländern der Welt. Im Buch "Meer ohne Fische? Profit und Welternährung", das im Campus Verlag www.campus.de erschienen ist, haben die Autoren das Beispiel des irischen Hightech-Trawlers "Atlantic Dawn" angeführt, der täglich bis zu 400 Tonnen Fisch aus dem Meer holt. Um diese Menge zu fangen, bräuchte ein lokaler Kleinfischer, der täglich fischen geht, zehn Jahre lang. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-307

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber