Mit eindringlichen Worten mahnte er, der Agrogentechnik in Europa jetzt eine Absage zu erteilen: "In meiner Heimat Kanada ist es heute nicht mehr möglich, Raps oder Soja anzubauen, ohne Verunreinigung durch Gentech-Saat! Für viele Betriebe, die ohne Gentechnik wirtschaften wollten ist das das Ende. Die Farmer, die mit Monsanto zusammen arbeiten, haben heute eine Riesenwut, denn der Konzern kontrolliert die Höfe und hat Jeden immer im Verdacht, irgendwo zu wenig Lizenzgebühren zu bezahlen." Eigentlich war die Demonstration als Begleitung eines Prozesses gegen drei Gentechnikgegner geplant. Wegen der Erkrankung des Richters wurde der Prozess jedoch kurzfristig abgesagt. Es wäre eine Berufungsverhandlung gewesen, weil die Staatsanwaltschaft zwei Freisprüche für die Betreiber der Homepage www.gendreck-weg.de und eine Geldstrafe für den Verantwortlichen einer Protestaktion 2006 nicht hatte hinnehmen wollen. Der Konflikt um die Gentechnik ist zugespitzt und geht 2008 in eine neue Runde. Rainer Kubach, Bauer aus Baden-Württemberg und einer der Homepagebetreiber, sagte: "Wir erleben seit Monaten ein schreckliches Herumgeeier der Politik. Die Verantwortlichen versagen in ihrer Aufgabe, die bäuerliche Landwirtschaft und unser aller Ernährung für die Zukunft zu sichern." Landwirtschaftsminister Seehofer habe im April letzten Jahres den Genmais der Firma Monsanto verboten, ohne sich um die bereits keimenden und wachsenden Pflanzen zu kümmern. Jetzt habe er sein Verbot zurück genommen, obwohl ihm all die schwerwiegenden Gründe gegen den giftigen Genmais bekannt seien. Kubach weiß viele Menschen auf seiner Seite: "Die Initiative Gendreck-weg hat in den letzten Monaten bereits 400 Absichtserklärungen von Menschen erhalten, die vor der Blüte des Maises in einer gewaltfreien und öffentlichen Aktion Freiwilliger Feldbefreiung Genmais unschädlich machen werden." Imkermeister Jürgen Binder berichtete, dass in Frankreich gerade 16 Bauern, unter ihnen der streitbare José Bové in Hungerstreik getreten seien, weil sie der Regierung in Paris Wortbruch vorwerfen. Noch im Oktober hatte Frankreichs Präsident Sarkozy wortreich angekündigt, dass es bis Februar keinen Genmais-Anbau geben solle und Frankreich eine europäische Initiative starten wolle, um EU-weit den Genmais zu stoppen. Bis heute sei diese Initiative aber nicht erfolgt und jetzt drohe gar erneuter Anbau des Genmaises. Für Rückfragen: Christiana Schuler, 0163 / 53 79 035 oder im Büro: Jutta Sundermann, 0175 / 86 66 76 9 aktion@gendreck-weg.de
Artikel drucken Fenster schließen |