Die neue 100 Prozent-Bewegung wird immer stärker. Für die hessische Landespolitik hat Andrea Ypsilanti prognostiziert, dass sie im Falle eines SPD-Wahlsieges zusammen mit ihrem Wirtschafts- und Umweltminister Hermann Scheer dafür sorgen will, dass Hessen bis 2030 als erstes deutsches Bundesland zu 100 Prozent erneuerbar ist. Jetzt also hat die Stadt Wolfhagen ihren Strom-Konzensvertrag mit E.on nicht verlängert, sondern dass Stromnetz selbst gekauft. "Wer das Netz hat, kann selbst bestimmen," sagt Martin Rühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfhagen. Andere Kommunen wollen dem guten Beispiel folgen. Allein bis 2011 laufen für 150 Kommunen in Nordhessen die Konsensverträge aus. Viele von ihnen, weiß Rühl, wollen ebenfalls nicht verlängern, sondern unabhängig werden wie Wolfhagen. Der Vizelandrat im Kreis Kassel, Uwe Schmidt (SPD) schätzt, dass allein in seinem Landkreis bis zu 30 Städte und Gemeinden ihr eigenes Netz anstreben. Das könnte für E.on ein Flächenbrand geben. Wolfhagen hat sich also stromunabhängig von E.on gemacht und steigt jetzt zu 100 Prozent auf Ökostrom um - ein österreichisches Wasserkraftwerk liefert ihn. Das bedeutet aber Übertragungskosten, weil der Strom ja irgendwie angeliefert werden muss. Und das geht heute noch nur über die Netze der alten Energieversorger. Und die lassen sich die Durchleitung teuer bezahlen - wie an Beispielen bekannt wurde. Um auch davon loszukommen und um das Geld in der Region zu behalten, planen die Stadtwerke Wolfhagen jetzt einen Windpark, um zu 100 Prozent auf Ökostrom aus der eigenen Region umsteigen zu können. Der Windpark wird als Bürgerwindpark geplant. Das erhöht die Akzeptanz von Windrädern in der Bevölkerung. So - und nur so wird Deutschland zukunftsfähig. Quelle:
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Quelle: | Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden http://www.sonnenseite.com franzalt@sonnenseite.com |