Nach dem mutigen Beschluss gegen die Parteispitze, hat die Delegierten bei der Bahnprivatisierung dann leider der Mut verlassen. Denn der Beschluss zur Privatisierung der Deutschen Bahn wird weder von der Mehrheit der Sozialdemokraten noch von der Mehrheit des Volkes getragen. Auch das nun beschlossene Volksaktienmodell wird nicht verhindern, dass das Schienennetz unter Renditedruck von Investoren gerät. Die verquere Privatisierung nach dem Eigentumssicherungsmodell bleibt zudem erhalten. Selbst die Stimmrechtslosigkeit der Volksaktien ist nicht nachhaltig gesichert: Bleiben die Gewinne zwei Jahre in Folge aus, lebt das Stimmrecht automatisch wieder auf. Da die Deutsche Bahn AG bis vor zwei Jahren immer nur Verluste gemacht hat, ist dies ein wahrscheinliches Szenario. Vollkommen inakzeptabel ist, dass der Deutsche Bundestag schon vor Wochen über einen Gesetzentwurf zur Bahnprivatisierung der Großen Koalition beraten musste, obwohl dieser in wesentlichen Teilen nun neu geschrieben werden muss. Nun ist es an der Kanzlerin, dem Spuk Bahnprivatisierung ein Ende zu bereiten.
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