Laut dem Fachmann ist der Stromverbrauch der EU-15 stark an das Wirtschaftswachstum gekoppelt, was dazu führt, dass bis 2020 die regionalen Strommärkte in Europa zusammenwachsen werden und dieser Effekt durch die Konsolidierung des Marktes noch weiter fortschreitet. Einen Anstieg des europäischen Stromverbrauchs sieht Haslauer hingegen in fast allen Sektoren, wenngleich Privathaushalte und das Gewerbe einen überproportional ansteigenden Löwenanteil ausmachen. Bemerkenswert ist auch, dass der Stromkonsum in den neuen EU-Ländern jährlich um rund 2,2 Prozent zunimmt, während die EU-15 nur 1,2 Prozent Wachstum verzeichnen. Die Regionen Zentral- und Osteuropas (CEE) etablieren sich mittel- bis langfristig verstärkt als Wachstumsmärkte. Vor allem Bulgarien, die Slowakei, Polen, Ungarn, Kroatien, Mazedonien und Tschechien zeigen ein überdurchschnittliches Wachstumsplus von jährlich 3,5 Prozent. Obwohl der Bedarf an Strom stetig zu wachsen scheint, wird Strom in Europa derzeit bislang zu 22 Prozent aus Gas, zu 25 Prozent aus Kohle, zu 18 Prozent aus Wasser und nur zu sieben Prozent aus erneuerbaren Energien wie Wind, Biomasse, Sonne oder Geothermie erzeugt. Brancheninsider gehen indes davon aus, dass der Anteil der Stromerzeugung aus Gaskraftwerken bis 2020 um 82 Prozent ansteigt. Trotzdem blieben die ehrgeizigen Ziele der EU-Kommission bei erneuerbaren Energien unter den Erwartungen. Für Haslauer steht vor allem der Ausbau von thermischen Kraftwerken im Fokus, da die Gasverstromung in der Industrie, dem Gewerbe, in Privathaushalten und dem Verkehr zunehmen wird. Laut dem Experten sei Kohle der einzig in Europa vorhandene fossile Primärenergieträger, sodass in Zukunft sowohl thermische Energie als auch Kohle effizient eingesetzt werden müssen, um das hohe Wachstum abfangen zu können. Preisbezogen rechnet der Experte damit, dass die Konsolidierung in der europäischen Stromwirtschaft zur stärkeren Vernetzung der Märkte führt. So soll sich die Marktintegration folglich auch auf die Preisgestaltung niederschlagen. (Ende) Aussender: pressetext.austria Redakteur: Florian Fügemann email: fuegemann@pressetext.com Tel. +43-1-81140-305
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