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Essen & Trinken   
Interview mit Joseph Wilhelm, Initiator der Aktion "Genfrei Gehen"
(Geschäftsführer und Vorstand Rapunzel Naturkost AG)
Sie sind jetzt 7 Wochen durch Deutschland von Lübeck bis Lindau gewandert. Sie wollten die Aufmerksamkeit der Menschen in unserem Land auf das Thema Gentechnik lenken und Ihnen Mut machen. Ist Ihnen das gelungen?

Ich bin mir sicher, dass wir einen guten Anstoß gegeben haben. Es gab 3.500 Mitwanderer, die sich und viel anderes bewegt haben. Ich denke, dass viele der Mitwanderer auch bei sich vor Ort noch weitere Aktivitäten für unser gemeinsames Projekt - eine gentechnikfreie Welt - entwickeln werden. Auch über die rund 20 Veranstaltungen entlang der Tour haben wir ein Vielfaches an Menschen erreicht. Täglich durften wir entlang des Weges mit vielen Menschen sprechen und manche waren dann so begeistert, dass sie am nächsten Tag mitwanderten oder uns zum Beispiel mit Tee und Kuchen beschenkten. Ich bin mir sicher: Wir haben gut zur Bewusstseinsbildung beigetragen.

Rund 3.500 Menschen haben Sie insgesamt auf den 44 Etappen begleitet, viele haben an den Informationsveranstaltungen entlang der Tour teilgenommen. Wer waren diese Menschen und was waren ihre Beweggründe?

Die friedliche Ausdrucksform des Laufens hat viele dazu animiert mitzumachen. Wir haben sehr oft gesagt bekommen, dass es für sie ganz wichtig war, dass wir nicht gegen etwas sind, sondern der Marsch ausdrücklich für eine gentechnikfreie Welt ist. Es soll kein Protestmarsch im üblichen Sinne sein. Wir haben unterwegs ein neues Wort kreiert und unseren Marsch als DAFÜR-STRATION bezeichnet. Außerdem sind viele Menschen zu uns gekommen, die sich ausführlich informieren wollten und nach Ideen suchen, um Ihre Meinung kundzutun. Viele haben auch davon profitiert, dass wir immer wieder Mut machen um nicht zu resignieren.

Was war das für Sie für ein Gefühl täglich neuen, ja fremden Menschen zu begegnen und mit ihnen unterwegs zu sein?

Täglich auf dem Weg sein und in intensivem Austausch miteinander zu stehen, ist eine ganz besondere Herausforderung. Die Intensität der persönlichen Kontakte und den tiefen Austausch beim Gehen betrachte ich als besonderes Geschenk dieses für mich einzigartigen Lebensprojektes.

Gab es je einen Moment, in dem Sie gezögert oder sich gefragt haben, ob es richtig ist, das zu tun? Wenn ja, was hat diesen Moment vergessen lassen?

Ein solcher Moment ist nie aufgekommen.

Wenn Sie die 7 Wochen Revue passieren lassen, ganz ehrlich, war das Ihre Idee von "Genfrei Gehen"?

Ursprünglich war es als persönliche Auszeit gedacht und zur Reflektion des persönlichen Tuns. Das nun daraus entstandene Projekt übertrifft mein Vorstellungsvermögen.

Welche Auswirkungen hat "Genfrei Gehen" auf die Novellierung des Gentechnikgesetzes?

Mit der Ankunft in Lindau ist der Marsch noch nicht zu Ende. Ungeachtet der Gesetzesnovelle stehen wir noch vor einem langen Marsch durch die Institutionen. Dies ist sicher nur ein Beitrag zu einer Entwicklung hin zu einem gentechnikfreien Deutschland. Ein großes Ziel ist die Mobilisierung von Verbraucher- und Bauernmacht. Dort konnten wir sicher etwas anstoßen. Denn wir sind uns sicher, dass nur das verkauft werden kann, was der Kunde will. Wenn keiner Lebensmittel mit Gentechnik kauft, wird sich die Industrie daran orientieren müssen.

Was kommt nach "Genfrei Gehen"? Haben Sie sich Gedanken gemacht, wie Sie
den Einstieg in den Alltag bei Rapunzel erleben werden?


Hoffentlich kein großes Loch. Zwei Monate laufen unter freiem Himmel hat mir viel Energie gegeben, um den Marsch durchzuhalten. Meine größte Befürchtung ist, mich überwiegend in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Darüber hinaus wird der "Genfrei Gehen"-Marsch viele weitere Projekte mit sich bringen und viel Arbeit nach sich ziehen. Ob es ein Anschlussprojekt in Form eines Marsches von Berlin nach Brüssel geben wird, um dieses Thema an die Hauptwurzel des Problems zu tragen, zum Sitz der EU, fühle ich mich im Moment noch nicht in der Lage mit Sicherheit zu sagen. Noch bin zu sehr im Hier und Jetzt des Marsches von Lübeck nach Lindau.


Pressekontakt:
"Genfrei Gehen"
c/o RAPUNZEL NATURKOST AG
Heike Kirsten
Tel.: 08330/ 529-1134
Mobil: 0170/ 7842501
heike.kirsten@rapunzel.de

organic Marken-Kommunikation GmbH
Julia Hameister
Tel.: 069/ 750 688 14
Mobil: 0176/ 20536204
hameister@organic-werbeagentur.de
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.rapunzel.de
heike.kirsten@rapunzel.de
    

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