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Umwelt & Naturschutz   
Demeter- und Biolandbauern besichtigen Öko-Getreidesortenversuch im Hohenlohischen
Öko-Züchter verteilt die Saatgutkosten auf Verarbeiter und Landwirt
Reiner Schmidt vom Beratungsdienst Ökologischer Landbau Schwäbisch-Hall (Beratungsdienst) stellte kürzlich Demeter- und Bioland-Bauern bei einer Felderbegehung den aktuellen Ökogetreide-Landessortenversuch (Öko-LSV) vor. Im Ökologischen Landbau werden andere Anforderungen an Getreidesorten gestellt, als im konventionellen Anbau. Deshalb organisiert der Beratungsdienst mit Sitz im Landwirtschaftsamt Ilshofen jedes Jahr Getreidesortenversuche auf seinen Mitgliedsbetrieben. Seit 2003 werden diese Versuche auf den Flächen des Demeter-Betriebes der Familie Hannemann in Kirchberg-Dörrmenz (Landkreis Schwäbisch-Hall) durchgeführt. Die verschiedenen Sorten wachsen in 15 m² großen Parzellen. Dieses Jahr sind es 33 Winterweizen-, 13 Dinkel-, 5 Roggen- und 9 Triticalesorten sowie die alten Getreidearten Einkorn und Emmer. Es wird geprüft, ob und wie sich die Sorten für den Ökolandbau eignen.

Auf besonderes Interesse der Ökolandwirte sind bei dem Rundgang die speziellen Demeter-Züchtungen von Initiativen aus Deutschland und der Schweiz gestoßen. Sie züchten ihre Sorten unter Öko-Bedingungen, das heißt ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel und ohne Gentechnik. Finanziert wird der Öko-LSV vom Land Baden-Württemberg und zusätzlich von der Firma ErdmannHAUSER Getreideprodukte aus Erdmannhausen bei Marbach am Neckar und vier privaten Demeter-Züchtern.

Zu der Besichtigungstour kamen dieses Jahr Öko-Landwirte und Züchter aus ganz Deutschland und der Schweiz, darunter Peter Kunz (Schweiz), Berthold Heyden (Bodensee) und Heidi Franzke (Pforzheim). Beim Rundgang berichtete Reiner Schmidt von den Ertrags- und Qualitätsergebnissen der Versuchssorten in den vergangenen Jahren: "Es zeigt sich, dass die Demeter-Züchtungen am Versuchsstandort im Ertrag etwas schwächer, dafür in der Backqualität deutlich besser als die konventionellen Züchtungen abgeschnitten haben. Das betrifft vor allem den Proteingehalt, Feuchtkleberanteil, Sedimentationswert und das Backvolumen." Der Ökolandbauberater und die anwesenden Züchter erläuterten noch weitere ackerbauliche Vor- und Nachteile der Versuchssorten.

Am Ende des Rundgangs wurden noch die Dinkel- und Maisfelder des Demeter-Betriebs besichtigt. Bei der abschließenden Diskussionsrunde berichtete der Schweizer Öko-Züchter Peter Kunz über seine besondere Vorgehensweise beim Verkauf seiner Öko-Sorten. Er verlangt nicht, wie im konventionellen Landbau üblich, eine Lizenz beim Kauf oder beim Nachbau des Saatgutes, sondern verteilt die Kosten zur Hälfte auf den Verarbeiter und zur Hälfte auf den Landwirt. Das heißt, beim Landwirt entstehen die Kosten erst nach dem Verkauf der Ernte und nicht schon beim Kauf des Saatgutes. Die Philosophie von Peter Kunz: "Warum soll denn nur der Landwirt für die Kosten der Züchtung aufkommen? Der Verarbeiter hat den gleichen, wenn nicht sogar einen größeren Vorteil von guten Qualitäten und er sollte auch an den Kosten der Züchtung beteiligt werden".

Nähere Infos:
Beratungsdienst Ökologischer Landbau Schwäbisch-Hall e.V., Reiner Schmidt, Tel. 07904/7007201, Fax 7007200, RSchmidt@bio-beratung.de

Ein druckfähiges Foto kann auf den Seiten www.demeter-bw.de heruntergeladen werden.
 
Quelle: Demeter-Presse Baden-Württemberg, D-70771 Leinfelden-Echterdingen
http://www.demeter-bw.de
presse@demeter-bw.de
    

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