So kann es nicht weitergehen! Die Prognosen der Klimaforscher sind eindeutig: Wir müssen sofort und konsequent handeln, um weitaus dramatischere Konsequenzen für unsere Zivilisation zu vermeiden. Schon für die Generation unserer Kinder stellt sich die Frage: Werden Sie noch ein Leben führen können, wie wir es kennen? Die Industriestaaten müssen ihren Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 um 70 bis 80 Prozent (gegenüber 1990) reduzieren. Die EU muss zum Klimaschutz-Vorreiter werden. Mit einer Energiewende würden gleichzeitig hunderttausende Arbeitsplätze in Zukunftssektoren entstehen. Ob die deutsche EU-Ratspräsidentschaft in Sachen Klimaschutz wenigstens zu einem Teilerfolg wird, entscheidet sich vor allem beim Treffen der europäischen Umweltminister und beim EU-Gipfel im Juni. Wir fordern: 1. Europa zum Vorreiter bei den Klimaverhandlungen machen! Die EU muss bei den anstehenden globalen Klimaverhandlungen Tempo machen und sich selbst verpflichten, ihren CO2-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.Mehr 2. Europas Autohersteller zum Klimaschutz verpflichten Schon jetzt ist absehbar, dass die Autoindustrie ihre Selbstverpflichtung zur Minderung des CO2-Ausstoßes bei Neuwagen bis 2008 auf 140 g CO2/km nicht einhalten wird. Deshalb brauchen wir jetzt verbindliche Grenzwerte. Wie mehrfach von der EU festgeschrieben, muss bis 2012 ein verbindlicher Flottengrenzwert von 120g/km eingeführt werden. Dieser entspricht einem Verbrauch von 5,1 Liter Benzin/100 km (4,5 Litern bei Diesel). Eine Aufweichung dieses Wertes auf z.B. 130 g/km widerspricht jeder verantwortungsvollen Klimapolitik. Denn bis 2016 muss der Flottenverbrauch noch weiter auf 80g/km sinken. Das entspräche einem Durchschnittsverbrauch von 3,4 Litern bei Benzin-Pkw (3 Litern bei Dieselfahrzeugen). Der Einsatz von Biokraftstoffen sollte zusätzlich erfolgen. Er ist keine Alternative zum Spritsparen. Ein vollständiger Ersatz unseres heutigen Ölverbrauchs durch Biokraftstoffe würde zu massiven weiltweiten Umweltschäden durch Intensivlandwirtschaft führen und als fatale Konkurrenz die Ernährungssicherheit gefährden. Mehr 3. Die Erneuerbaren Energien konsequent ausbauen! Die EU muss den Anteil Erneuerbarer Energien am Gesamtenergiebedarf bis 2020 auf 25% steigern. Für alle Sektoren wie Strom, Wärme oder Biokraftstoffe müssen genaue Ausbauziele vereinbart werden. Die Herstellung von Biokraftstoffen muss ökologisch und sozial verträglich geschehen. Mehr 4. Energieeffizienz fördern! Die EU muss ambitionierte Ziele und Instrumente für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und für Energieeinsparungen bei Gebäuden vereinbaren. Diese müssen im Rahmen des von der EU-Kommission vorgelegten Aktionsplan Energieeffizienz zügig umgesetzt werden. Mehr 5. Die Monopolmacht der Energiekonzerne beenden! Eine europäische Wettbewerbsbehörde muss dafür sorgen, dass die großen Energiekonzerne nicht länger die Stromnetze kontrollieren und damit den Ausbau Erneuerbarer Energien blockieren. Die Bundesregierung darf sich den Entflechtungsplänen der Kommission nicht in den Weg stellen. Mehr 6. Europas Airlines für ihren CO2-Ausstoß zahlen lassen! Der Flugverkehr muss seinen Beitrag zu dem Ziel leisten, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 30% zu reduzieren. Dafür muss er in den Emissionshandel einbezogen werden. Zertifikate für den CO2-Ausstoß von Flugzeugen müssen dreifach so teuer sein wie für sonstige Emissionen, da der Treibhausgasausstoß von Flugzeugen in hohen Luftschichten dreimal so schädlich ist. Die Zertifikate dürfen nicht kostenlos abgegeben, sondern müssen versteigert werden. Außerdem muss die wettbewerbsverzerrende Befreiung des Flugverkehrs von Kerosin- und Mehrwertsteuer (auf internationale Tickets) beseitigt werden. Mehr Zu unseren sechs Forderungen stehen jeweils Entscheidungen an. Zu den wichtigen Entscheidungen, die auf dem EU-Gipfel vom 8. bis 9. März in Brüssel getroffen wurden, finden Sie hier eine Einschätzungen von Campact. Zentrale Termine sind die Ratstreffen der Umweltminister am 1. bis 3. Juni und am 28. Juni der EU-Gipfel am 21. und 22. Juni 2007. Mit dem Klima-Appell und weiteren Aktionen wollen wir den Politiker/innen zeigen, dass die Bürger/innen entschlossene Taten erwarten. Machen Sie mit! Unterzeichnen Sie den Klima-Appell an die Bundesregierung!
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