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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Einrichten & Wohnen    Datum: 10.05.2007
Gesundes Wohnen durch schadstofffreie Baustoffe
Ökologisch Bauen heißt, gesund, natürlich, energiesparend und preiswert bauen. Ökologisches Bauen ist für manche Menschen immer noch gleichbedeutend mit einem Leben in finsteren, zugigen Holzhütten. Dabei ist modernes und gesundes Wohnen durch sorgfältige Auswahl von Baustoffen inzwischen sehr gut miteinander vereinbar.

Jedes Bauwerk ruht auf seinem Fundament. In unseren Breiten üblicherweise aus Beton gegossen soll es das Haus nicht nur tragen, sondern auch vor aufsteigendem Grundwasser und Radon schützen. Diese Anforderung erfüllt eine Betonplatte, wenn sie ohne Risse bleibt. Die Radonausgasung aus dem Untergrund ist regional sehr unterschiedlich. Bei Anreicherung in der Raumluft kann dies über die Jahre zu einer zusätzlichen Belastung mit ionisierender Strahlung und in der Folge zu Lungenkrebs führen. Ob eine Belastung mit Radonausgasung vorliegt, kann nur durch eine Messung ermittelt werden.

Wird das Haus unterkellert, kommt es auf die Nutzung an. Eine reine Verwendung als Vorratskeller kommt mit Sandsteinwänden und einem Boden aus umweltfreundlichem gestampftem Lehm oder Natursteinplatten aus. Ein Klimawunder und absolutes Muss für den Weinliebhaber! Allerdings sollte die Kellerdecke zu den Wohnräumen hin gut gedämmt sein. Eine Nutzung als Aufenthaltsraum oder Lagerraum von empfindlichen Gegenständen macht eine gute Dämmung und Feuchtigkeitsschutz der Kellerwände notwendig. Empfehlenswert ist hier Kalksandstein als Mauerwerk. Gegen seitlich drückendes Wasser sollte von außen gut drainiert und isoliert werden.

Wohnräume sollen sowohl funktionell als auch gemütlich sein. Über die graduellen Unterschiede entscheidet der persönliche Geschmack. Davon unabhängig ist auf eine kritische Auswahl der Baustoffe zu achten. Sie sollten mit möglichst geringem Energieaufwand und ressourcenschonend hergestellt worden sein, frei von für den Menschen gefährlichen Umweltgiften und am Ende ihrer Lebensdauer problemlos in den Verwertungskreislauf einfließen. Ein Appell an die Heimwerker: Selbermachen ist kreativ und individuell, kann aber die eigene Gesundheit gefährden. Die sorgfältige Auswahl und Kombination von Baustoffen ist daher oberstes Gebot!

Beispiel Fußbodenbeläge:
Rund 60 % aller Wohnräume sind in Deutschland mit Teppichboden ausgelegt. Es folgen Kunststoffbeläge wie PVC-Produkte, die langsam von Holzböden und auch Linoleum verdrängt werden. Auch mineralische Beläge wie Naturstein oder Fliesen behaupten ihren Platz. Kunstfaser-Teppichböden können das Wohlfühlklima durch elektrostatische Aufladung merklich verschlechtern. Die Kunststoff-Rückseite kann diverse leichtflüchtige Verbindungen in die Raumluft abgeben. Dann lieber einen Teppichboden aus Baum- oder Schafwolle, Kokos oder Sisal auswählen. Hier aber vom Verkäufer schriftlich bestätigen lassen, daß diese Naturprodukte biozidfrei sind. Sonst kann das vom Hersteller zum Schutz vor Mottenfraß beigegebene Biozid über viele Jahre in den Wohnraum ausgasen und die Gesundheit belasten. Wer schon gekauft hat und einen Verdacht hegt: Eine Materialprobe vom verdächtigen Fußbodenbelag bringt Klarheit.

Die Chlorchemie zur Herstellung von PVC-Fußböden weist eine miserable Umweltbilanz auf. PVC-Beläge geben u.a. hormonell wirkende Weichmacher ab. Im Brandfall entstehen äußerst giftige Brandgase, weshalb einige Produkte mit gesundheitsschädlichen Flammschutzmitteln ausgerüstet sind - ein Teufelskreis.

Holzfußböden werden immer beliebter. Dick mit Kunstharz versiegeltes Parkett oder Pressspan-/kunststoffhaltiges Laminat haben mit Holz allerdings wenig zu tun. Offenporiges geöltes oder gewachstes Parkett oder die rustikalen Dielenböden sind elektrostatisch neutral, atmungsaktiv und geben dem Raum ein natürliches Flair. Bei Naturstein darauf achten, daß er nicht aus Regionen mit bekannter Radonbelastung stammt. Besonders auffällig sind z.B. Baustoffe aus uranhaltigem Schwarzschiefer.

Beispiel Wandanstriche:
Dispersionsfarben sind billig und leicht zu verarbeiten. Nachteilig ist die oft schlechte Umweltbilanz durch umweltbelastend hergestellte Grundstoffe, allergieauslösende Topfkonservierer gegen Schimmel (Isothiazoline), Formaldehyd und die schlechte Atmungsaktivität der damit gestrichenen Wände. Wird statt der billigen Dispersionsfarbe eine teure, aus natürlichen Grundstoffen hergestellte Mineralfarbe verwendet, bleibt die Wand nicht nur atmungsaktiv, sondern ist aufgrund der mineralischen Zusammensetzung auch gegen Schimmelwachstum geschützt.

Holzhäuser erfreuen sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff mit umweltschonender Produktionsbilanz. Am Ende seiner Lebensdauer hat der Baustoff annähernd die CO2-Menge freigesetzt, die während des Wachstums gebunden wurde. Holz ist bei Beachtung des konstruktiven Holzschutzes und unter Verwendung von Borsalzen oder Färberwaid als Holzschutzmittel an kritischen Punkten wie Balkenköpfen äußerst langlebig. Biozidhaltige Holzschutzmittel haben in Innenräumen nichts verloren! Sie kosten nur das Geld des Bauherrn und die Gesundheit der Bewohner.

Auch der ökologisch bauende Bauherr oder umweltbewußt denkende Wohnungseigentümer will auf elektrischen Strom meist nicht verzichten. Muss er auch nicht. Die elektrischen und magnetischen Felder unseres 50 Hz-Wechselstromsystems sind durchaus in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich gilt: Abstand ist alles. Je weiter weg vom Menschen die Feldquelle liegt, umso geringer der Einfluss auf die Gesundheit! Daher Kabel im Haus nicht wahllos verlegen, sondern bündeln und auf wenige Wände beschränken. Damit wird die Befeldung von Wänden durch elektrische Felder drastisch reduziert. Besonders im Holzhaus abgeschirmte Kabel verwenden. Wenn die elektrischen Felder insbesondere bei Altbauten schwer in den Griff zu bekommen sind, hilft oft ein Netzfreischalter. Anstatt des Sicherungsautomaten in den Sicherungskasten eingebaut, schaltet er z.B. das Schlafzimmer in der Nacht stromfrei.

Das Dach schützt Haus und Bewohner. Ob nachträglich ausgebaut oder von vorne herein geplant, die extremen Klimaschwankungen beim Wohnen unterm Dach sollten besondere Berücksichtigung finden.

Thema Dämmung:
Alte Mineralfasermatten und mit Bioziden behandelte Holzbauteile müssen fachmännisch entfernt werden! Jeder Pfusch gefährdet die Gesundheit und Umwelt. Der ökologisch bauende Mensch achtet auf schadstofffreie Dämmstoffe (nicht nur für das Dach!) mit günstiger Umweltbilanz. Holzweichfaserplatten, Zelluloseflocken, Perlite, oder Schaumglas für Wände und Fußböden, Flachsfasermatten oder Hanfdämmplatten für das Dach. Bleibt das Problem der Abdichtung von Spalten und kleinen Hohlräumen. PU-Bauschäume enthalten das als gesundheitsschädlich eingestufte Flammschutzmittel TCPP. Statt dessen bietet sich z.B. der Flachszopf zum Abdichten von Spalten oder zwischen Wand und Fensterrahmen an.

Fazit: Nach schadstofffreien Baustoffen suchen ist mühsam, aber es lohnt sich. Bedenkt man die vielfältigen Belastungen über die Außenluft, die Nahrung und am Arbeitsplatz, sollte man wenigstens die eigenen vier Wände giftfrei halten. Man verwirklicht damit sein Menschenrecht auf gesundes Wohnen!

Dr. rer. nat. Michael Carl



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