Ein Beitrag aus dem ECO-News Presseverteiler, der Ihnen von ECO-World.de zur Verfügung gestellt wird.
In der Rubrik:   
Umwelt & Naturschutz   
Grüne beantragen Aktuelle Stunde zum Naturschutz
Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer, erklärt:
Bei der Bundesregierung ist der Natur- und Artenschutz in schlechten Händen.
Deshalb haben wir unter dem Titel "Natur ohne Schutz - Biodiversitätsschutz in der EU ohne deutsche Beteiligung" heute eine Aktuelle Stunde im Deutschen Bundestag beantragt. Unter dem Druck eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes vom Januar 2006 hat die Bundesregierung Änderungen zum Bundesnaturschutzgesetz vorgelegt, die die EuGH- Vorgaben nicht umsetzen, sondern Natur- und Artenschutz schwächen. Als Gastgeberin der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) ist die Bundesregierung schlecht aufgestellt.

Bis zum Jahre 2010 will die Europäische Union den Artenschwund stoppen. Dieses Ziel kann nicht erreicht werden, wenn Deutschland den Natur- und Artenschutz schwächt, anstatt ihn zu stärken. Der Sachverständigenrat Umwelt des Bundesumweltministerium hat festgestellt, dass die Naturschutzverwaltungen überproportional von Personalabbau betroffen sind: 1998 bis 2004 um 34 Prozent. Viele Prüfungen und Entscheidungen werden nach "unten" vor Ort verlagert, wo die Bearbeiterinnen und Bearbeiter weder den Überblick über die ökologischen Gesamtauswirkungen eines Projekts und die Gefährdungssituation von Biotopen und Arten haben, noch irgendeine Handhabe, mächtigen Nutzer- oder Investoreninteressen entgegen zu treten. Ein effektiver Vollzug gesetzlicher, insbesondere europarechtlicher Vorgaben oder ein effektives Monitoring sind unter diesen Bedingungen kaum noch möglich, obwohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiten.
 
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
http://www.gruene.de
presse@gruene.de
    

Artikel drucken   Fenster schließen