Das UBA befasste sich mit der Frage, wie sich die Riesen-Lkw auf den Kraftstoffverbrauch sowie auf den Ausstoß von Luftschadstoffen und Lärm im Güterverkehr auswirken würden. Daneben untersuchte das Amt, inwieweit solche übergroßen Lastzüge die Straßen entlasten könnten. Hintergrund ist die verbreitete Hoffnung, dass sich die auf der Straße transportierte Gütermenge auf weniger Fahrzeuge verteilen ließe und damit die Umwelt und der Verkehr entlastet würden. Immerhin findet rein rechnerisch der Inhalt von drei herkömmlichen 40-Tonnern in zwei Riesen-Lkw Platz. Das Ergebnis der Untersuchung fällt allerdings ernüchternd aus: Bei Auslastungen von unter 80 Prozent brächten Riesen-Lkw gegenüber herkömmlichen Lastzügen keinerlei Kraftstoffeinsparungen oder Minderungen von Luftschadstoffemissionen mit sich. Gleichzeitig würden sich die Wettbewerbsvorteile der Bahn beim Transport von Gütern mit großem Volumen - wie Waschmaschinen und Kühlschränken - verringern. Ein erheblicher Teil dieser Verkehre verlagerte sich dann zurück auf die Straße. Neben dem Volumenverkehr wären auch der kombinierte Verkehr und die Schienencontainerverkehre der Seehäfen betroffen. Der Trend der letzten Jahre, immer mehr Güter mit der Bahn zu transportieren, könnte mit der Einführung von Riesen-Lkw gestoppt werden, da die Bahn in diesem Segment direkte Konkurrenz erhielte - dies vor allem bei den Punkt-zu-Punkt-Verkehren. Unterm Strich würden sich mit dem Einsatz übergroßer Laster daher die Schwerlasttransporte auf der Straße sogar erhöhen ‑ und damit auch die Umweltbelastungen des Güterverkehrs. Weiterhin weist das UBA auf die Befürchtungen hin, dass die Riesen-Lkw den Erhaltungsbedarf für Brücken und Verkehrsanlagen deutlich erhöhen und zusätzliche Maßnahmen zur Erhaltung der Verkehrssicherheit im Bundesfernstraßennetz erfordern würden. Mehr Informationen zum Thema liefert das Hintergrundpapier "Länger und schwerer auf Deutschlands Straßen: Tragen Riesen-Lkw zu einer nachhaltigen Mobilität bei?". Es steht im Internet unter www.umweltbundesamt.de zum kostenlosen Download bereit. Dessau, den 12.03.2007
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