Der Chef des Deutschen Reiseverbandes, Klaus Laepple, erklärte zur Eröffnung der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin, gerade für die Reisebranche sei eine intakte Umwelt unverzichtbar. Auch dieser Satz ist nicht ernst gemeint. Denn derselbe Reiseverband lehnt eine City-Maut kategorisch ab. Besonders gefragt sind in deutschen Reisebüros zur Zeit Fern-Flugreisen, zum Beispiel nach Ost-Asien, auf die Malediven, Mexiko und in die Karibik. Auch Kreuzfahrten laufen gut. Das sei den Reiseveranstaltern gegönnt. Aber zu behaupten, dass das alles nicht zu Klimaerwärmung beitrage, ist dumm, dreist und ärgerlich. 2006 ist die deutsche Reisebranche um etwa zwei Prozent gewachsen, für 2007 wird ein ähnliches Wachstum erwartet. .................................................................................................. Zum Start der weltweit größten Tourismusmesse ITB am 7.März in Berlin hat heute der Deutsche Naturschutzring (DNR) Flugreisen als einen der größten Klimakiller ins Visier genommen. Nach den gerade von der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen vorgelegten Daten haben die klimaschädlichen Gase durch den Flugverkehr zwischen 1990 und 2003 in 32 Ländern Europas um 86% zugenommen! "Bundeskanzlerin Angela Merkel muss jetzt zum Schutz des Klimas handeln und sich dafür einsetzen, dass die skandalöse Mineralölsteuerbefreiung für den innerdeutschen Flugverkehr und die Umsatzsteuer-Befreiung auf internationale Flugtickets aufgehoben und darüber hinaus eine europaweite Kerosinsteuer durchgesetzt wird", forderte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. Die Tourismuskonzerne sollten die Zeichen des Klimawandels erkennen und statt Flugreisen verstärkt klimaverträglichere Bahn- und Busreisen anbieten. Durch die Verbrennung des Flugzeugtreibstoffs Kerosin entstehen nicht nur Kohlendioxid, sondern auch Wasserdampf, Stickoxide, Sulfat- und Ruß-Aerosole. Durch die Bildung von Kondensstreifen und hohen Schleierwolken wird die Wärmeausstrahlung der Erde verhindert. Die internationale Klimaschutzkommission IPCC geht auch dadurch bedingt von einer zwei bis vierfach verstärkten Belastung als am Boden aus. Eine Mehrwertsteuer von 19% auf internationale Flugtickets würde ca. 600 Mio Euro und eine Mineralölsteuer auf den innerdeutschen Flugverkehr nahezu 400 Mio Euro jährlich erbringen. Vor allem Billigflüge dürften sich dadurch spürbar verteuern. © Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
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Quelle: | Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden http://www.sonnenseite.com franzalt@sonnenseite.com |