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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Mode & Kosmetik    Datum: 28.02.2007
Chemie-Alarm im Wäscheschrank
Etwa ein Viertel aller produzierten Chemikalien wird von der Textilindustrie verbraucht. Für leuchtend bunte Drucke, kuschelig weiche und pflegeleichte Materialien. Kein Wunder, wenn die Haut mit Reizungen, der Mensch mit Krankheiten reagiert.

"Was den einen juckt, kratzt den anderen noch lange nicht", meint Dr. Cornelia Voll und weist damit auf die Schwierigkeiten hin, durch Textilien ausgelöste Allergien zu erkennen. Tatsache ist jedoch, dass immer mehr Menschen empfindlich auf chemische Stoffe in Textilien reagieren. Das "Multiple Chemical Sensitivity Syndrom" kurz MCS ist eine neue Erkrankung, bei der schon geringe Mengen Chemikalien chronische Krankheiten und Immunschwächen auslösen.

Wie schützt man sich nun am besten gegen die chemischen Angriffe aus dem Wäscheschrank?

Die Idee, auf Baumwolle umzusteigen ist auf den ersten Blick stimmig, aber auf den zweiten offenbart sich hier eine böse Falle: Etwa ein Fünftel aller Chemikalien, die weltweit im Ackerbau verbraucht werden, landen auf Baumwollpflanzen, obwohl ihr Anbauareal nur etwa 2,4 Prozent der Weltackerfläche beträgt! Um den Einsatz an Chemikalien, insbesondere die Pestizidmenge, zu reduzieren, wird seit einigen Jahren mit gentechnisch verändertem Saatgut gearbeitet. Pharmafirmen wie Monsanto entwickelten eine so genannte Bt-Baumwolle, die wohl anfangs resistent gegen einen der gefährlichsten Fraßinsekten, den Baumwollkapselkäfer, war. Zwischenzeitlich haben sich jedoch eine Reihe von immunen Insektenstämmen entwickelt, zu deren Bekämpfung nun drastisch höhere Insektizidmengen benötigt werden. Damit ist die Baumwolle bereits vor der Verarbeitung hoch belastet. Wenn dann noch Dispersionsfarben, formaldehydhaltige Kunstharze, antimikrobielle Ausrüstungen, Flammschutz, Duftstoffe und Weichmacher dazu kommen, ergibt das einen brisanten Cocktail für Haut und Gesundheit empfindlicher Menschen.

Das geht nicht unter die Haut

Bio-Baumwolle ist nicht nur eine gute Alternative zur chemiebelasteten konventionellen Baumwolle, sie ist auch eine Chance für die Menschen, die mit ihr zu tun haben. Während zum Beispiel in Indien zehntausende Kinder - überwiegend Mädchen zwischen sechs und vierzehn Jahren - für verschiedene Konzerne Baumwollsaatgut produzieren und in Usbekistan hunderttausende Kinder die Baumwollernte einbringen, werden rund um die Öko-Baumwolle zukunftsfähige Pflanzenschutz- und Anbaumethoden auf der Basis kleiner Kooperationen verwirklicht. So ist in Ägypten SEKEM der bedeutendste Anbauer von Bio-Baumwolle. Diese Initiative betreut die gesamte Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum fertigen Produkt. Das Maikaal-Bio-Baumwollprojekt in Indien, das 1991 ins Leben gerufen wurde, hat mit weniger als 200 Bauern angefangen. Zwischenzeitlich leben rund 2000 von der ökologischen Erzeugung der Naturfaser.

Farbe ohne Färben

Ein nordamerikanischer Ethnologe entdeckte Anfang der 1980er Jahre im Regenwald von Peru zahlreiche Wildformen von farbig wachsender Baumwolle. Durch Züchtung rekultiviert ist es nun möglich Baumwolle in Grün- und Brauntönen zu ernten. Mittlerweile wächst farbig pigmentierte Baumwolle außer in Peru auch in den Vereinigten Staaten, in Israel, Mexiko und Bolivien, zumeist unter kontrolliert ökologischen Bedingungen.


Legen Sie sich doch mal in die Nesseln

Doch nicht nur die Bio-Baumwolle stellt eine gesunde Alternative dar. Alte Faserpflanzen wie Hanf, Flachs und Nessel erleben eine Renaissance. Während Flachs (Lein) als hochwertige Tisch- und Bettwäsche schon lange einen Namen hat, sind die Produkte aus Hanf und Nessel erst in den letzten Jahren von ihrem "rauh-kratzigen" Image befreit worden. Feine Mischungen aus Baumwolle mit der seidig glänzenden Nesselfaser sind nicht nur angenehm auf der Haut sondern zeichnen sich durch ihre Qualität in Reißfestigkeit, Langlebigkeit und Formbeständigkeit aus.

Hanf, Lein und Nessel in feiner Bettwäsche oder molligen Badetüchern vermittelt ein völlig neues, angenehmes Hautgefühl. Und ein Gefühl der Sicherheit, denn diese Fasern wachsen nicht nur ohne den Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Fungiziden, Kunstdünger und Entlaubungsmittel auf, sie werden auch nicht mit Chlorverbindungen, Ammoniak, optischen Aufhellern, Formaldehyd oder sonstigen chemischen Keulen behandelt. Natur, für die die Haut Danke sagt.

Elisabeth Schütze



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