Der WBGU zeigt wichtige Politikstrategien für den Klimaschutz auf. Dabei empfiehlt er weit mehr und weit reichendere Maßnahmen als sie bisher in der Bundesregierung diskutiert werden. So wird vor allem ein kompromissloser Wechsel in der Energiepolitik hin zu erneuerbaren Energien und Energieeinsparung gefordert. Diese Forderungen stehen damit im Widerspruch zu Umweltminister Gabriel, der immer noch am Ausbau der Kohlenutzung festhält. Bis 2025 hält es der WBGU für möglich, mehr als 2/3 der heutigen Stromversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Damit geben nun auch die von der Bundesregierung beauftragten Wissenschafter den Nachweis, dass der Atomausstieg unter Übererfüllung der Klimaschutzziele möglich ist. Frau Merkel und Minister Glos sollten damit endgültig ihr Festhalten an der gefährlichen Atomenergie aufgeben. Bei Fortlaufen der von den Wissenschaftlern vorgelegten möglichen Wachstumsraten, könnte die Stromversorgung sogar bis 2030 vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Wer, wie die Kanzlerin unentwegt fordert, alles Mögliche für den Klimaschutz zu tun, sollte nun die Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien ganz oben auf die eigene politische Agenda bringen, ansonsten wäre sie als Sonntagsrednerin entlarvt. Für zwingend notwendig erachten es die WBGU-Wissenschaftler auch in den Sektoren Wärme und Verkehr eine konsequente Politik für erneuerbare Energien und Energieeinsparung. Vielen Maßnahmen, wie eine Integration von Biogas in die europäischen Erdgasnetze oder eine europäische Energiepartnerschaft über transeuropäische Netze für Wind- oder Solarstrom aus Nordafrika, werden vorgeschlagen.
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